idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Bei der Einführung der elektronischen Patientenakte hat Deutschland in den vergangenen zwei Jahren weiter den Anschluss an andere europäische Länder verloren und liegt nun auf Platz 13 von 20 untersuchten Ländern (2016: Platz 11). Damit ist Deutschland Schlusslicht der Länder, die das Mittelfeld bilden.
Spitzenreiter bleiben die skandinavischen Länder (Dänemark auf Platz 1, gefolgt von Finnland und Schweden, beide Platz 2).
Schlusslicht des Rankings bilden Slowenien und Irland.
Deutschland hat bei der Implementierung der elektronischen Patientenakte in den vergangenen zwei Jahren keinen Fortschritt gemacht, sondern sich im Vergleich von 20 europäischen Ländern sogar um zwei Plätze verschlechtert. Dies zeigt das Ergebnis einer Studie der Stiftung Münch, die vom Institut für Angewandte Versorgungsforschung (inav) unter der Leitung von Professor Volker E. Amelung durchgeführt wurde.
Um die Länder vergleichen und die Entwicklung über die Zeit messen zu können, wurde 2016 erstmals eine Score Card entwickelt, die nach einem Ampelschema den Stand der Implementierung aufzeigt. Demnach ist Deutschland um zwei Plätze im Ranking abge-rutscht und liegt nunmehr auf Platz 13 – gerade noch knapp vor der roten, wenig fortgeschrittenen Gruppe. „Deutschland wurde von anderen Ländern überholt: Länder, bei denen es klare Vorgaben für die Gestaltung der ePA, den Zugang der Bürger zur ePA und die Art der Datennutzung gibt. Und Länder, in denen die ePA immer häufiger von Krankenhäusern, Notaufnahmen und niedergelassenen Ärzten verwendet wird. In Deutschland dagegen ist außer einem schleppenden Ausbau des Breitbandinternets weiterhin wenig passiert. Es mangelte hierzulande bis dato an klaren, verlässlichen kon-zeptionellen Vorgaben der Politik“, fasst Stephan Holzinger, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Münch, die Ursachen für das Zurückfallen Deutschlands im europäischen Vergleich zusammen und fügt hinzu: „Ich hoffe, dass wir von der kleinteiligen, zuweilen auch etwas aktionistisch anmutenden Politik nun zumindest auf diesem Gebiet zu einem mutigen, verbindlichen und damit auch planbaren Wurf der Bundesregierung kommen“.
Dänemark findet sich wie bereits 2016 auf Platz 1, gefolgt von Finnland und Schweden (jeweils Platz 2). Spanien, die Schweiz und das Vereinigte Königreich konnten in den vergangenen zwei Jahren von der gelben in die grüne Gruppe aufsteigen. Insgesamt erreichten mehr Länder als noch im Jahr 2016 einen guten Fortschritt bei der Nutzung und Funktionalität der ePA, allen voran Frankreich und das Vereinte Königreich, die sich jeweils um sechs Plätze verbesserten.
Italien gibt im Ranking drei Plätze ab und liegt nun zusammen mit Slowenien (Verschlechterung um zwei Ränge) auf dem 18. Platz im roten Bereich, in dem auch auf Platz 17 die Tschechische Republik zu finden ist. Schlusslicht auf Rang 20 bildet wie bereits 2016 Irland.
https://www.stiftung-muench.org
Einteilung der betrachteten Länder gemäß eines Ampelschemas
Stiftung Münch
None
Criteria of this press release:
Journalists
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Science policy
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).