idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Wie hängen unseriöse wissenschaftliche Journale und „Open Access“, also der freie, kostenlose Zugang zu Forschungsergebnissen zusammen? Wie können vor allem junge Forscherinnen und Forscher solche Fake Journals erkennen? Welche praktischen Erfahrungen haben Wissenschaftler mit Open Access gemacht? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt einer Informationsveranstaltung am 6. November von 10.30 Uhr bis 13 Uhr an der Universität des Saarlandes auf dem Campus Saarbrücken, Gebäude C9 3 (Graduate Center). Sie wird von der Saarländischen Universitäts- und Landesbibliothek (SULB) angeboten. Alle Interessenten sind herzlich eingeladen.
Um Anmeldung wird gebeten: u.herb@sulb.uni-saarland.de
„Tausende Forscher publizieren in Pseudo-Journalen“ titelte die Süddeutsche Zeitung im Juli dieses Jahres und weckte Ängste um die Vertrauenswürdigkeit wissenschaftlicher Journale. Weitere Medien berichteten über Veröffentlichungen in sogenannten Fake Journals oder Predatory Journals, die gegen Zahlung einer Gebühr ungeprüft jede Einreichung publizieren und so das Vertrauen in die Wissenschaft unterminieren. „Obwohl weder das Publizieren gegen Zahlung noch die fehlende Qualitätsprüfung ein gänzlich neues Phänomen im wissenschaftlichen Publizieren sind, nimmt die Zahl dieser Publikationen zu“, sagt Open Access-Experte Dr. Ulrich Herb, der an der Saarländischen Universitäts- und Landesbibliothek für elektronische Publikationsangebote zuständig ist. „Eine Ursache ist, dass Gebühren für die Veröffentlichung von Journalartikeln vor allem durch Open Access in der Wissenschaftswelt üblich wurden“, erklärt er.
Im Rahmen einer Veranstaltung am 6. November werden Ulrich Herb und weitere Experten die Beziehung zwischen Fake Journals, Open Access und seiner Finanzierung beleuchten, hilfreiche Angebote im Umgang mit Fake Journals vorstellen und darüber informieren, wie man diese erkennt.
Auch der komplexe, derzeit ins Stocken geratene Streit des Hochschulkonsortiums "Deal" mit Wissenschaftsverlagen und die damit verbundenen Komplikationen werden Thema der Veranstaltung sein. „Deal koordiniert einen von der Hochschulrektorenkonferenz initiierten Boykott des Verlags Elsevier, dem sich auch die Universität des Saarlandes angeschlossen hat. Ziel des Projekts ist zum einen, die Kosten für den Erwerb wissenschaftlicher Publikationen zu reduzieren. Zum anderen sollen Artikel aus deutschen Forschungseinrichtungen frei als Open Access-Publikationen verfügbar sein“, erläutert Ulrich Herb.
Im Zentrum stehen außerdem Erfahrungsberichte aus der Wissenschaft: Prof. Holger Hermanns aus der Informatik, Dr. Ekaterina Lapshinova-Koltunski aus der Übersetzungswissenschaft und Sandra Duhem als Geschäftsführerin des Frankreichzentrums berichten über ihre praktischen Erfahrungen beim Publizieren im Open Access. Sie werden dies mit „Closed Access“ vergleichen, wenn also wissenschaftliche Publikationen wie Monographien oder Artikel nur gegen Gebühr zugänglich sind, die entweder die Hochschulbibliothek oder der einzelne Leser zahlen muss.
Ansprechpartner für Anmeldungen und Fragen zur Veranstaltung:
Dr. Ulrich Herb (Telefon 0681 302 2798, Email: u.herb@sulb.uni-saarland.de) und Verena Wohlleben (Telefon 0681 302 58024, Email: v.wohlleben@sulb.uni-saarland.de).
Ansprechpartner für Anmeldungen und Fragen zur Veranstaltung:
Dr. Ulrich Herb (Telefon 0681 302 2798, Email: u.herb@sulb.uni-saarland.de) und Verena Wohlleben (Telefon 0681 302 58024, Email: v.wohlleben@sulb.uni-saarland.de).
Criteria of this press release:
Scientists and scholars
interdisciplinary
regional
Advanced scientific education
German
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