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Zum Abschluss der Gesprächsreihe am 11. Dezember stellt Prof. Dr. Verena Krieger, Lehrstuhl für Kunstgeschichte der Friedrich-Schiller-Universität Jena und Kuratorin des Kunstpreiswettbewerbs, den Konzeptkünstler Jochen Gerz und sein Werk vor. Der Künstler von Weltrang wird in Jena die Jury leiten.
Statt ins Museum zu gehen, um das Werk von Jochen Gerz zu sehen, laufen die Menschen seit September auf einem 100 Meter langen Steg um die Glasfassade des Lehmbruck Museums in Duisburg herum und können einen Text lesen, der Leben und Werk des Künstlers mit der Zeitgeschichte verbindet.
In Jena gibt es nun die seltene Gelegenheit, dem seit 2007 in Irland lebenden Jochen Gerz persönlich zu begegnen. Zu ihrem Abschluss setzt die Gesprächsreihe Artist Talks zum Botho-Graef-Kunstpreis 2018 mit diesem Künstler von Weltrang einen Höhepunkt. Am 11. Dezember spricht Prof. Verena Krieger, Lehrstuhl für Kunstgeschichte der Friedrich-Schiller-Universität Jena und Kuratorin des Kunstpreiswettbewerbs, in der Villa Rosenthal mit dem Konzeptkünstler über sein facettenreiches Werk, zu dem zahlreiche Anti-Denkmale in Europa, England und Nordamerika gehören. Jochen Gerz ist Vorsitzender der Jury zum Botho-Graef-Kunstpreis, die aus den ab 8. Dezember im Jenaer Kunstverein gezeigten Entwürfen der Wettbewerbsteilnehmer den Preisträger ermitteln wird.
The Walk heißt die Ausstellung von Jochen Gerz in Duisburg, die kein einziges Werk des Künstlers im Original zeigt, aber das Lehmbruck Museum von außen in ein gigantisches Buch verwandelt. Zu sehen ist das Werk noch bis Mai 2019.
Der 1940 geborene Jochen Gerz kam als Autodidakt vom Schreiben zur Kunst. Mit dem kleinen Aufkleber „Achtung Kunst korrumpiert“ auf Michelangelos David in Florenz wurde er 1968 bekannt. 1976 bespielte er gemeinsam mit Joseph Beuys und Reiner Ruthenbeck den Deutschen Pavillon auf der Biennale von Venedig. Gerz war auf der documenta 6 und auf der documenta 8 in Kassel vertreten und hat in großen Museen Europas und Nordamerikas zahlreiche Ausstellungen bestritten. Seit Mitte der 80er Jahre schuf er oft nicht sichtbare Anti-Denkmale im öffentlichen Raum, die zum Teil einen über viele Jahre andauernden Prozess der Auseinandersetzung auslösen. Wie zum Beispiel das „Mahnmal gegen Faschismus“ im Hamburger Stadtteil Harburg. Seit 1993 ist von der 1986 installierten zwölf Meter hohen, bleiummantelten Säule nur noch eine Einquadratmeter große Bodenplatte neben einer Hinweistafel zu sehen.
Kein Denkmal im traditionellen Sinn strebt auch der 2018 in Kooperation mit der Friedrich-Schiller-Universität initiierte und vom Land Thüringen unterstützte Wettbewerb zum Botho-Graef-Kunstpreis der Stadt Jena an. Unter dem Thema „Das verschwundene Bildnis – Ehre für Eduard Rosenthal“ soll ein dezentrales Denkmal an das vielfältige Engagement des Gelehrten in Jena und Weimar erinnern, dessen Spuren bis in den Thüringer Landtag der Gegenwart reichen.
Der Jenaer Rechtswissenschaftler Eduard Rosenthal (1853–1926) war zwei Mal Rektor der Universität Jena und gilt als Vater der Thüringer Landesverfassung von 1920. Unter nationalsozialistischer Herrschaft wurde die Würdigung Eduard Rosenthals aufgrund seiner jüdischen Herkunft und seiner demokratischen Gesinnung unterbunden, seit 1944 ist sein Bildnis aus der Sammlung von Gelehrtenporträts der Friedrich-Schiller-Universität Jena verschwunden.
Termin:
Artist Talk mit Jochen Gerz
Dienstag, 11. Dezember, 19.00 Uhr, Villa Rosenthal, Mälzerstr. 11 in Jena.
Der Eintritt ist frei.
Der Konzeptkünstler Jochen Gerz ist Vorsitzender der Jury zum Botho-Graef-Kunstpreis und spricht am ...
Quelle: Forum d'Avignon
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