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03/22/2019 10:20

Studie zeigt: Verwaltungsmentalität im Management ist eher hinderlich für deutsche Unternehmen

Melanie Hahn Presse & Öffentlichkeitsarbeit
Hochschule Fresenius

    Digitalisierung und Globalisierung bringen radikale Veränderungen mit sich. Unternehmen müssen daher schnell und agil handeln, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Vor diesem Hintergrund wird über das Phänomen der Verwaltungsmentalität im Management intensiv diskutiert. Prof. Dr. Matthias Sure, Studiendekan Corporate Finance & Controlling (M.Sc.) an der Hochschule Fresenius in Köln, ist im Rahmen einer explorativen Multifallstudie der Frage nachgegangen, ob eine Verwaltungsmentalität im Management die Leistungsfähigkeit und Entwicklung von Unternehmen nachhaltig negativ beeinflusst oder nicht. Dazu hat er erstmalig Fallstudieninterviews durchgeführt.

    In Zeiten ständiger Veränderungen ist es für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen besonders wichtig, schnell zu agieren. Dafür benötigen sie eine Unternehmensführung, die über entsprechende Managementqualitäten wie Innovationsfähigkeit, Risikobereitschaft und Kreativität verfügt. Insbesondere deutschen Unternehmenslenkern werden häufig eher Attribute von Verwaltern zugeordnet, die darauf bedacht sind, den Status quo zu bewahren. Eine Verwaltungsmentalität gilt auch aufgrund der damit verbundenen hierarchischen sowie bürokratischen Strukturen und Prozesse als eher leistungs- und innovationshemmend. Ob Manager deutscher Unternehmen diese Einschätzung teilen, hat Prof. Dr. Matthias Sure in seiner Studie auf Basis von Fallstudieninterviews sowohl mit Geschäftsführern verschiedener Unternehmen und Branchen als auch mit Top-Management-Beratern und Coaches untersucht.
    Bei dem Forschungsdesign handelte es sich um eine explorative Mehrfachfallstudie. Insgesamt wurden in sieben Unternehmen Interviews mit der primären Zielgruppe der Untersuchung geführt. Zudem wurden drei weitere Experten befragt, die als externe Berater oder Coaches mit Geschäftsführern berufsbedingt in kontinuierlichem Kontakt stehen. Im Anschluss daran führte der Wissenschaftler eine qualitative Inhaltsanalyse durch. Bestandteil der Analyse waren auch interne und externe Dokumente wie etwa Journalartikel, Briefe, Berichte oder Richtlinien sowie Präsentationen und Computerdownloads.

    „Die Ergebnisse offenbaren eine erstaunlich (selbst-)kritische Reflexion der Geschäftsführer hinsichtlich der Situation in der eigenen Peergroup“, so Sure. Als besonders prägend für eine Verwaltungsmentalität im Management werden von den Studienteilnehmern mangelnde Risikobereitschaft, intransparentes Informations- und Kommunikationsverhalten, Förderung von Gleichartigkeit und Vasallentum, das Festhalten an altbewährten Strukturen und Verfahren sowie stark ausgeprägtes Kontroll- und Absicherungsverhalten in Verbindung mit einer fehlenden Innovationskultur vorgebracht. In diesem Zuge konnte die vorliegende Studie insbesondere Facetten, Ursachen und Wirkungen einer Verwaltungsmentalität im Management in detaillierterem Ausmaß beleuchten als dies in der bisherigen wissenschaftlichen Literatur der Fall gewesen ist.

    Trotz der an vielen Stellen kritischen Betrachtung des Phänomens und der damit verbundenen Einschätzung der Mehrheit der Studienteilnehmer, dass Verwaltungsmentalität ein im deutschen Management verbreitetes Phänomen darstelle und die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen tendenziell negativ beeinflusse, könne jedoch vor dem Hintergrund der (makro-)ökonomischen Entwicklung der deutschen Volkswirtschaft und ihrer Unternehmen in den letzten zehn Jahren kein unmittelbar bestätigender quantifizierbarer Zusammenhang festgestellt werden, erklärt Sure. „Um dies näher zu ergründen bzw. zu verifizieren, müssten weitere differenzierte Analysen zu quantitativen Zusammenhängen angestellt werden. In naher Zukunft könnten aber diejenigen Unternehmen mit verwaltungsgeprägten Managern vor dem Hintergrund der immer weiter zunehmenden Wettbewerbsdynamik in der Unternehmensperformance deutlich sichtbarere negative Entwicklungen aufweisen als dies in der Vergangenheit der Fall war“, führt er weiter aus.

    Über die Hochschule Fresenius
    Die Hochschule Fresenius mit ihren Standorten in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Idstein, Köln, München und Wiesbaden sowie dem Studienzentrum in New York gehört mit über 13.000 Studierenden zu den größten und renommiertesten privaten Hochschulen in Deutschland. Sie blickt auf eine mehr als 170-jährige Tradition zurück. 1848 gründete Carl Remigius Fresenius in Wiesbaden das „Chemische Laboratorium Fresenius“, das sich von Beginn an sowohl der Laborpraxis als auch der Ausbildung widmete. Seit 1971 ist die Hochschule staatlich anerkannt. Sie verfügt über ein sehr breites, vielfältiges Fächerangebot und bietet in den Fachbereichen Chemie & Biologie, Design, Gesundheit & Soziales, onlineplus sowie Wirtschaft & Medien Bachelor- und Masterprogramme in Vollzeit sowie berufsbegleitende und ausbildungsbegleitende (duale) Studiengänge an. Die Hochschule Fresenius ist vom Wissenschaftsrat institutionell akkreditiert. Bei der Erstakkreditierung 2010 wurden insbesondere ihr „breites und innovatives Angebot an Bachelor- und Master-Studiengängen“, „ihre Internationalität“ sowie ihr „überzeugend gestalteter Praxisbezug“ vom Wissenschaftsrat gewürdigt. Im April 2016 wurde sie vom Wissenschaftsrat für weitere fünf Jahre reakkreditiert.


    Original publication:

    https://journal-bmp.de/


    More information:

    http://www.hs-fresenius.de


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    Criteria of this press release:
    Journalists
    Economics / business administration
    transregional, national
    Research results
    German


     

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