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Wissenschaft
Künstlerin Michaela Melián setzt am 8. November die öffentlichen „Artist Talks“ in Jena fort
Mit der Münchner Künstlerin Michaela Melián wird die Gesprächsreihe „Artist Talks“ in Jena fortgesetzt. Ihr Gesprächspartner am 8. November um 19 Uhr in der Villa Rosenthal ist Jonas Zipf, Werkleiter JenaKultur. Michaela Melián gehört zu den zum Wettbewerb um den Botho-Graef-Preis 2018 eingeladenen Künstlerinnen, Künstlern und Künstler-Duos. Unter dem Titel „Das verschwundene Bildnis“ soll ein dezentrales Denkmal für den Jenaer Rechtswissenschaftler, Rektor der Universität und Vater der Thüringer Landesverfassung Eduard Rosenthal (1853-1926) entstehen.
Künstlerin und Musikerin
Nach dem Studium von Bildender Kunst und Musik in München und London gehörte Michaela Melián 1980 zu den Gründungsmitgliedern der bis heute aktiven Band Freiwillige Selbstkontrolle, seit 1989 F.S.K. Seit Mitte der 80er Jahre arbeitet sie als Künstlerin und Musikerin und lehrte unter anderem an der Akademie der Bildenden Künste München, der Hochschule für Bildende Künste Hamburg und an der ETH Zürich. Ihre vielfach mit Preisen ausgezeichneten Arbeiten verbinden verschiedene Gattungen und Medien wie Fotografie, Film, Musik und Text. Ihre Werke wurden in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen in Deutschland, Europa und in den USA gezeigt.
Die erste Einzelausstellung in ihrer Geburtsstadt München präsentierte das Lenbachhaus 2016 unter dem Titel „Electric Ladyland“. 2010 erhielt Michaela Melián den mit 10.000 Euro dotierten Kunstpreis der Landeshauptstadt München. Bereits 2008 hatte sie mit ihrem Konzept „Memory Loops“ den Kunstwettbewerb der Landeshauptstadt München „Opfer des Nationalsozialismus – Neue Formen des Erinnerns und Gedenkens“ für sich entscheiden können. Das 2010 fertiggestellte Audiokunstwerk ist jederzeit, weltweit und für jeden auf der Webseite memoryloops.net zum kostenlosen Download oder zum Anklicken und Anhören erreichbar.
Originelle Beiträge zur Erinnerungskultur
Die künstlerische Verarbeitung des Holocausts nimmt eine wichtige Rolle in Meliáns Werk ein. So setzte sie sich mit der Geschichte des ehemaligen Lagers Föhrenwald auseinander und schuf das preisgekrönte Hörspiel „Föhrenwald“, das durch eine bewegte Lichtbildprojektion begleitet wird. 2017 realisierte sie in Wien am nördlichen Ausgang der U-Bahn-Station Schottenring die Arbeit „Herminengasse“, die die verzweigten Deportationswege der rund 800 Juden, die einst in dieser Straße lebten, in diagrammatischer Form sichtbar macht. Aufgrund dieser originellen Beiträge zur Erinnerungskultur wurde Michaela Melián von Verena Krieger, der Kuratorin des Wettbewerbs, zur Teilnahme eingeladen.
Den Botho-Graef-Kunstpreis lobt die Stadt Jena seit 1992 alle drei Jahre aus. Er findet 2018 in Zusammenarbeit mit der Friedrich-Schiller-Universität Jena statt und hat sich das Ziel gestellt, ein dezentrales Denkmal an den Wirkungsorten Eduard Rosenthals in Jena und Weimar sowie in Erfurt zu schaffen. Das Porträt des Rechtswissenschaftlers und Rektors war nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten aus der Universitäts-Sammlung von Professorenbildnissen entfernt worden und ist seit 1944 verschollen. Aufgrund seiner jüdischen Herkunft und seines demokratischen Engagements sollte Eduard Rosenthal aus dem kulturellen Gedächtnis gelöscht werden. Angestrebt wird eine künstlerische Arbeit, die Eduard Rosenthal würdigt und zugleich sein verschwundenes Bild als Leerstelle markiert. In einer Ausstellung im Jenaer Kunstverein werden ab 8. Dezember die Entwürfe der am Botho-Graef-Kunstpreis-Wettbewerb beteiligten Kunstschaffenden vorgestellt.
Termin Artist Talk:
Donnerstag, 8. November, 19 Uhr, Villa Rosenthal, Mälzerstr. 11. Der Eintritt ist frei.
http://www.eduard-rosenthal.de
Michaela Melian gehört zu den zum Botho-Graef-Preis 2018 eingeladenen Künstlerinnen und Künstlern.
Foto: Marvin Hamann
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Criteria of this press release:
Journalists, all interested persons
Art / design, History / archaeology
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