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Wissenschaft
Im Rahmen einer empirischen Bachelorarbeit der Hochschule Fresenius in Hamburg wurde die Wirkung von Gütesiegeln im E-Commerce untersucht. Dazu wurde mit Unterstützung von Statista eine repräsentative Online-Umfrage durchgeführt.
Amazon, Zalando oder Otto: In Deutschland kaufen über 60 Millionen Menschen Waren und Dienstleistungen in Online-Shops ein. Der E-Commerce-Handel boomt: So liegt der B2C-Umsatz inzwischen bei über 50 Milliarden Euro im Jahr. Doch das Einkaufen im Internet ist auch mit Risiken für die Kunden verbunden. Laufen die elektronischen Transaktionen sicher ab? Wird die bereits bezahlte Ware auch tatsächlich geliefert? Was passiert, wenn die Hose nicht passt oder das Handy defekt ist? Aufgrund der monetären Vorleistungen und der Distanz spielt Vertrauen eine wesentliche Rolle im E-Commerce. Gütesiegel fungieren dabei als vertrauenswürdiger Dritter und werden von anbieterunabhängigen Instanzen geprüft und vergeben, die von den Online-Shops für die Nutzung eine Gebühr erheben.
Aber wirken Gütesiegel bei Konsumenten wirklich vertrauensfördernd? Sind die einzelnen Gütesiegel den Käufern überhaupt bekannt oder reicht die bloße Existenz eines beliebigen Gütesiegels? Und wissen die Verbraucher, was sie bedeuten? Diesen Fragen ist Karlotta Sofie Kneschke in ihrer Bachelorarbeit im Studiengang Medien- und Kommunikationsmanagment (B.A.) nachgegangen. Dafür hat sie einen Fragebogen konzipiert und eine Onlinebefragung mit einer repräsentativen Stichprobe von 1.007 Probanden durchgeführt. Die Ergebnisse der Bachelorarbeit bildeten die Grundlage für eine zusammen mit Sascha Hoffmann, Professor für Online-Management, auf Statista veröffentlichten Studie.
Die Ergebnisse zeigen, dass Gütesiegel tatsächlich im hohen Maße vertrauensfördernd wirken: So liegt die Vertrauenswürdigkeit bei allen Siegeln zwischen 64 und 84 Prozent. Dabei spielen Gütesiegel gerade bei unbekannten Online-Shops für 66 Prozent der Befragten eine große Rolle: „Überraschend war jedoch, dass ein eigens für diese Untersuchung kreiertes Fake-Gütesiegel eine höhere Bekanntheit aufwies als tatsächlich existierende“, erklärt die Bachelor-Absolventin Karlotta Kneschke. Neben der Bekanntheit einzelner Gütesiegel war auch die Kenntnis darüber, was genau diese besiegeln, gering. Die hat aber erstaunlicherweise keinen Einfluss auf die vertrauensfördernde Wirkung des Gütesiegels. Zudem stellte sich heraus, dass die Vertrauenswürdigkeit eines Online-Shops mit der Anzahl seiner Gütesiegel steigt. „Die Studienergebnisse zeigen, dass es zwar grundsätzlich empfehlenswert für einen Online-Shop ist, Gütesiegel zu verwenden. Bei der Wahl des Anbieters muss ein Online-Shop aber nicht unbedingt auf bekannte und damit meist auch teure Anbieter setzen“, schlussfolgert Sascha Hoffmann.
Über die Hochschule Fresenius
Die Hochschule Fresenius mit ihren Standorten in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Idstein, Köln, München und Wiesbaden sowie dem Studienzentrum in New York gehört mit über 13.000 Studierenden zu den größten und renommiertesten privaten Hochschulen in Deutschland. Sie blickt auf eine mehr als 170-jährige Tradition zurück. 1848 gründete Carl Remigius Fresenius in Wiesbaden das „Chemische Laboratorium Fresenius“, das sich von Beginn an sowohl der Laborpraxis als auch der Ausbildung widmete. Seit 1971 ist die Hochschule staatlich anerkannt. Sie verfügt über ein sehr breites, vielfältiges Fächerangebot und bietet in den Fachbereichen Chemie & Biologie, Design, Gesundheit & Soziales, onlineplus sowie Wirtschaft & Medien Bachelor- und Masterprogramme in Vollzeit sowie berufsbegleitende und ausbildungsbegleitende (duale) Studiengänge an. Die Hochschule Fresenius ist vom Wissenschaftsrat institutionell akkreditiert. Bei der Erstakkreditierung 2010 wurden insbesondere ihr „breites und innovatives Angebot an Bachelor- und Master-Studiengängen“, „ihre Internationalität“ sowie ihr „überzeugend gestalteter Praxisbezug“ vom Wissenschaftsrat gewürdigt. Im April 2016 wurde sie vom Wissenschaftsrat für weitere fünf Jahre reakkreditiert.
Criteria of this press release:
Journalists
Media and communication sciences
transregional, national
Research results
German
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