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03/11/2019 09:11

Erstmals in Ba-Wü: Universität Hohenheim assoziiert erste Hochschulprofessorin

Florian Klebs Hochschulkommunikation
Universität Hohenheim

    Prof. Dr. Petra Kluger (Hochschule Reutlingen) profitiert landesweit als erste von neuer Kooperationsform für möglichst unbürokratische Gemeinschaftsforschung auf Augenhöhe

    Das Ziel der Universität Hohenheim in Stuttgart: Die universitäre Forschung für besonders forschungsstarke Professoren aus Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) zu öffnen. Dazu nutzte sie jetzt eine neue Möglichkeit des Landeshochschulgesetzes. Mit Prof. Dr. Petra Kluger von der Hochschule Reutlingen assoziierte sie als erste Universität Baden-Württembergs eine herausragende Professorin der Hochschulen für angewandte Wissenschaften. Die Assoziierung erleichtert es der Universität Prof. Dr. Kluger unbürokratisch in die Betreuung von Doktoranden einzubinden. Der technischen Biologin und Spezialistin für Tissue Engineering und Biofabrication erleichtert die Assoziierung künftig Forschungsgelder einzuwerben. Weitere Assoziierungen sollen folgen.

    Als neue Form der Kooperation ist die Assoziierung als dauerhafte Zusammenarbeit von mindestens zehn Jahren angelegt. Vorteil für beide Seiten: Die assoziierten Professuren werden formal in die Doktorandenbetreuung der Universität eingegliedert. Von Rechten und Pflichten wie der Gremienarbeit oder anderen Formen der akademischen Selbstverwaltung sind die assoziierten Kolleginnen und Kollegen entbunden.

    Als erste Fakultät in der Universität Hohenheim nutzte nun die Fakultät Naturwissenschaften die neuen rechtlichen Möglichkeiten, um Prof. Dr. Kluger von der Hochschule Reutlingen zu assoziieren. Schwerpunkt der technischen Biologin ist das Thema Tissue Engineering und Biofabrication. An der Universität Hohenheim will die Professorin der Hochschule Reutlingen künftig vor allem mit dem Fachgebiet Ernährungswissenschaft von Prof. Dr. Melina Claussnitzer kooperieren.

    Pionier-Abkommen für ganz Baden-Württemberg

    Der Antrag auf Assoziierung wurde innerhalb der Universität Hohenheim von einer ganzen Reihe von Professoren eingesetzt. Denn in den vergangenen Jahren haben Prof. Dr. Kluger und die Universität Hohenheim bereits mehrfach zusammengearbeitet. „Dabei haben wir Prof. Dr. Kluger als ausgezeichnete Forscherin kennen und schätzen gelernt“, so der Dekan der Fakultät Naturwissenschaften, Prof. Dr. Uwe Beifuß.

    Bei der Assoziierung handelt es sich auch um ein Pionier-Abkommen in Baden-Württemberg, betont der Rektor der Universität Hohenheim, Prof. Dr. Stephan Dabbert. „Ich beglückwünsche die Fakultät Naturwissenschaften dazu, die neuen Möglichkeiten des Landeshochschulgesetzes als erste ausgenutzt zu haben. Und ich freue mich sehr darüber, Prof. Dr. Kluger als assoziierte Professorin willkommen zu heißen“, so der Rektor.

    Neue Kooperationsform besticht durch geringe Bürokratie

    Auch in der Vergangenheit habe die Universität Hohenheim bereits die verfügbaren rechtlichen Möglichkeiten genutzt, um die Türen der Universität für die forschungsstarken Professorinnen und Professoren der Hochschulen für angewandte Forschung zu öffnen. Bislang seien diese jedoch mit einigen Nachteilen verbunden gewesen.

    So hätten Universitäts- und HAW-Professoren in der Vergangenheit bereits die Möglichkeit zur sogenannten „Kooptation“ gehabt, um Doktoranden gemeinsam auszubilden. Diese Variante bescherte den Professoren der HAWs jedoch auch alle bürokratischen Rechte und Pflichten der jeweiligen Fakultät.

    Speziell in Hohenheim habe es deshalb auch die sogenannte Tandem-Betreuung gegeben. Dabei übernahmen forschungsstarke Professoren der Hochschulen für angewandte Wissenschaften die Zweitbetreuung von Doktoranden. Eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe war dabei jedoch nicht möglich. Das gilt in besonderem Maße dann, wenn es darum geht Forschungsgelder zu beantragen.

    Weitere Assoziierungsabkommen geplant

    „Mit der Assoziierung haben wir nun die neuen rechtlichen Möglichkeiten genutzt, um ein niederschwelliges, unbürokratisches Modell für die Zusammenarbeit zu entwickeln. Angesichts der Vorteile bin ich sicher, dass das Vorbild der Fakultät Naturwissenschaften sehr schnell Schule machen wird“, kommentiert Rektor Prof. Dr. Dabbert.

    Tatsächlich laufen derzeit bereits an allen drei Fakultäten der Universität Hohenheim Gespräche zur Assoziierung weiterer Kolleginnen und Kollegen von Hochschulen für Angewandte Wissenschaften. Basis der Assoziierungen ist die Assoziierungssatzung der Universität Hohenheim vom 7.11.2018. Sie fußt auf § 38 Abs. 6a S.4 des Gesetzes über die Hochschulen des Landes Baden-Württemberg (Landeshochschulgesetz – LHG).

    ZUR PERSON: Prof. Dr. Petra Kluger

    Die technische Biologin Prof. Dr. Petra Kluger ist seit 2017 Leiterin des Fachgebietes Tissue Engineering und Biofabrication an der Hochschule Reutlingen. Als Vizepräsidentin und Prorektorin für Hochschulentwicklung gehört sie seit 2018 außerdem zur Leitung der Hochschule. Zuvor forschte Prof. Dr. Kluger als Abteilungsleiterin am Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB in Stuttgart. Promoviert wurde Frau Kluger 2009 an der Universität Stuttgart. Parallel zur Promotion absolvierte sie ein Postgraduierten Fernstudium Nanobiotechnologie an der TU Kaiserslautern.

    Prof. Dr. Kluger ist Miterfinderin bei mehreren Patenten. Zu ihren Auszeichnungen gehört der 1. Preis bei der Freudenberg Idea Trophy (2014) und der Ehrenring des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) im Jahr 2012. An der Universität Hohenheim war sie seit 2014 auch als Lehrbeauftragte aktiv und betreute bereits mehrere Promotionen.

    Text: Klebs

    Weitere Pressemitteilungen der Universität Hohenheim
    www.uni-hohenheim.de/presse


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    Prof. Dr. Petra Kluger (Hochschule Reutlingen) profitiert landesweit als erste von neuer Kooperationsform für möglichst unbürokratische Gemeinschaftsforschung auf Augenhöhe.
    Prof. Dr. Petra Kluger (Hochschule Reutlingen) profitiert landesweit als erste von neuer Kooperation ...
    Source: Foto: Universität Hohenheim / Tina Schmidt


    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    interdisciplinary
    regional
    Personnel announcements, Science policy
    German


     

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