idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
04/16/2019 11:06

Göttinger Forscherteam zeigt, dass Vielfalt ökologische und ökonomische Vorteile bringen kann

Thomas Richter Öffentlichkeitsarbeit
Georg-August-Universität Göttingen

    Eine Diversifizierung in der Landwirtschaft durch lange Fruchtfolgen oder Strukturelemente wie Hecken und Blühstreifen ist für die Artenvielfalt und viele ökologische Prozesse von Vorteil, oft aber auch mit Kosten für Landwirtinnen und Landwirte verbunden. Welche Maßnahmen sowohl mit ökologischen als auch mit ökonomischen Vorteilen verbunden sind, haben Forscherinnen und Forscher der Universität Göttingen mit einer systematischen Literaturrecherche untersucht. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift Ecological Economics erschienen.

    „Längere Fruchtfolgen, Mischkulturen, Untersaaten, Zwischenfrüchte, pfluglose Bodenbearbeitung, Agroforstsysteme und Strukturelemente wie Blühstreifen oder Hecken erhöhen erheblich die Artenvielfalt, können aber auch den Ertrag stabil halten und damit das Ertragsrisiko mindern“, sagt Erstautorin Julia Rosa-Schleich aus der Abteilung Agrarökologie der Universität Göttingen. „Eine solche Diversifizierung kann auch den Schädlings- und Unkrautdruck verringern, so dass der Landwirt dann Kosten für Bekämpfungsmaßnahmen einsparen kann“, so Rosa-Schleich. Maßnahmen zur Diversifizierung können auch kombiniert werden wie bei der Verbindung von Nutztierhaltung mit Ackerbau, der konservierenden Bodenbearbeitung oder der Ökologischen Landwirtschaft.

    Die interdisziplinäre Studie gemeinsam mit der Agrarökonomie der Universität Göttingen und der Nachhaltigkeitswissenschaft der Universität Lüneburg zeigt, dass kombinierte Maßnahmenpakete besonders gut für einen ökologisch-ökonomischen Kompromiss sind. „Diversifizierung kann die Artenvielfalt in der Agrarlandschaft und ökologische Prozesse wie Schädlings- und Unkrautkontrolle, Bestäubung, Bodenfruchtbarkeit, Nährstoff- und Wasserverfügbarkeit oder Kohlenstoffspeicherung fördern“, beschreibt Prof. Dr. Teja Tscharntke, Leiter der Abteilung Agrarökologie, die Vorteile. Zu möglichen ökonomischen Vorteilen gehören neben der Ertragsstabilität und Einsparungen bei Pestiziden und Mineraldüngern auch Einsparungen bei Maschinen- und Arbeitskosten sowie eine bessere Vermarktung, bei der ein höherer Profit erzielen werden kann, zeigen die Autorinnen und Autoren auf.

    „Die Studie macht deutlich, dass es viel mehr als bisher einer gezielten Forschung für ökologisch vorteilhafte und ökonomisch tragfähige Konzepte in der Landwirtschaft bedarf“, sagt Tscharntke. „Dazu gehören auch neue Anreizsysteme im Rahmen der EU-Agrarpolitik, die gerade die Kombination verschiedener Verfahren befördern.“


    Contact for scientific information:

    Prof. Dr. Teja Tscharntke
    Georg-August-Universität Göttingen
    Fakultät für Agrarwissenschaften
    Department für Nutzpflanzenwissenschaften – Abteilung Agrarökologie
    Grisebachstraße 6, 37077 Göttingen
    E-Mail: ttschar@gwdg.de
    www.agroecology.uni-goettingen.de


    Original publication:

    Rosa-Schleich, J., Loos, J., Mußhoff, O., Tscharntke, T. Ecological-economic trade-offs of Diversified Farming Systems – A review. Ecological Economics (2019). Doi: https://doi.org/10.1016/j.ecolecon.2019.03.002


    Images

    Zwischenfruchtanbau (Landkreis Celle) ist Teil der Diversifizierung in der Landwirtschaft.
    Zwischenfruchtanbau (Landkreis Celle) ist Teil der Diversifizierung in der Landwirtschaft.
    Julia Rosa-Schleich
    None

    Julia Rosa-Schleich
    Julia Rosa-Schleich
    Dr. Kevin Darras
    None


    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Zoology / agricultural and forest sciences
    transregional, national
    Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).