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05/21/2019 10:52

Wie sich Augenkrankheiten bei Hochbetagten behandeln lassen. Pressekonferenz der Stiftung Auge

Lisa-Marie Ströhlein Pressestelle
Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft

    Aktuellen Hochrechnungen zufolge wird die Zahl der augenärztlichen Behandlungsfälle bei den über 60-Jährigen bis zum Jahr 2030 um mehr als ein Drittel steigen. Viele altersbedingte Augenerkrankungen können gut behandelt werden. Meist machen sie sich aber erst in einem späten Stadium bemerkbar, wenn ein Großteil der Sehkraft bereits unwiederbringlich verloren ist. Die Stiftung Auge empfiehlt deshalb, sich ab dem 50. Lebensjahr einmal jährlich augenärztlich untersuchen zu lassen.

    In der Studie OVIS (Ophthalmologische Versorgung in Seniorenheimen) gaben rund 50 Prozent der Bewohner den Transport als größte Hürde an, einen Augenarzt aufzusuchen. Die Stiftung Auge fordert deshalb, dass der Transport und die personelle Begleitung zum Augenarzt sichergestellt werden muss. Im Rahmen einer Pressekonferenz am 29. Mai in Berlin erläutern Experten diese und weitere Forderungen zur Verbesserung der augenärztlichen Versorgung in Seniorenheimen.

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    Verbreitet ist vor allem der Graue Star (Katarakt) – eine starke Trübung der Augenlinse, bei der die Betroffenen wie durch einen Nebelschleier sehen. Um das Sehvermögen wiederherzustellen, kann der Augenarzt eine Kunstlinse ins Auge einsetzen. Über 800.000 Augen werden jedes Jahr mit diesem ambulanten Eingriff behandelt. Schwerwiegendere Volkskrankheiten sind das Glaukom (Grüner Star) – eine Erkrankung des Sehnervs, die altersbedingte Makuladegeneration (AMD), bei der die Zellen der Netzhaut absterben oder die diabetische Retinopathie als Folge der Zuckerkrankheit Diabetes mellitus. „Das Fatale bei all diesen Erkrankungen ist, dass sie in der Regel unbemerkt beginnen und erst in einem sehr fortgeschrittenen Stadium spürbare Symptome verursachen“, sagt Dr. Peter Heinz, Vorstandsmitglied der Stiftung Auge.

    Dabei könne die moderne Augenheilkunde diese Erkrankungen fast immer aufhalten oder den Verlauf zumindest verzögern, betont der Experte. „Voraussetzung ist aber eine frühzeitige Diagnose, bevor der Patient überhaupt eine Sehverschlechterung wahrnimmt.“ Wenn beim Glaukom Symptome auftreten, ist der Sehnerv meist schon irreparabel geschädigt; rechtzeitig erkannt lässt sich die Krankheit meist mit Tropfen behandeln. Die AMD behandeln Ärzte je nach Fall mit Spritzen in den Glaskörper oder Lasertherapie.

    Seniorinnen und Senioren können mit ihrem Lebensstil – gesunde Ernährung, wenig Alkohol, keine Zigaretten – selbst etwas zu ihrer Augengesundheit beitragen. Vor allem aber sollten sie regelmäßig zum Augenarzt gehen. „Wir empfehlen allen Menschen ab dem 50. Lebensjahr einmal im Jahr zur Kontrolle die Praxis eines Augenarztes aufzusuchen, denn dort stehen die erforderlichen Untersuchungsgeräte zur Verfügung“, so Heinz.

    Gerade für Bewohner der Senioren- und Pflegeheime ist der Zugang zur augenärztlichen Versorgung eine Hürde, was die Studie OVIS belegte. Der letzte Besuch beim Augenarzt lag hier durchschnittlich vier Jahre zurück, rund die Hälfte der untersuchten Heimbewohner hatten einen Grauen Star. Vor diesem Hintergrund hat die Stiftung Auge einen Maßnahmenkatalog zur Verbesserung dieser Versorgungssituation erarbeitet. Darin fordert die Stiftung unter anderem, dass der Transport der Bewohner zum Augenarzt gewährleistet sein muss. „Dazu gehört aus unserer Sicht auch die personelle Begleitung der Pflegebedürftigen, deren Finanzierung über die Krankenversicherung sichergestellt werden muss“, erläutert Professor Dr. med. Frank G. Holz, Vorsitzender der Stiftung Auge und Direktor der Universitäts-Augenklinik Bonn.

    Den ausführlichen Maßnahmenkatalog stellt die Stiftung Auge im Rahmen einer Pressekonferenz am 29. Mai 2019 in Berlin erstmals der Öffentlichkeit vor.

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    Terminhinweis:

    Pressekonferenz der Stiftung Auge

    Blindheit im Alter ist oft vermeidbar: wie sich die augenärztliche Versorgung in Seniorenheimen verbessern lässt

    Termin: Mittwoch, 29. Mai 2019, 12.00 bis 13.00 Uhr
    Ort: Tagungszentrum im Haus der Bundespressekonferenz, Raum 4
    Anschrift: Schiffbauerdamm 40/Ecke Reinhardtstraße 55, 10117 Berlin-Mitte

    Vorläufige Themen und Referenten:

    Alt, einsam, blind: Wie lässt sich die augenärztliche Versorgung von Menschen in Senioren- und Pflegeheimen verbessern?
    Vorstellung der OVIS-Studie und des Maßnahmenkatalogs der Stiftung Auge
    - Professor Dr. med. Frank G. Holz, Vorsitzender der Stiftung Auge und Direktor der Universitäts-Augenklinik Bonn

    Häufig fehlt nur die richtige Brille, manchmal steckt eine schwerwiegende Augenerkrankung dahinter: wie sich Augenkrankheiten bei Hochbetagten behandeln lassen
    - Dr. med. Peter Heinz, Vorstandsmitglied der Stiftung Auge, Facharzt für Augenheilkunde, Schlüsselfeld

    Sehen, ein Tor zur Welt: Voraussetzung zur Teilhabe im Alter –
    Anforderungen an eine gesundheitliche Versorgung
    - Professor Dr. Ursula Lehr, Ehrenvorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO)

    Ein Auge auf die Augen: Wie können Pflegende und Träger die Augengesundheit ihrer Bewohner unterstützen?
    - Herbert Mauel, Geschäftsführer Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa)

    Antworten für die alternde Gesellschaft: Was können wir aus der Forschung lernen?
    - Professor Dr. Dr. med. Robert P. Finger; Oberarzt, Professor für ophthalmologische Epidemiologie und neuroretinale Bildgebung, Universitäts-Augenklinik Bonn

    Moderation: Pressestelle Stiftung Auge, Stuttgart

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    Kontakt für Journalisten:
    Sabrina Hartmann
    Stiftung Auge der DOG – Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft
    Pressestelle
    Postfach 30 11 20, 70451 Stuttgart
    Tel.: 0711 8931-649, Fax: 0711 8931-167
    hartmann@medizinkommunikation.org
    http://www.stiftung-auge.de/


    More information:

    http://www.stiftung-auge.de


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    Criteria of this press release:
    Journalists
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Social studies
    transregional, national
    Press events
    German


     

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