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02/18/2019 08:57

Spielerisch entspannen dank der Stress-App der TU Kaiserslautern

Melanie Löw Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Technische Universität Kaiserslautern

    Erschöpfung, Rückenschmerzen, Schlafstörungen – dies alles können Anzeichen für Stress sein und trifft auf immer mehr Deutsche zu, wie Studien regelmäßig belegen. Langfristig schadet Stress der Gesundheit. Umso wichtiger ist es, zu lernen, sich bewusst zu entspannen, um den Stress im Griff zu haben. Die App „Stress-Mentor“, die ein Kaiserslauterer Forscherteam entwickelt hat, schafft hier Abhilfe: Spielerisch können die Nutzer Entspannungsmethoden wie etwa Meditation in ihren Tagesablauf einbauen. Ein Tagebuch ermöglicht es außerdem, Auslöser von Stress besser zu erfassen. Die App ist kostenlos für Android-Geräte bei GooglePlay und im Amazon Store erhältlich.

    Ob im Job oder in der Freizeit – immer mehr Menschen fühlen sich gestresst. Zwar gibt es viele Entspannungsmethoden wie Yoga, Meditation oder Muskelentspannungsübungen, im Alltag nehmen sich die meisten dafür jedoch wenig Zeit.

    Eine App, die Nutzer täglich daran erinnert, sich zu entspannen, hat Dr. Corinna Faust-Christmann von der Nachwuchsgruppe wearHEALTH an der Technischen Universität Kaiserslautern (TUK) mit ihrem Team entwickelt. „Wir bieten eine Reihe von Übungen an“, sagt die Psychologin. „Diese sind zwischen fünf und 45 Minuten lang. Sie können individuell in den Tagesablauf eingebaut werden.“ Dazu zählen beispielsweise Atem-, Meditations-, Bewegungs- und Dehnübungen sowie Genusstraining, der Umgang mit irrationalen Gedanken und Zeitmanagement.

    Um die Motivation zu erhöhen, ist die App „Stress-Mentor“ spielerisch gestaltet. In diesem Kontext sprechen Fachleute von „Gamification“. „Wir haben ein kleines vogelähnliches Fabelwesen in unserer App, den rheinland-pfälzischen Elwetritsch. Der Nutzer muss sich um das Tier kümmern, indem er jeden Tag wenigstens eine Übung durchführt“, so die Forscherin weiter. „Bis zu drei Übungen am Tag sind möglich.“

    Darüber hinaus enthält die App ein Tagebuch, um den Stress im eigenen Alltag besser zu erfassen. „Über Skalen kann der Nutzer schnell einschätzen, wie stressig der Tag verlaufen ist oder welche positiven Erlebnisse es gab. Es dauert circa eine Minute, diese Angaben zu erfassen“, erläutert Faust-Christmann.

    Die Gesundheits-App ist nicht für den langfristigen Gebrauch gedacht. „Sie ist rund drei Monate aktiv, je nachdem wie regelmäßig sie zum Einsatz kommt“, so die Kaiserslauterer Psychologin. „Sie soll vermitteln, bewusster mit Stress umzugehen.“ Die Übungen sollten nach der Zeit einfach in den Alltag integriert worden sein.

    In acht Studien mit insgesamt über 1.200 Probanden hat das Team um Faust-Christmann das Mini-Programm zuvor auf Herz und Nieren überprüft und untersucht, wie Nutzer mit den einzelnen Übungen zurechtkommen. Die App „Stress-Mentor“ ist nun kostenfrei für Android-Geräte bei GooglePlay und im Amazon Store erhältlich. Sie berücksichtigt die EU-Datenschutzrichtlinien und übermittelt keinerlei Gesundheitsdaten nach außen.

    Die Kaiserslauterer Nachwuchsgruppe wearHEALTH ist ein interdisziplinäres Team aus Informatik, Mathematik, Psychologie, Kognitionswissenschaft, Bewegungswissenschaft und Regelungstechnik. Sie entwickelt digitale Techniken, die die Gesundheit präventiv oder zum Beispiel in Form von Reha-Maßnahmen verbessern sollen. Sie wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Maßnahme „Interdisziplinärer Kompetenzaufbau im Forschungsschwerpunkt Mensch-Technik-Interaktion für den demografischen Wandel“ gefördert.


    Contact for scientific information:

    Dr. Corinna Faust-Christmann
    AG wearHEALTH
    E-Mail: christmann[at]cs.uni-kl.de
    Tel.: 0631 205-3456


    Images

    Das Team um Dr. Corinna Faust-Christmann hat die Stress-App entwickelt.
    Das Team um Dr. Corinna Faust-Christmann hat die Stress-App entwickelt.
    Foto: AG wearHEALTH
    None


    Criteria of this press release:
    Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars
    Information technology, Medicine
    transregional, national
    Research projects, Research results
    German


     

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