idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Viktor Leis ist neuer Professor für Datenbanken und Informationssysteme an der Universität Jena. Als praktischer Informatiker entwickelt er Software zur elektronischen Verwaltung sehr großer Datenmengen ab mehreren Terabyte. Ziel seiner Forschung ist die Abstimmung der Software-Architektur auf moderne Hardware, um so die Geschwindigkeit und die Effizienz von Datenbanksystemen zu verbessern.
Im digitalen Zeitalter gewinnt die computergestützte Speicherung von Daten immer mehr an Bedeutung. Es genügt schon, mit dem Smartphone von A nach B zu navigieren oder online Geld zu überweisen. Datenbanksysteme sorgen dafür, dass Nutzerinnen und Nutzer aus einer Vielzahl an gespeicherten Daten die richtigen Informationen erhalten. Diese Software basiert in der Regel auf einer komplexen Programmierung und wird nicht nur von Technologiekonzernen weiterentwickelt, sondern auch von der Wissenschaft untersucht. An der Friedrich-Schiller-Universität Jena forscht seit Beginn des Sommersemesters der Informatiker Viktor Leis zu diesem Thema. Der 35-Jährige ist zum Professor für Datenbanken und Informationssysteme ernannt worden.
„Als praktischer Informatiker programmiere ich selbst Softwaresysteme und setze mich dann mit Problemen auseinander, die sich im Lauf der Entwicklung ergeben“, erklärt Leis. Auf diese Weise nähert er sich dem Ziel seiner Forschung: der Fertigstellung eines Datenbanksystems für sehr große Datenmengen ab mehreren Terabyte. Zur Veranschaulichung: Ein Terabyte bietet genügend Platz für die Speicherung von circa 300.000 Bildern. Die Software könnte also in Bereichen zum Einsatz kommen, in denen sich über Jahre hinweg sehr viele Daten ansammeln – zum Beispiel bei wissenschaftlichen Studien oder bei der Organisation von Arbeitsabläufen in großen Betrieben.
Die Möglichkeiten moderner Hardware ausschöpfen
Der Knackpunkt beim Programmieren einer solchen Software liegt für Leis in der Abstimmung mit der Hardware. „Theoretisch können Computer mit moderner Hardware sehr schnell sein und in einer Sekunde auf hunderte Millionen Elemente zugreifen“, sagt Leis dazu. „Doch in der Praxis wird diese Geschwindigkeit nicht erreicht, weil veraltete Programme zum Einsatz kommen, die aus den technologischen Neuheiten der letzten Jahre keinen Nutzen ziehen.“ Viktor Leis möchte dies ändern, indem er bestimmte Komponenten wie Mehrkernprozessoren oder Speicher auf Basis von Halbleitertechnologie für die Architektur seiner Software berücksichtigt.
„In der Wissenschaft wird langfristig gedacht“
An der Entwicklung einer produktreifen Datenbank-Software war Leis schon einmal beteiligt. Nach Abschluss seines Diplomstudiums an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg ging er an die Technische Universität München und war dort Mitbegründer des Start-Ups „HyPer“, in dem Wissenschaftler eine Software zur analytischen Abfrage von Daten programmierten. Das Gründungsprojekt war erfolgreich und wurde 2016 von Tableau gekauft, einem US-amerikanischen Anbieter von Programmen zur Datenvisualisierung.
Trotz dieses wirtschaftlichen Erfolgs stand für Viktor Leis die ganze Zeit über fest, dass er in der Wissenschaft bleiben möchte. „Dort entstehen einfach die besseren Softwarekonzepte, weil im Gegensatz zur Industrie langfristig gedacht wird“, befindet der Landshuter, der in seiner Freizeit Bücher zu politischen und historischen Themen liest. „Zudem kann man sich sein Thema frei aussuchen und sich innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft austauschen.“
Leis ist überzeugt, dass er von diesem „tollen Mix“ auch am Institut für Informatik der Friedrich-Schiller-Universität Jena profitieren wird. Nach den ersten Wochen in Jena habe er jedenfalls einen positiven Eindruck von seinem neuen Arbeitsumfeld. „Außerdem gefällt mir das Lebensgefühl in der Stadt, das von den vielen Studierenden der Universität geprägt ist.“
Prof. Dr. Viktor Leis
Institut für Informatik der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Ernst-Abbe-Platz 2, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 946500
E-Mail: viktor.leis[at]uni-jena.de
An der Universität Jena forscht Informatiker Viktor Leis an Systemen, die große Datenmengen schnell ...
Foto: Anne Günther/FSU
None
Criteria of this press release:
Journalists
Information technology
regional
Personnel announcements
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).