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Wissenschaft
HRK unterstützt Hochschulen bei der Umsetzung der Beschlüsse von Bologna und Berlin
Nachdem sich die Bologna-Nachfolgekonferenz der europäischen Bildungsminister im September in Berlin auf konkrete Ziele für die nationalen Hochschulsysteme bis 2005 geeinigt hat, wird die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) die Hochschulen mit einer Reihe konkreter Angebote bei der Umsetzung unterstützen. Das beschloss die HRK-Plenarversammlung am 4. November in Bonn.
"Die Hochschulen wollen in eigener Verantwortung den europäischen Hochschulraum schaffen", erläuterte HRK-Präsident Professor Dr. Peter Gaehtgens den Beschluss. Die flächendeckende Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen, vergleichbare Systeme der Qualitätssicherung, die Strukturierung des Studiums in Module, verbunden mit der Vergabe von Leistungspunkten sowie die Vergabe von "Diploma Supplements", also erläuternden Anlagen zu den Zeugnissen, seien die wichtigsten Ziele.
Die HRK hat in den vergangenen Jahren den Bologna-Prozess stets mitgetragen und wesentliche Elemente wie die Evaluierung entscheidend voran gebracht. Nun wird sie noch mehr als bisher konkrete Unterstützungsangebote für die beteiligten Gruppen entwickeln. In erster Linie soll ein flächendeckendes Beratungsangebot aufgebaut werden, das jeder Hochschule bei Bedarf zur Verfügung steht. In Zusammenarbeit mit den Fakultäten- und Fachbereichstagen (also den fachlichen Zusammenschlüsse der Dekane bzw. Fachbereichsleiter) werden Informations- und Diskussionsveranstaltungen zu Bachelor- und Masterstudiengängen angeboten. Arbeitgebern und Berufsverbänden will die HRK ebenfalls verstärkt Informationen anbieten. Darüber hinaus wird eine Studie vorbereitet, die den Verbleib der BA- und MA-Absolventen erfasst und damit belastbare Daten über das neue Studiensystem liefert.
Die Plenarteilnehmer analysierten die Hemmnisse, die dazu führen, dass Deutschland bislang nicht zu den führenden Ländern bei der Umsetzung des (nach dem Ort des ersten Minister-Beschlusses) sogenannten Bologna-Prozesses ist. Bei Hochschullehrern und Studierenden herrschten teilweise noch Skepsis, aber auch unzureichende Kenntnis über den Reformprozess. Gleiches gelte für die öffentlichen und privaten Arbeitgeber. Zudem erwarteten offenbar Bundes- und Landesregierungen Einspareffekte von der Umstellung auf Bachelor- und Masterstudiengänge. Das Gegenteil sei jedoch der Fall: aufgrund der kürzeren Studiendauer und der veränderten Studienstrukturen müsse die Betreuung der Studierenden intensiviert werden, ein - politisch gewünschter - Zuwachs an Studierenden werde die Kosten der Lehre eher erhöhen als senken.
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