idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
10/30/2018 10:41

Gartenschläfer: Niedlich, aber bald ausgestorben?

Lisa Dittrich Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Justus-Liebig-Universität Gießen

    Projekt zur Rettung einer bedrohten Schlafmaus von Universität Gießen, BUND und Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung – Förderung durch das Bundesumweltministerium – Besondere Verantwortung für den Schutz dieser Art

    Wie kann man den Gartenschläfer vor dem Aussterben retten? Mit dieser Frage beschäftigen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) gemeinsam mit der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung (SGN) und dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Der Gartenschläfer ist ein nachtaktives Nagetier, das zu den Schlafmäusen zählt. Er hat in den vergangenen Jahrzehnten einen großen Teil seines Verbreitungsgebietes in Europa verloren, in einigen Regionen ist er sogar bereits ausgestorben. Gefördert wird das Projekt im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums. Die JLU erhält ab Oktober 2018 für sechs Jahre rund 900.000 Euro, die Gesamtfördersumme für das Projekt beträgt 4,3 Millionen Euro.

    Deutschland hat für den Gartenschläfer eine besondere Verantwortung, weil ein großer Teil des Weltbestandes hier lebt. Dies gilt insgesamt für 14 bedrohte Säugetierarten, zu denen neben dem Gartenschläfer auch die Wildkatze oder der Fischotter gehören. Der Schutz der sogenannten Verantwortungsarten hat einen hohen Stellenwert im Naturschutz – und Deutschland ist in der Pflicht, sich für die Erhaltung des Gartenschläfers einzusetzen.

    Die Gründe für den Rückgang des Gartenschläfers sind genauso wenig bekannt, wie viele Details zu seiner Biologie. Dies alles soll nun im Rahmen des Projekts erforscht werden. Beteiligt von Seiten der JLU ist ein Wissenschaftlerteam der Klinik für Vögel, Reptilien, Amphibien und Fische und des Arbeitskreises Wildbiologie unter der Leitung des Biologen Johannes Lang. Mit dem Projekt baut die Klinik ihre Kompetenz im Bereich der Wildtiermedizin und Wildtierforschung aus.

    Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden sechs Jahre lang gemeinsam mit Genetikerinnen und Genetikern der Senckenberg Gesellschaft in Gelnhausen mögliche Ursachen für den Rückgang der Gartenschläfer-Bestände untersuchen – unter anderem genetische Verarmung, Krankheiten oder Einflüsse der Klimaveränderung. Dazu kartieren die Forscherinnen und Forscher unter anderem die Verbreitung des Gartenschläfers in Deutschland, analysieren seine Nahrung, ergründen Todesursachen, untersuchen Krankheiten und Parasiten und erforschen die Raum- und Habitatnutzung. Auf Basis dieser Ergebnisse werden dann Schutzmaßnahmen entwickelt und in den darauffolgenden Jahren mit dem BUND in der Praxis umgesetzt.

    Doch dem Gartenschläfer soll auch sofort geholfen werden. Dazu werden Informationen für Gartenbesitzerinnen und -besitzer entwickelt und die Zusammenarbeit mit Wildtier-Auffangstationen gesucht.


    Contact for scientific information:

    Kontakt

    Johannes Lang
    Klinik für Vögel, Reptilien, Amphibien und Fische
    Arbeitskreis Wildbiologie an der Justus-Liebig-Universität Gießen e.V.
    Leihgesterner Weg 217, 35392 Gießen
    Telefon: 0641 99-37720
    E-Mail: Johannes.Lang@vetmed.uni-giessen.de


    More information:

    http://Weitere Informationen
    https://biologischevielfalt.bfn.de/bundesprogramm/projekte/projektbeschreibungen...


    Images

    Vom Aussterben bedroht: Der Gartenschläfer, ein zu den Schlafmäusen zählendes, nachtaktives Nagetier
    Vom Aussterben bedroht: Der Gartenschläfer, ein zu den Schlafmäusen zählendes, nachtaktives Nagetier
    Foto: Sven Büchner
    None


    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Biology
    transregional, national
    Cooperation agreements
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).