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11/06/2003 12:31

Kongress "Akuter Schmerz im chirurgischen Alltag": Ziel ist das schmerzfreie Krankenhaus

Meike Drießen Bundesgeschäftsstelle
Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e.V. (DGSS)

    Frisch operierte Patienten werden im Krankenhaus Studien zufolge oft mangelhaft mit Schmerzmitteln versorgt. Grund dafür sind schlechte Absprachen zwischen den Fachärzten, Unkenntnis und die Angst des Pflegepersonals vor Nebenwirkungen. Wie sich diese Situation verbessern lässt, ist Thema des Kongresses "Akuter Schmerz im chirurgischen Alltag", der am 5. und 6. Dezember mit ca. 500 Teilnehmern in Köln stattfindet.

    Presseinformation Nr. 25/2003
    Bochum, 6. November 2003

    Hightech trifft Mittelalter: Schmerztherapie bei OPs ist mangelhaft
    Kongress "Akuter Schmerz im chirurgischen Alltag"

    Im Operationssaal treffen Gegensätze aufeinander: Den ausgeklügelten OP-Techniken steht eine oft völlig unzureichende Schmerzversorgung gegenüber. Schmerzen werden von Chirurgen als unvermeidbar hingenommen, Medikamente zu spät oder in zu niedriger Dosierung verabreicht, oft erst auf Klagen des Patienten hin. Dass das nicht sein muss, davon können sich Mediziner und Pflegepersonal beim III. Symposium "Akutschmerz im chirurgischen Alltag" überzeugen, das am 5. und 6. Dezember 2003 in Köln stattfindet. Veranstalter sind neben der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes (DGSS) die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCh), der Berufsverband Deutscher Chirurgen und die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Schmerztherapie (DIVS). Die Veranstalter erwarten ca. 500 Teilnehmer.

    Programm im Internet

    Das Kongressprogramm finden Sie im Internet unter http://www.medkongresse.de/schmerz2003/index.html

    Weniger Schmerzen - schneller gesund

    Die "Stunde der Qual" - für zu viele frischoperierte Patienten gehört sie zum Aufenthalt im Krankenhaus unweigerlich dazu: Der Schmerz nach der OP setzt ein, die Schwester wird gerufen, es dauert bis sie kommt, dann muss sie die Anordnung eines Arztes einholen, wiederkommen, ein Medikament verabreichen, es vergeht wiederum Zeit, bis es endlich wirkt ... Solche Situationen sind kein notwendiges Übel. Wird die angemessene Schmerztherapie schon vor dem Eingriff geplant und während der Operation begonnen, braucht der Patient nicht unnötig zu leiden. Und ein schmerzfreier Patient hat einen Stressfaktor weniger, macht bei der Physiotherapie besser mit, hat keine Schmerzen beim Atmen, Husten, Aufstehen und dadurch weniger Komplikationen nach dem Eingriff. Er verlässt das Krankenhaus eher und ist schneller geheilt. Die Gefahr einer Chronifizierung von Schmerzen sinkt.

    Mangelnde Absprachen, lückenhafte Ausbildung

    Dennoch wird einer aktuellen, repräsentativen Umfrage zufolge die Schmerztherapie nur in 12,2 Prozent der Akutkrankenhäuser vor und in 19,4 Prozent während der Operation festgelegt. Ein Drittel der Kliniken beginnen mit der Schmerzlinderung erst auf der Station. Eine Messung des Schmerzes - wichtigste Grundlage für eine adäquate Behandlung - findet nur in 11,4 Prozent der Kliniken routinemäßig statt. Schmerzmittel werden aus Angst vor Nebenwirkungen oft unterdosiert. "Die Schmerztherapie muss im chirurgischen Alltag immer
    noch als mittelalterlich angesehen werden", so Prof. Dr. Edmund Neugebauer, Sprecher des Arbeitskreises Akutschmerz der DGSS. "Gründe für diesen Missstand sind neben mangelnden Absprachen auch die lückenhafte Ausbildung von Chirurgen und dem Pflegepersonal in der Schmerzversorgung."

    Schmerzen vor, während und nach der OP sind unnötig

    Hier soll das Symposium abhelfen: Neben einer Diskussion aktueller Entwicklungen in der Akutschmerztherapie ist erstmals das 20-stündige "Curriculum Akutschmerztherapie" im An-gebot, bei dem sich Ärzte einen umfassenden Überblick über die Möglichkeiten der Schmerzversorgung im Akutkrankenhaus verschaffen können. Ein großes Thema wird die Schmerztherapie bei der immer wichtiger werdenden ambulanten Chirurgie sein. Auch die Schmerzlinderung vor Operationen steht auf dem Programm: Ist die Diagnose gestellt, wird der Schmerz als Symptom überflüssig und kann beseitigt werden. "Das schmerzfreie Krankenhaus ist unser Ziel", so Prof. Neugebauer.

    Ansprechpartner
    Prof. Dr. Edmund Neugebauer, Sprecher des DGSS-Arbeitskreises Akutschmerz, Medizini-sche Fakultät der Universität zu Köln, Ostmerheimer Straße 200, 51109 Köln, Tel. 0221/98957-0, Fax: 0221/98957-30, E-Mail: sekretariat-neugebauer@uni-koeln.de


    More information:

    http://www.medkongresse.de/schmerz2003/index.html


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Research results, Scientific conferences
    German


     

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