idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
03/13/2019 09:13

DGU zum Weltnierentag 2019: Dialyse-Patienten brauchen die Widerspruchslösung

Bettina-Cathrin Wahlers Pressestelle der DGU
Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V.

    Ausreichend Bewegung, Normalgewicht und Nichtrauchen: Vor allem die Prävention von chronischen Nierenerkrankungen steht anlässlich des Weltnierentages am 14. März 2019 im Fokus. Die Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) blickt vor dem diesjährigen Aktionstag aber auch auf die betroffenen Patienten mit chronischem Nierenversagen, die zum Überleben auf die Dialyse angewiesen sind und hierzulande etwa sechs Jahre auf eine Spenderniere warten müssen.

    „Vor dem Hintergrund der aktuellen parlamentarischen Debatte um die Einführung der Widerspruchslösung bei der Organspende müssen wir als transplantierendes Fachgebiet am Weltnierentag auch auf die Situation der rund 8.000 Dialyse-Patienten auf der Warteliste hinweisen“, sagt DGU-Pressesprecher Prof. Dr. Christian Wülfing.

    Unter einer chronischen Nierenkrankheit leiden in Deutschland derzeit etwa neun Millionen Menschen; rund 80.000 Patienten erhalten eine langfristige Dialysebehandlung. „Sie erhält das Leben, kann aber die fortschreitenden Folgen des chronischen Nierenversagens wie Bluthochdruck, Arterienverkalkung, Fettstoffwechselstörungen, Entwicklung von Diabetes, Hormonstörungen, Organschäden u.v.a.m. nicht verhindern. Dialysepatienten werden mit der Dauer der Therapie in zunehmendem Maß kränker und haben dadurch eine erheblich verkürzte Lebenserwartung“, sagt DGU-Präsident und Transplantationsmediziner Prof. Dr. Oliver W. Hakenberg. Eine erfolgreiche Nierentransplantation dagegen kann alle Nierenfunktionen, auch die Stoffwechsel- und Blutdruckregulation, wieder herstellen und damit die sekundären Organschäden verhindern. Sie führt zu mehr Lebensqualität, besserer Gesundheit und zur Normalisierung der Lebenserwartung und ist damit der Dialysebehandlung als ‚Nierenersatzverfahren‘ deutlich überlegen.

    Prof. Hakenberg warnt zudem: Je länger ein Mensch eine Dialysetherapie erhält, desto fortgeschrittener sind die Organschäden und desto schlechter sind die Ergebnisse einer späteren Nierentransplantation. „Seit Jahren ist bekannt, dass die zunehmende Wartezeit das Patienten- und das Transplantatüberleben verschlechtert. Der eklatante Mangel an Spendernieren führt zum frühzeitigen Tod von Dialyse-Patienten auf der Warteliste“, sagt DGU-Präsident Prof. Hakenberg. Seine Fachgesellschaft hatte bereits Anfang 2018 unter der Präsidentschaft von Prof. Dr. Paolo Fornara, Mitglied der Ständigen Kommission Organtransplantation sowie der Prüfungs- und Überwachungskommission der Bundesärztekammer, Systemkorrekturen bei der Organspende gefordert und die bundesweite Diskussion zur Widerspruchslösung neu initiiert.

    Anlässlich des Weltnierentages 2019 erneuert die DGU deshalb ihre Forderung nach Einführung der Widerspruchslösung, um dem Mangel an Spenderorganen entgegenzuwirken. Damit nicht immer mehr Menschen eine chronische Nierenerkrankung mit Organversagen entwickeln, betont auch die Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. die Bedeutung von Prävention und Früherkennung. „Körperliche Fitness, gesunde Ernährung und Normalgewicht, Rauchstopp, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und die Kontrolle von Blutdruck und Blutzucker sind die wichtigsten Regeln“, sagt DGU-Pressesprecher Prof. Wülfing. „Rezeptfreie Schmerzmittel sollten nicht längerfristig eingenommen werden. Wer über 60 Jahre alt ist oder unter Diabetes mellitus, Bluthochdruck oder starkem Übergewicht leidet, sollte seine Nierenfunktion jährlich überprüfen lassen“, so Wülfing weiter. Nierenversagen bei Familienangehörigen ersten Grades gilt ebenfalls als Risikofaktor für eine Nierenkrankheit.


    More information:

    http://www.urologenportal.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists, all interested persons
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Social studies
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Press events
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).