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Wissenschaft
Expertentagung zur Förderung von Sprachlernbewusstheit am 6./7. November an der Universität Jena
Jena (29.10.03) Es ist eine Binsenweisheit, dass eine Fremdsprache umso einfacher erlernt wird, je eher man damit beginnt. Doch nicht nur der Termin ist von Bedeutung, sondern auch das Wie des Lernens. Einer der vielfältigen Ansätze, um dies effizient zu erreichen, setzt auf eine stärkere Sprachlernbewusstheit. Einfach ausgedrückt sollen die Schüler im Unterricht bewusster lernen, was sie in ihrer Muttersprache machen und dies auf die neue Sprache übertragen. Diesem Thema widmet sich auch eine Expertentagung am 6./7. November an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Gemeinsam ausgerichtet vom Uni-Zentrum für Didaktik und dem Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (ThILLM) werden mindestens 35 Experten aus der ganzen Bundesrepublik in Jena erwartet, die sich speziell mit der Sprachlernbewusstheit bei Schülern der Klassenstufen 7 und 8 auseinandersetzen.
"Es ist den Organisatoren gelungen, namhafte Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer zu gewinnen, die Forschungsarbeiten zur Entwicklung von Mehrsprachigkeit durchführen bzw. leiten", unterstreicht PD Dr. Peter Hallpap vom Zentrum für Didaktik der Jenaer Universität. Die Teilnehmer sollen über Möglichkeiten und Grenzen sprachenübergreifenden Lehrens und Lernens diskutieren und Konsequenzen für die Lehreraus- und- fortbildung aufzeigen, hoffen die Veranstalter. Unterstützt werden sie von Vertretern des Thüringer Kultusministeriums, das die Tagung auch finanziell fördert.
"Thüringen ist ein geeigneter Ort für diese Tagung", ist sich Dr. Hallpap sicher. Der Freistaat setzt auf frühes Fremdsprachenlernen: Bereits ab der 3. Klasse lernen die Kinder eine erste Fremdsprache. Damit dieser Aneignungsprozess möglichst reibungslos verläuft, muss allerdings noch manche Grundlage untersucht werden. Während der Jenaer Tagung werden daher erste Ergebnisse eines Forschungsprojekts vorgestellt, in dem Vertreter aller drei Phasen der Fremdsprachenlehrerausbildung unterrichtspraktische Materialien erarbeitet haben. Diese Materialsammlung mit Übungsangeboten soll sowohl Lehrer als auch Schüler für sprachenübergreifendes Lehren und Lernen sensibilisieren. Eine eigene Antwort auf die Frage, wie ich dieses oder jenes in meiner Muttersprache oder in der ersten Fremdsprache (meist Englisch) gelernt habe, hilft auch beim Lernen weiterer Fremdsprachen. Unterschiede zu erkennen, kann den Lernerfolg ebenfalls fördern. Und wer beispielsweise weiß, welche Fremdwörter bereits in seiner Muttersprache verwendet werden, kann sie natürlich umso leichter in die Fremdsprache übertragen und integrieren.
"Durch die vergleichende Betrachtung ausgewählter sprachlicher und soziokultureller Erscheinungen soll beim Schüler ein Erkenntniszuwachs in Bezug auf das Funktionieren von Sprachen, der Nützlichkeit von Vorkenntnissen und Transferprozessen beim Sprachenlernen angestrebt werden", fasst es Dr. Ursula Behr vom ThILLM in Bad Berka zusammen. Das Material wolle somit "sprachliches Schubkastenlehren und -lernen aufbrechen". Außerdem sollen entdeckendes Lernen und reflexives Handeln gefördert werden, erhoffen sich die Pädagogen. Dass sie auch die Kooperation der Sprachlehrer untereinander anregen und unterstützen wollen zeigt, dass die Experten auf allen Seiten des Systems ansetzen, um den Kindern das Sprachenlernen möglichst schmackhaft und effektiv zu gestalten.
Kontakt:
PD Dr. Peter Hallpap
Zentrum für Didaktik der Universität Jena
Carl-Zeiß-Platz 1, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 945090
Fax: 03641 / 945352
E-Mail: Peter.Hallpap@uni-jena.de
Dr. Ursula Behr
ThILLM
Heinrich-Heine-Allee 2-4
99438 Bad Berka
Tel.: 036458 / 56221
Fax: 036458 / 56300
E-Mail: UBehr@thillm.thueringen.de
Criteria of this press release:
Language / literature, Teaching / education
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Research results, Scientific conferences
German
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