idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Die Fachhochschule Jena, das Integrative Frühförderzentrum Schwabenhaus und die Stadt Jena hatten am Sonnabend zur zweiten von sechs Runden der Zukunftswerkstatt "Menschen mit Behinderungen planen ihre Stadt" aufgerufen. Außer Betroffenen selbst waren Sozialarbeiter und Vertreterinnen von Kindereinrichtungen und der BfA gekommen. Es ging um den "Sozialstaatsdschungel", der mit seinen vielen Ämtern, unklaren Zuständigkeiten und unverständlichen Formularen oft Wut oder Resignation auslöst. In der Kritikphase, dem ersten von drei Teilen einer Zukunftswerkstatt, kamen Erlebnisse mit Polizisten, Ärzten, Reha-Beratern und Sachbearbeitern zur Sprache. So berichtete eine Teilnehmerin: "Menschen mit Behinderungen werden oft nicht ernst genommen. Man verspricht uns, ein Problem zu beseitigen - und nichts ändert sich. Das kratzt am Selbstbewusstsein." Eine andere sorgte in der Phantasiephase mit ihrem Wunsch: "Wenn ich in ein Amt komme, lächeln mich alle Bearbeiter an" für Heiterkeit. Die Teilnehmer waren sich einig, dass so manches Problem trotz bestehender finanzieller Zwänge lösbar wäre. In der Verwirklichungsphase wurde beispielsweise vorgeschlagen, dass Ämter bei Bedarf Hausbesuche anbieten. Sie könnten ihre Arbeit durch regelmäßige Absprachen besser aufeinander abstimmen. Auf der Homepage der Stadt könnte über Angebote von Ämtern und Einrichtungen informiert werden. Und schon eine einfache Sache wie die Vollständigkeit ausgegebener Anträge würde so manche Lauferei ersparen.
Die Ergebnisse der Zukunftswerkstatt werden in einer Dokumentation zusammengefasst und als Katalog von Anregungen den Jenaer Kommunalpolitikern, Verwaltungsangestellten und anderen Entscheidungsträgern zur Verfügung gestellt. Die Stadt hat sich zur "Transformation der Arbeitsergebnisse in das politische Handeln und in die Arbeit der Verwaltung der Kommune" verpflichtet. Dass dies ernst gemeint ist, machte Sozialdezernent Dr. Albrecht Schröter mit seiner Ankündigung deutlich, die nächste Runde selbst einzuleiten. Diese findet am 25. Oktober, von 9 bis ca. 14 Uhr, im Raum 222, Carl-Zeiß-Str. 2/3 statt. Dann geht es um Kindergärten und Schulen. Alle Eltern behinderter, von Behinderung bedrohter oder verhaltensauffälliger Kinder sind herzlich eingeladen. Für weitere Informationen steht Gabriele Böhme unter 444 188 gerne bereit.
Criteria of this press release:
Law, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Politics, Social studies
regional
Miscellaneous scientific news/publications
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).