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Wissenschaft
Wer mehr über die Vergangenheit unseres Planeten erfahren will, sollte Aufschlüsse besuchen. Darunter verstehen Geologen Steinbrüche, Böschungen oder Gruben, an denen das anstehende Gestein gut zu erkennen ist. Dort lässt sich viel darüber erfahren, ob sich vor Millionen Jahren etwa ein Flachmeer ausgebildet hatte oder ein heute längst erloschener Vulkan ausbrach. Dank der kostenlosen App „OutcropWizard“, die von Geologen der Universität Bonn entwickelt wurde, lassen sich die Sehenswürdigkeiten nun auch mit dem Smartphone bequem von der heimischen Couch aus oder vor Ort aufsuchen. Die Klaus-Tschira-Stiftung fördert die Weiterentwicklung mit mehr als 71.000 Euro.
„Wir erhoffen uns, insbesondere auch junge Menschen anzusprechen, die das Smartphone als primäre Informationsquelle nutzen“, sagt Projektleiter Dr. habil. Gösta Hoffmann vom Institut für Geowissenschaften und Meteorologie der Universität Bonn. Die Vorteile im Vergleich zu traditionellen Medien seien die Navigationsfunktion, die Einbindung aktueller Forschungsergebnisse sowie die Möglichkeit, die Inhalte in verschiedenen Sprachen anzubieten. „Wir planen, die App in Zusammenarbeit mit den nationalen und internationalen Geoparks in Deutschland zu implementieren“, ergänzt Edouard Grigowski vom Projektteam.
Die App wurde zunächst in einer Masterarbeit programmiert, nun soll sie weiterentwickelt werden. Die Klaus-Tschira-Stiftung fördert das Vorhaben ein Jahr lang mit mehr als 71.000 Euro. Die Android-Applikation OutcropWizard kann über den PlayStore kostenlos heruntergeladen werden. Sie ermöglicht dem Nutzer, selbstständig und interaktiv geowissenschaftliche Sehenswürdigkeiten zu erkunden und die Routen zu planen. Wenn man den Ort besuchen will, kann einen das Smartphone navigieren – und zwar auch bei Wanderungen in unübersichtlichen Wäldern.
Übersichtskarte der Sehenswürdigkeiten
In einer Übersichtskarte sind deutschlandweit die Aufschluss-Punkte markiert. Mit einem Klick erscheint zum Beispiel der Name der Lokalität, die Gesteinsart und die Alterseinstufung. Darüber hinaus lassen sich Bilder, dreidimensionale Modelle, Fossilfunde und weitere Informationen zu den Aufschlüssen aufrufen. Die Nutzer können die Einträge auch bewerten. Damit soll verhindert werden, dass zum Beispiel keine zugewachsenen oder zugebauten Aufschlüsse in der Datenbank verbleiben.
Die App befindet sich im Aufbau. „Interessierte können auch selbstständig Informationen und Bilder hochladen und damit das Informationsangebot vervollständigen“, sagt Martin Monschau von der Projektgruppe. Über die Kommentarfunktion können die Nutzer darüber hinaus auch zu einem offenen Diskurs beitragen. Für das Vorhaben konnten bereits der Geopark Vulkaneifel und die Deutsche Geologische Gesellschaft – Geologische Vereinigung gewonnen werden. Die App soll demnächst auch für das Apple-Betriebssystem erweitert werden.
Dr. habil. Gösta Hoffmann
Institut für Geowissenschaften und Meteorologie
Universität Bonn
Tel. 0228/734711
E-Mail: ghoffman@uni-bonn.de
Vor dem historischen Geologisch-Paläontologischen Institut der Universität Bonn (von links): Das Ent ...
© Foto: Eva Maria Peters/Uni Bonn
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Journalists, all interested persons
Geosciences
transregional, national
Research projects, Transfer of Science or Research
German
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