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Ziel Lebensqualität: Im neu formierten Zentrum für Herzinsuffizienz des Herz- und Diabeteszentrum NRW, Bad Oeynhausen, ermitteln interdisziplinäre Teams für jedes Erkrankungsstadium die am besten geeignete Therapie.
Rund 6.500 Patienten jährlich werden im Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, mit einer Pumpschwäche des Herzens (Herzinsuffizienz) stationär behandelt. Die Herzinsuffizienz ist nachweislich die häufigste Einzeldiagnose von vollstationär behandelten Patienten.
Die fortschreitende Erkrankung begleitet die meisten Patienten über viele Jahre. Während am Anfang oft eine medikamentöse Therapie deutliche Linderung verschafft, kommen mit Fortschreiten der Erkrankung je nach Patient und Krankheitsbild eine Vielzahl unterschiedlicher Therapieverfahren in Betracht. In Bad Oeynhausen stellt ein gemeinsames Behandlungsteam der Klinik für Thorax- und Kardiovaskularchirurgie unter der Leitung von Prof. Dr. Jan Gummert, der Klinik für Allgemeine und Interventionelle Kardiologie unter Prof. Dr. Volker Rudolph und der Klinik für Elektrophysiologie/Rhythmologie unter der Leitung von Prof. Dr. Philipp Sommer sicher, dass für jeden Patienten im Zuge seiner Erkrankung die jeweils passende Therapie gefunden wird.
Das Herz- und Diabeteszentrum NRW ist ein überregionales, über die Fachgesellschaften zertifiziertes Zentrum zur Behandlung der Herzinsuffizienz (HFU – Heart Failure Unit).
„Die chronische Herzschwäche tritt mit zunehmendem Alter häufiger auf“, sagt Professor Dr. Jan Gummert, Ärztlicher Direktor am HDZ NRW. „Aber auch Diabetiker haben ein zwei- bis sechsfach erhöhtes Risiko, an einer Herzinsuffizienz zu leiden.“ Eine frühzeitige Behandlung könne zudem dadurch erschwert werden, dass bei einem Teil der Betroffenen erst zu einem späten Zeitpunkt Symptome auftreten. „Auch Ursachen und Verlauf der Erkrankung sind so unterschiedlich, dass dies einen Austausch der verschiedensten Fachrichtungen erfordert, um Grad und Ausmaß einer bestehenden Linksherz- sowie Rechtsherzschwäche, pulmonaler Hypertonie oder weiterer Begleiterkrankungen exakt beurteilen und daraus die bestmögliche und schonendste Behandlungsstrategie für den Patienten entwickeln zu können.“ Seit vielen Jahren werde am Bad Oeynhausener Spezialklinikum daher der intensive Austausch mit Hausärzten und Fachärzten gepflegt. Zum Angebot zählen regelmäßige Fortbildungsveranstaltungen, darunter Live-Übertragungen aus den OP-Sälen und Herzkatheterlaboren.
Drei Fachkliniken unter einem Dach
Die ambulante und stationäre Betreuung der Patienten im neu formierten Zentrum für Herzinsuffizienz erfolgt in enger interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen der Klinik für Allgemeine und Interventionelle Kardiologie/Angiologie unter der Leitung von Prof. Dr. Volker Rudolph, der Klinik für Elektrophysiologie/Rhythmologie unter der Leitung von Prof. Dr. Philipp Sommer, sowie der von Prof. Gummert geleiteten Klinik für Thorax- und Kardiovaskularchirurgie. Gemeinsame oberärztliche Betreuungsteams und speziell ausgebildete Pflegeteams versorgen Patienten mit schwerster Herzinsuffizienz auf den in direkter Nachbarschaft gelegenen Stationen für mechanische Kreislaufunterstützung und Herztransplantation.
Lebensqualität trotz komplexer Erkrankung
Da Herzinsuffizienz selten allein auftritt und persönliche Risikofaktoren die Prognose beeinträchtigen können, werden bei Bedarf weitere Spezialisten der Labordiagnostik, Diabetologie, Radiologie und Pneumologie unter dem Dach des HDZ NRW eingebunden. „Eine Multisystemerkrankung erfordert ein multidisziplinäres Team“, erläutert Prof. Rudolph die Behandlungsstrategie am Zentrum. „Zunächst gilt es dabei immer, die Ursache der Herzinsuffizienz zu erkennen und – soweit möglich – zu beseitigen.“ Das bedeute: Ein hoher Blutdruck muss gesenkt, eine koronare Herzerkrankung gegebenenfalls mit einem Eingriff im Herzkatheterlabor behandelt, eine Klappenerkrankung möglicherweise operiert werden. Patienten mit Rhythmusstörungen oder Vorhofflimmern können dagegen von Medikamenten, einer Schrittmacher-Implantation oder einer Katheterablation sowie von den bei uns etablierten Spezialverfahren zur kathetergestützten Behandlung von Herzklappen profitieren.“ Weitere wichtige Elemente dieses Konzepts seien die differenzierte Ursachenabklärung einer Rechtsherzschwäche sowie die gemeinsame Beurteilung und leitliniengerechte Behandlung eines Lungenhochdrucks.
Mitunter lässt sich die Kontraktionsfähigkeit und die Pumpleistung des Herzens mit einer sogenannten kardialen Resynchronisationstherapie (auch: biventrikuläre Schrittmachertherapie) verbessern. „Ein solcher Schrittmacher unterstützt das Zusammenziehen des Herzmuskels und verbessert die Zusammenarbeit der beiden Herzkammern bei Patienten mit einer Herzinsuffizienz“, erläutert Prof. Sommer, der sich am HDZ auf besonders strahlungsarme Eingriffe spezialisiert hat und dazu Anfang dieses Jahres ein neues Herzkatheterlabor in Betrieb genommen hat.
Patienten mit Herzschwäche steht am HDZ zudem über das Institut für angewandte Telemedizin (IFAT) seit vielen Jahren eine umfassende telemedizinische Versorgung und Betreuung in enger Abstimmung mit Hausärzten und niedergelassenen Kardiologen zur Verfügung, die aktuell mit modernster Technologie ausgestattet wird.
Die Forschung über die Zusammenhänge von chronischer Herzinsuffizienz und nächtlichen Schlaf- und Atmungsstörungen hat am HDZ eine lange Tradition. Hier wurde einst das bundesweit erste kardiologisch geführte Schlaflabor eingerichtet. Jüngere Forschungsbereiche am Erich und Hanna Klessmann-Institut für kardiovaskuläre Forschung und Entwicklung sowie am Agnes-Wittenborg-Institut für Translationale Forschung des HDZ NRW beschäftigen sich mit Aspekten der Kardiogenetik sowie der Entwicklung neuer Ansätze für die medikamentöse Therapie der Herzschwäche. In der Pflege wurde 2018 ein eigener Pflege-Forschungsschwerpunkt für Herzinsuffizienz eingerichtet.
„Oberstes Ziel unserer gemeinsamen Behandlungsstrategie ist es, unsere Patienten in jedem Stadium ihrer Erkrankung die bestmögliche Lebensqualität auf Dauer zu erhalten“, fasst Prof. Gummert die Devise des erfahrenen Bad Oeynhausener Herzteams zusammen, die auch wichtige Ansprechpartner für Selbsthilfegruppen sind. Das Herzinsuffizienz-Zentrum in Bad Oeynhausen deckt dabei das gesamte Spektrum moderner Behandlungsverfahren ab, angefangen von der frühen Diagnose bis zu den Möglichkeiten der Spitzenmedizin mit einem der weltweit umfassendsten Kunstherzprogramme für schwerstkranke Herzpatienten. Als größtes Herztransplantationszentrum in Europa ist das HDZ NRW letztlich auch Hoffnungsträger für Patienten, die auf eine Herztransplantation warten müssen. Info und Ansprechpartner im Behandlungszentrum für Herzinsuffizienz sind über Homepage des HDZ NRW zu finden: www.hdz-nrw.de.
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Das Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, ist ein international anerkanntes Zentrum zur Behandlung von Herz-, Kreislauf- und Diabeteserkrankungen. Mit 35.000 Patienten pro Jahr, davon 14.000 in stationärer Behandlung, ist das HDZ NRW ein führendes Spezialklinikum in Europa. Unter einem Dach arbeiten fünf Universitätskliniken und Institute seit 35 Jahren interdisziplinär zusammen. Das HDZ NRW ist Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum.
Weitere Informationen:
Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen
Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leitung: Anna Reiss
Georgstr. 11
32545 Bad Oeynhausen
Tel. 05731 97-1955
Fax 05731 97-2028
E-Mail: info@hdz-nrw.de
www.hdz-nrw.de
Prof. Dr. med. Jan Gummert
Prof. Dr. med. Volker Rudolph
Prof. Dr. med. Philipp Sommer
Herz- und Diabeteszentrum NRW
Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum
Bad Oeynhausen
http://(Quellen: Herzbericht 2018, HDZ NRW)
http://www.hdz-nrw.de
Die Klinikdirektoren (v.l.) Prof. Dr. Jan Gummert, Prof. Dr. Volker Rudolph und Prof. Dr. Philipp So ...
(Foto: Marcel Mompour).
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Warnsignale der Herzschwäche
(Abb. HDZ NRW).
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Criteria of this press release:
Journalists, all interested persons
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Social studies
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Organisational matters
German
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