idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
05/14/2019 16:44

Bildungsministerin zeichnet Jenaer Leibniz-IPHT für Sepsis-Forschung aus

Lavinia Meier-Ewert Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Institut für Photonische Technologien e. V.

    Für ein lichtbasiertes Schnellverfahren, um lebensbedrohliche Infektionen zu diagnostizieren, ist ein Forscherteam des Leibniz-IPHT mit seinen europäischen Partnern am 14. Mai 2019 in Berlin von Bundesbildungsministerin Anja Karliczek mit dem Ralf-Dahrendorf-Preis für den Europäischen Forschungsraum ausgezeichnet worden. Er freue sich über die Anerkennung, sagt Prof. Jürgen Popp, wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-IPHT. Denn man stehe nun vor einer Hürde: die technologische Lösung zum Patienten zu bekommen. Dafür jedoch fehle es in Deutschland wie in Europa an geeigneten Strukturen. Er hoffe, dazu mit der Ministerin einen fruchtbaren Dialog zu starten, so Popp.

    „Auf der Intensivstation zählen drei Dinge“, betont der Jenaer Intensivmediziner Prof. Michael Bauer: „Zeit, Zeit, Zeit.“ Mit der unter Federführung des Leibniz-IPHT erforschten optischen Methode für eine schnelle Diagnose lebensbedrohlicher Infektionen „befinden wir uns inmitten einer technologischen Revolution“, so die Einschätzung des Leiters der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Universitätsklinikum Jena. „Damit können Mediziner gezielt behandeln, den unnötigen Einsatz von Antibiotika verhindern und Resistenzen vermeiden.“

    Mit Partnern aus Griechenland, Italien, Portugal, Frankreich und Dänemark gehört Michael Bauer zum Forscherteam des Projektes HemoSpec, das Anja Karliczek mit dem Ralf-Dahrendorf-Preis für den Europäischen Forschungsraum auszeichnet. Damit würdigt die Bundesbildungsministerin herausragende, über das EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation geförderte Projekte in Deutschland, die ihre Ergebnisse in originellen Formaten der Öffentlichkeit vermitteln. Für diese steht ein Preisgeld von bis zu 50.000 Euro bereit. 

    „Wir freuen uns sehr, dass die Politik nicht nur unsere Forschung anerkennt, sondern uns ermutigt und unterstützt, unsere Ergebnisse den Bürgerinnen und Bürgern nahezubringen“, so Jürgen Popp. Dazu wird das Leibniz-IPHT unter anderem einen Science-Shop in der Jenaer Innenstadt eröffnen, in dem Besucher Wissenschaft interaktiv erleben können. „Wir wollen ein Bewusstsein dafür schaffen, wie Forschung zur Anwendung beim Patienten kommt“, so Popp. 

    Die Jenaer haben bereits Konzepte, wie es schneller gehen könnte

    Denn ein erfolgreich abgeschlossenes Projekt ist zugleich der Start der nächsten großen Herausforderung. „Wir haben gezeigt, dass es machbar ist, mit unserer Spektroskopie eine Infektion schnell zu diagnostizieren“, macht Jürgen Popp deutlich. „Aus dem Labormuster wollen wir jetzt ein Produkt machen.“ Doch dazu müssten in Deutschland wie in Europa Strukturen optimiert werden, damit Diagnostikverfahren schneller an den Markt gelangen. Von der wissenschaftlichen Idee bis zur Umsetzung in ein Medizinprodukt — der Translation von der Theorie in die Praxis — vergehen in Deutschland im Schnitt 14 Jahre. Strukturelle Hürden führen dazu, dass viele gute Ideen und Lösungen in diesem Prozess auf der Strecke bleiben.

    Damit Forschungsergebnisse schneller ans Krankenbett gelangen, brauche es neue Translationsinfrastrukturen: „Diese müssen die strukturierte modulare Überführung des Proof of Concept in ein neues zertifiziertes, validiertes, zugelassenes und vielfach getestetes Medizinprodukt ermöglichen“, so Popp. Dies ließe sich am besten in öffentlich-privaten Partnerschaften umsetzen.

    Um den Transfer in die medizinische Anwendung zu beschleunigen, haben die Jenaer Forscher bereits konkrete Konzepte für eine solche Translationsinfrastruktur entwickelt. „Wir haben viele Ideen, wie sich Technologen, Grundlagen- und klinische Forscher mit Unternehmen zusammentun können, um akademische Lösungen zügig in diagnostische Geräte sowie Therapieansätze zu überführen“, sagt Jürgen Popp. „Sehr gern stehen wir der Ministerin als Ansprechpartner bereit und würden uns freuen, unsere Vorstellung mit ihr zu diskutieren.“


    More information:

    https://www.leibniz-ipht.de/institut/presse/aktuelles/detail/bildungsministerin-...


    Images

    Bildungsministerin Anja Karliczek zeichnete Ute Neugebauer und Jürgen Popp für das europäische Sepsis-Forschungsprojekt HemoSpec mit dem Dahrendorf-Preis aus.
    Bildungsministerin Anja Karliczek zeichnete Ute Neugebauer und Jürgen Popp für das europäische Sepsi ...
    Source: Foto: Bildkraftwerk Bela


    Criteria of this press release:
    Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars, all interested persons
    Medicine, Physics / astronomy
    transregional, national
    Contests / awards, Science policy
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).