idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Der Informationsdienst Wissenschaft (idw) e. V. hat am 4. April 2019 die Pressestellen der Universität Bonn, des Universitätsklinikums Freiburg und des Alfred-Wegener-Instituts mit dem idw-Preis für Wissenschaftskommunikation ausgezeichnet. Nach dem Urteil der Jury veröffentlichten sie die drei besten Wissenschafts-Pressemitteilungen des zurückliegenden Jahres. 89 Pressestellen aus Deutschland, Österreich, Schweden und der Schweiz hatten sich beworben. Der idw-Preis würdigt Pressemitteilungen, die von hoher handwerklicher Professionalität (Qualität) sind, über einen überragenden Nachrichtenwert verfügen und wissenschaftlich relevant sind (Relevanz und Originalität).
In seiner Laudatio sagte idw-Vorstandsmitglied Dietmar Strey (Leiter der Pressestelle der Helmut-Schmidt-Universität) bei der Preisverleihung im Veranstaltungszentrum Blue Square der Ruhr-Universität Bochum: „Die Jury hatte wie schon im Vorjahr viel Arbeit. Es setzt sich der Trend eines qualitativ dichten Felds guter Pressemitteilungen fort.“ Ein Jurymitglied drückte es so aus: „Aus meiner Sicht sind mindestens 15 Pressemitteilungen preiswürdig.“ Den meisten Pressestellen bescheinigte die Jury in puncto Nachrichtenwert ein gutes Gespür – und auch dafür, wie Grundlagenforschung aufbereitet sein muss, damit sie es auch in die Mainstream-Medien schafft. Hoher Nachrichtenwert allein genügt aber nicht; der Text muss halten, was das Thema verspricht. Wichtigstes Kriterium beim idw-Preis ist darum die handwerkliche Qualität. Gut bewertet wurden Pressemitteilungen, die mit der Erkenntnis selbst einsteigen statt mit der Aufzählung aller Beteiligten, die anschauliche Zitate und Hintergrundinfos zur Methode früh im Text bringen und Links oder Dateien mit weiterführenden Infos enthalten.
Platz 1 belegte die Pressemitteilung „Die ,Fibel‘ führt zu besserer Rechtschreibung“ des Dezernats Hochschulkommunikation der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
http://idw-online.de/de/news701864
Der Gesamtsieg ist konsequent, denn keine PM wurde in den Kategorien „handwerkliche Qualität“ und „Nachrichtenwert“ höher bewertet als diese. Sie war gleich von vier Jurymitgliedern nominiert worden; das gab es in bisher zehn Wettbewerbsjahren noch nie.
Laudator Strey über die handwerklichen Qualitäten des Textes: „Die PM ist selbst geradezu wie aus dem Lehrbuch - klare Sprache, vorbildlich aufgebaut inklusive eines überzeugenden Vorspanns, Zitate sinnvoll eingebettet. Die Methodik der Studie sowie die drei Schreiblernmethoden werden transparent und gut verständlich erläutert, die überaus interessanten Ergebnisse stringent präsentiert. Einziger Schwachpunkt: Die Studie hätte besser bebildert werden können.“ Der Nachrichtenwert sei sehr hoch, denn in der PM „werden grundlegende wissenschaftliche Erkenntnisse präsentiert, die nicht nur für Eltern von Grundschulkindern von großer Bedeutung sind. Die Studie liefert mit dem bisher umfassendsten Vergleich dreier Schreiblernmethoden methodisch abgesicherte Ergebnisse für eine Debatte, die seit Jahren in hohem Maße ideologisch geführt wird. Nicht von ungefähr war das Medienecho sehr groß. Zudem hat die PM eine politische Diskussion angestoßen.“
Die Sieger erhielten 2.000 € Preisgeld und eine öffentlich anzubringende Tafel, die den Erfolg dauerhaft dokumentiert.
Der zweitplatzierte Text „Schlaflosigkeit – nur ein böser Traum?“ stammte von der Stabsstelle Unternehmenskommunikation des Universitätsklinikums Freiburg. Diese Pressemitteilung bewertete die Jury in der Kategorie „handwerkliche Qualität“ punktgleich mit der Gesamtsiegerin am höchsten.
https://idw-online.de/de/news697500
Die Pressemittteilung überzeugte die Jury handwerklich durch ihren klaren Aufbau und ihre verständliche Sprache. Der Titel mache neugierig und verweise zugleich auf die Nachricht der Pressemitteilung. Die Ergebnisse werden durch treffende Zitate gleich im zweiten Absatz erläutert und Aufbau und Durchführung der Studie erklärt. Die Originalstudie ist verlinkt und die idw-Rubrizierung präzise gewählt. Strey: „Als i-Tüpfelchen hätte man sich ein Foto zur Bebilderung des Beitrags gewünscht. Auch wäre es noch überzeugender gewesen, wenn die Studie mit mehr als 2 x 27 Probanden durchgeführt worden wäre, aber das liegt nicht in der Hand der Autoren der PM!“ Der Text habe einen sehr hohen Nachrichtenwert – die meisten von uns waren schon einmal von Schlaflosigkeit betroffen – und lasse uns nach dem Lesen das eigene Gefühl von Schlaflosigkeit neu betrachten und hinterfragen.
Das Preisgeld für den zweiten Platz betrug 1.000 €.
Auf den dritten Platz kam die Pressemitteilung „AWI-Forscher messen Rekordkonzentration von Mikroplastik im arktischen Meereis“ der Abteilung Kommunikation und Medien des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (Bremen). Sie ist die höchstbewertete in der Kategorie „wissenschaftlicher Wert“.
http://idw-online.de/de/news692856
Mikroplastik ist ein wichtiges Thema; neue Messergebnisse hierzu haben hohen Nachrichtenwert. Zur handwerklichen Qualität befand die Jury: Die Pressemitteilung sei zwar sehr lang. Wer sich aber darauf einlasse, dem bringe sie in jedem Absatz noch eine weitere, interessante Information. Der Hintergrund sei gut aufbereitet und die Menge der gelieferten Details beeindruckend. Dem Autor gelinge es, ein vielschichtiges Forschungsthema zugleich fundiert und verständlich, differenziert und doch auf die wesentlichen Punkte fokussiert darzustellen. Dabei verfalle er bei dem durchaus „angesagten“ Thema nicht in populären oder populistischen Jargon. Er lasse Leserinnen und Leser teilhaben an dem oft langwierigen Erkenntnisprozess der Forscher. Wer noch mehr wissen will, findet Links zur Studie, zu gleich drei wissenschaftlichen Ansprechpartnern, zu Fotos und Grafiken.
Das Preisgeld für den dritten Platz betrug 500 €.
Der idw-Preis
Journalistenpreise gibt es mehr als 500 allein in Deutschland. Ein wichtiges Rohmaterial für viele journalistische Arbeiten wird jedoch kaum je ausgezeichnet: gute Pressemitteilungen. Darum verleiht der Informationsdienst Wissenschaft (idw) e. V. den idw-Preis für Wissenschaftskommunikation für die drei besten Pressemitteilungen, die im Vorjahr über idw-online.de veröffentlicht wurden – in diesem Jahr zum zehnten Mal.
Auf der idw-Website werden jährlich rund 20.000 Pressemitteilungen aus mehr als 1.000 wissenschaftlichen Einrichtungen verbreitet. Der idw gibt den angeschlossenen Pressestellen Qualitätsstandards für die Inhalte vor; z. B. sind werbliche Aussagen unzulässig. Als Qualitätsanreiz schreibt der idw jährlich den idw-Preis für Wissenschaftskommunikation aus. Der Preis würdigt im idw veröffentlichte Pressemitteilungen, die von hoher handwerklicher Professionalität (Qualität), überragendem Nachrichtenwert (Relevanz) und wissenschaftlicher Bedeutung (Originalität) sind. Die Jury gewichtet handwerkliche Qualität mit 50 %, Nachrichtenwert mit 40% und wissenschaftliche Bedeutung mit 10 %. Die Pressestellen erhalten das Preisgeld für die weitere Qualitätssicherung und -verbesserung ihrer Kommunikationsarbeit.
Die Jury
Der Jury gehörten in diesem Jahr an:
- Felix Grigat, Chefredakteur Forschung & Lehre
- Katrin Raith, Nachrichtenredakteurin beim Deutschlandfunk
- Dr. Ludger Vielemeier, Programmchef NDR 1 Niedersachsen
- Magdalena Schaeffer, Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der DFG und idw-Vorstandsmitglied
-Patrick Bierther, stv. Geschäftsführer des idw
Der idw
Neben Pressemitteilungen veröffentlicht der idw auf seiner Website idw-online.de jährlich mehrere Tausend Terminhinweise auf Wissenschaftsveranstaltungen. Außerdem vermittelt er Journalistinnen und Journalisten Fachleute aus der Wissenschaft. Für die Empfänger sind die Inhalte kostenlos, sie können sie ganz nach ihren individuellen thematischen und geografischen Interessen filtern. 38.000 Abonnenten, darunter mehr als 8.000 Journalisten, nutzen Angebote des idw regelmäßig. Dem gemeinnützigen Informationsdienst Wissenschaft e. V. als Betreiber von idw-online.de gehören rund 1.000 Einrichtungen aus der Wissenschaft an: Hochschulen, Forschungsinstitute, Ministerien und andere wissenschaftliche, forschende oder forschungsfördernde Institutionen.
Weitere Infos
http://idw-online.de/de/idwaward Über den idw-Preis
Bei Fragen steht Ihnen das idw-Team unter service@idw-online.de gern zur Verfügung.
Die Vertreter der ausgezeichneten Pressestellen v. l. n. r.: Johannes Faber (Uniklinikum Freiburg, 2 ...
idw / Rupert Oberhäuser
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Die Preisträger mit vier der fünf Jurymitglieder - Katrin Raith (DLF), Magdalena Schaeffer (DFG), Dr ...
idw / Rupert Oberhäuser
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Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars
interdisciplinary
transregional, national
Contests / awards, Miscellaneous scientific news/publications
German
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