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11/27/2018 11:13

Hochqualifiziert zugewandert – und dann?

Beate Kostka M.A. Ressort Presse - Stabsstelle des Rektorats
Universität Duisburg-Essen

    Viele Zugewanderte sind zwar hochqualifiziert, finden hier aber keine passende Beschäftigung. Oft arbeiten sie in Einfach-Jobs oder sind auf Arbeitslosengeld oder andere Sozialleistungen angewiesen. Die wenigen Programme zur Nach- und Weiterqualifizierung an deutschen Hochschulen reichen nicht aus, zeigen aktuelle Forschungsergebnisse des Instituts Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen (UDE).

    Fast 40 Prozent der neu Zugewanderten im Alter von 25 bis 64 Jahren haben einen akademischen Abschluss. Selbst unter den Geflüchteten mit oft unterbrochenen Bildungswegen liegt der Akademiker-Anteil im zweistelligen Bereich. Die Qualifizierungs-Programme verbessern zwar ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt, aber es gibt strukturelle Defizite.

    „Die Maßnahmen sind meist befristet und regional verstreut“, kritisiert IAQ-Direktorin und Projektleiterin Prof. Dr. Ute Klammer im aktuellen IAQ-Report. „Die Angebote müssen ausgebaut und verstetigt werden“, fordert Projektmitarbeiterin Alexandra Graevskaia angesichts der demographischen Entwicklung. Besonders gravierend ist für viele die Frage, wie während der Bildungsmaßnahme der Lebensunterhalt finanziert werden kann.

    Wer sich an einer Hochschule einschreibt, hat in der Regel keinen Anspruch auf Grundsicherung, und BAföG gibt es nur sehr eingeschränkt. „Den Zugang in eine notwendige hochschulische Nach- und Anpassungsqualifizierung versperrt vor allem der Grundsatz, dass längstens bis zum Erwerb eines Hochschulabschlusses gefördert wird. Und ein bereits vorhandener Abschluss schließt zudem eine Förderung aus, obwohl die zugewanderten Akademiker noch nie BAföG in Deutschland beansprucht haben“, kritisiert der IAQ-Forscher Prof. Dr. Matthias Knuth.

    Priorität sollte deshalb eine Reform des BAföG haben, die den Lebens- und Bildungswegen von Zugewanderten besser Rechnung trägt. Auch die Zugangskriterien für Stipendienprogramme sollten überprüft und bewusst für die Zielgruppe geöffnet werden, schlägt das IAQ-Team vor.

    Redaktion: Claudia Braczko, Tel. 0157/71283308, claudia.braczko@gmail.com

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    Ressort Presse
    Universität Duisburg-Essen
    Stabsstelle des Rektorats
    http://www.uni-due.de/presse


    Contact for scientific information:

    Prof. Dr. Ute Klammer, Tel. 0203/379-1827, ute.klammer@uni-due.de
    Alexandra Graevskaia, Tel. 0203/379-4231, alexandra.graevskaia@uni-due.de
    Prof. Dr. Matthias Knuth, Tel. 0203/379-1821, matthias.knuth@uni-due.de


    Original publication:

    http://www.fgw-nrw.de/fileadmin/user_upload/FGW-Studie-VSP-12-Klammer-2018_10_06...


    More information:

    http://www.iaq.uni-due.de/iaq-report/


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    Criteria of this press release:
    Journalists, all interested persons
    Economics / business administration, Social studies, Teaching / education
    transregional, national
    Research results
    German


     

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