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10/22/2003 12:14

Universität Heidelberg: Partnerhochschule des Spitzensports

Dr. Michael Schwarz Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Zwei Jahre nach der Unterzeichnung des Fördervertrags: positives Fazit - Beispiele: Studentin und Vizeweltmeisterin Petra Dallmann oder Fanny Rinne, Europameisterin im Hallen-Hockey

    Es ist nicht leicht, ernsthaft betriebenen Leistungssport mit einem Studium zu kombinieren. Nicht nur, dass in manchen Disziplinen 30 wöchentliche Trainingsstunden heute durchaus die Regel sind. Sondern auch, weil Wettkämpfe oder Vorbereitungslager häufig mit Seminaren und Prüfungsterminen kollidieren. In solchen Fällen müssen Studierende auf das Verständnis ihrer Dozenten hoffen und auf deren Entgegenkommen, Klausuren nachschreiben zu dürfen oder Seminararbeiten im folgenden Semester einreichen zu können. Eine wesentliche Verbesserung dieser Situation ergab sich vor zwei Jahren, als ein Kooperationsvertrag unterzeichnet wurde, der es ermöglicht, Leistungssport besser mit einem geregelten Studium kombinieren zu können.

    "Dabei ging es uns von Anfang an nicht um eine Bevorzugung der Athleten", betont Prof. Dr. Klaus Roth, Direktor des Instituts für Sport und Sportwissenschaft der Universität Heidelberg. "Es sollte vielmehr eine Art Nachteilsausgleich für all jene ermöglicht werden, die durch Sport und Studium einer immensen Doppelbelastung ausgesetzt sind." Aus diesem Grund vereinbarten Ruprecht-Karls-Universität, Pädagogische Hochschule, Studentenwerk, Olympiastützpunkt Rhein-Neckar sowie Verbände des Spitzensports im Juli 2001 eine entsprechende Zusammenarbeit. Ein Novum in Heidelberg.

    Ziel war es, "Möglichkeiten zur Realisierung der Unterstützung von Spitzensport treibenden Athletinnen und Athleten im Rahmen ihres Studiums zu entwickeln sowie Maßnahmen einzuleiten, die die spezifischen Lebensbedingungen der Kaderathletinnen und Kaderathleten des Olympiastützpunkts Rhein-Neckar sowie der beitretenden Sportverbände berücksichtigen". Auch wenn sich dieser Auszug aus der Vereinbarung naturgemäß recht spröde liest, so hatten doch künftig die Betroffenen eine wesentlich bessere Lobby. Sport und ein geregeltes Studium sollten fortan einfacher in Einklang gebracht werden können.

    In der Realität hat sich die Vereinbarung bislang durchaus bewährt. "Immerhin können sich die Studierenden im Notfall auf den Vertrag berufen", erklärt Christoph Steinbach, stellvertretender Geschäftsführer des Heidelberger Olympiastützpunktes im Neuenheimer Feld. "Leider jedoch müssen wir zuweilen noch immer regelrechte Einzelkämpfe mit Dozenten ausfechten, die keine Notwendigkeit darin sehen, einen Dispens von einer Prüfung oder einem Seminar zu erteilen - und manchmal auch schlicht die Kooperationsvereinbarung gar nicht kennen. Hier ist noch eine Menge Überzeugungsarbeit nötig." Dabei sind Leistungssportler im Studium oft sehr motiviert. Immerhin kann - von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen - niemand alleine mit dem Sport seinen Lebensunterhalt verdienen. Eine vernünftige Ausbildung - auch für die Zeit nach einer erfolgreichen Sportkarriere - ist deshalb nicht nur sinnvoll, sondern geradezu notwendig.

    Um die Zusammenarbeit mit den einzelnen Fakultäten noch weiter auszubauen, sollen dort künftig spezielle Mentoren die Belange der Sportlerinnen und Sportler vertreten, während Prorektor Prof. Dr. Jochen Tröger und Prof. Dr. Klaus Roth weiterhin als zentrale Figuren agieren werden. "Vor allem müssen wir den Geist der Vereinbarung noch mehr publik machen. Lippenbekenntnisse alleine nützen den jungen Leuten nichts, sondern alleine eine gewisse Flexibilität. Immerhin hat Heidelberg als Universitätsstadt heute eine Spitzenstellung im Wettkampf-Sport inne. Und solch ein Erfolg kommt ja auch nicht von ungefähr."

    Als Beispiel hierfür könnte man unter anderem Fanny Rinne anführen, die Sport- und Erziehungswissenschaften studiert - und zugleich mit der Hockey-Nationalmannschaft den 1. Platz bei der EM in der Halle in Leipzig belegte. Oder auch die Schwimmerin Petra Dallmann, die nicht nur ein Medizinstudium meistert, sondern dieses Jahr auch Vizeweltmeisterin mit der 4 x 100-Meter Staffel wurde.

    "Diese zwei Beispiele - und man könnte durchaus noch weitere nennen - sind der Lohn unserer Bemühungen. Zugleich darf sich aber auch jeder in Heidelberg und der Region über die bisherigen sportlichen Erfolge freuen", erklärt Christoph Steinbach, der nicht nur Laufbahnberater ist, sondern auch in Zusammenarbeit mit den persönlichen Betreuern der Sportlerinnen und Sportler eine individuelle Studienberatung bietet. "Zwei Jahre nach der Unterzeichnung kann man durchaus ein positives Fazit ziehen. Und das nicht nur, weil bislang 14 Sportverbände die Kooperationsvereinbarung unterzeichnet haben. Sondern auch, weil hierdurch Heidelberg als Universitätsstandort für studierende Athleten wesentlich attraktiver wurde. Lassen wir uns überraschen, wie es in den nächsten Jahren weitergeht." Christoph Steinbach freut sich auf die künftigen Entwicklungen. Immerhin finden 2004 die Olympischen Spiele in Athen statt. Und dorthin möchten auch einige junge Leute aus Heidelberg fahren.
    Heiko P. Wacker

    Rückfragen bitte an:
    Prof. Dr. Klaus Roth
    Tel. 06221 544643, Fax 544346
    klaus.roth@urz.uni-heidelberg.de

    Rückfragen von Journalisten auch an:
    Dr. Michael Schwarz
    Pressesprecher der Universität Heidelberg
    Tel. 06221 542310, Fax 542317
    michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
    http://www.uni-heidelberg.de/presse


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    Criteria of this press release:
    Sport science
    transregional, national
    Studies and teaching
    German


     

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