idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
10/13/2003 10:00

Schneegestöber pustet Dreck weg

Dr. Johannes Ehrlenspiel Kommunikation
Fraunhofer-Gesellschaft

    "Wasch mich und mach mich nicht nass" gilt für ein Verfahren, das mit festem Kohlendioxid reinigt. Selbst elektronische Bauteile lassen sich mit trockeneisigen Partikelstrahlen säubern. Geräte für verschiedene Einsatzbereiche zeigen Forscher vom 28. bis 30. Oktober auf der Messe parts2clean.

    Ohrenbetäubend laut schießt der mit festem und eiskaltem Schnee gemischte Gasstrahl aus dem Rohr des Feuerlöschers. Wer je ein Feuer mit Kohlendioxid gelöscht hat, kennt das fauchende Phänomen. Ein wesentlicher Vorteil gegenüber anderen Löschmitteln wie Wasser und Pulver besteht darin, dass das erstickende Gas selbst an elektronischen Geräten keine weiteren Schäden anrichtet und sich rückstandslos verschwindet. Dieser günstige Umstand lässt sich in einer ganz anderen Anwendung nutzen: der Reinigung. Ähnlich dem Sandstrahlen trägt ein Strahl aus CO2-Schnee Verunreinigungen ab und eine Saugvorrichtung nimmt sie auf. Da jedoch festes Kohlendioxid (Trockeneis) etwa so weich ist wie Gips, können alle härteren Oberflächen gereinigt werden, ohne dass sie oder ihre feinen Strukturen beschädigt werden. Die wohl leistungsfähigsten Anlagen dieser Art stellen das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA und das 1997 ausgegründete Unternehmen advanced clean production GmbH auf einer Messe aus: der parts2clean, die vom 28. bis 30. Oktober in Friedrichshafen am Bodensee stattfindet. Diese europaweit einzige Fachmesse für industrielle Teilereinigung und -trocknung wird von der Fraunhofer-Allianz Reinigungstechnik mitorganisiert. Seit Anfang des Jahres beteiligen sich an diesem Zusammenschluss von acht Fraunhofer-Instituten mehr als dreißig Mitarbeiter.

    "Kernstück des Reinigers ist die dafür entwickelte Zweistoffdüse", erklärt IPA-Projektleiter Dieter Werner. "Der Schneebesen entsteht, wenn flüssiges Kohlendioxid unter hohem Druck aus dieser feinen Nadel austritt. Umhüllt wird der Strahl von Stickstoffgas oder sauberer Druckluft. Dieser Mantel fokussiert und beschleunigt die Schneepartikel nahezu auf Schallgeschwindigkeit."

    Die JetWorker genannten Reinigungsgeräte eignen sich für viele Einsatzfelder. In der Kunststoff verarbeitenden Industrie befreien sie metallische Gießformen von angeklebten oder kohligen Rückständen. Mit einem mobilen JetWorker ist dies im eingebauten Zustand möglich, wodurch sich Stillstandzeiten deutlich reduzieren. Bei der Fertigung elektronischer Bauteile müssen oft Lotreste oder Schmauchspuren entfernt werden, damit anschließend angebrachte Verbindungen elektrisch oder mechanisch verlässlich sind. Mit einem minimalen Durchmesser des Strahlflecks von zwei Millimetern kann dies selektiv und automatisiert erfolgen. Ein zukünftiges Anwendungsfeld für das feine Schneegestöber sind optische Bauteile. Schließlich sollen Objektive nur aus saubersten Linsen gebaut werden.

    Ansprechpartner:
    Dipl.-Ing. Dieter Werner
    Telefon 07 11 / 9 70-11 48, Fax -10 07, diw@ipa.fraunhofer.de


    More information:

    http://www.ipa.fraunhofer.de
    http://www.allianz-reinigungstechnik.de
    http://www.fraunhofer.de/mediendienst
    http://www.acprod.com


    Images

    Der "Schneebesen" ist ein schonendes Reinigungsverfahren für verschiedenste Oberflächen - für Wafer...
    Der "Schneebesen" ist ein schonendes Reinigungsverfahren für verschiedenste Oberflächen - für Wafer. ...

    None

    ...wie für optische Linsen. © Fraunhofer IPA
    ...wie für optische Linsen. © Fraunhofer IPA

    None


    Criteria of this press release:
    Electrical engineering, Energy, Materials sciences, Mechanical engineering
    transregional, national
    Research projects
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).