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Wissenschaft
Die Digitalisierung eröffnet neue Möglichkeiten für das Lernen und Prüfen in der beruflichen Bildung. Das gilt auch für die Messung von Kompetenzen bei Auszubildenden. In der Forschung zeigt sich dabei klar ein Trend hin zu computerbasierten Testinstrumenten. Das ist ein Ergebnis der jetzt erschienenen literaturbasierten Überblicksstudie des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), die erstmals einen systematischen Einblick über die in der Forschung entwickelten Methoden zur Kompetenzmessung in der beruflichen Bildung in Deutschland liefert.
Die Ergebnisse zeigen, dass vor allem für die Ausbildungsberufe Industriekaufmann/-frau, Kfz-Mechatroniker/-in sowie Medizinische/-r Fachangestellte/-r Tests zur Kompetenzmessung vorliegen. Diese meist computerbasierten Testinstrumente mit hohem Standardisierungsgrad nehmen hauptsächlich die fachlichen Kompetenzen in den Blick, gefolgt von den allgemeinen Kompetenzen wie Lese- und Mathematikkompetenzen und den sozial-kommunikativen Kompetenzen.
Die BIBB-Studie zeigt, dass die Entwicklung computerbasierter Testverfahren zwar ressourcenaufwendig ist, ihr Einsatz in der Praxis jedoch sehr viele Vorteile bietet. So böte sich die Möglichkeit, Prüfungen für eine große Anzahl von Auszubildenden auf der Grundlage gleicher Standards durchzuführen. Als Lehr- und Lerninstrumente könnten computerbasierte Kompetenztests die Ausbildungspraxis ergänzen und unterstützen sowie konkrete Förderbedarfe von Auszubildenden im Kompetenzerwerb identifizieren.
BIBB-Forschungsdirektor Prof. Dr. Hubert Ertl sieht in der Studie einen wichtigen Beitrag zum Thema digitale Kompetenzmessung: „Mit dieser Studie liegt jetzt erstmalig ein guter Überblick zu diesem wichtigen Zukunftsthema vor. Sie zeigt für die Wissenschaft auf, wo noch Forschungslücken bestehen. Und sie verdeutlicht für die Berufsbildungspraxis, welche Vorteile computerbasierte Testverfahren bieten.“
Die Überblicksstudie wurde innerhalb der wissenschaftlichen Begleitung der Forschungs- und Transferinitiative ASCOT+ (2019-2022) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) erstellt, die das BIBB wissenschaftlich koordiniert und begleitet. ASCOT steht für „Technology-based Assessment of Skills and Competence in VET“, also technologie-basierte Kompetenzmessung in der beruflichen Bildung. Die in ASCOT+ geförderten Projekte haben die Aufgabe, digitale Lern- und Messinstrumente für ausgewählte Kompetenzen von Auszubildenden zu entwickeln und für den flächendeckenden Einsatz in der Ausbildungspraxis zu erproben. Die Projekte bauen dabei auf den Ergebnissen der Forschungsinitiative ASCOT (2011-2015) auf, in deren Rahmen ein Teil der bislang vorliegenden Messinstrumente entwickelt wurde.
Wissenschaftliche Diskussionspapiere des BIBB, Heft 206, Britta Rüschoff: „Methoden der Kompetenzerfassung in der beruflichen Erstausbildung in Deutschland“. Die Publikation kann im Internetangebot des BIBB kostenlos unter https://www.bibb.de/veroeffentlichungen/de/publication/show/10485 heruntergeladen werden.
Weitere Informationen unterhttps://www.ascot-vet.net/
Bei Abdruck Belegexemplar erbeten.
Criteria of this press release:
Journalists
Social studies, Teaching / education
transregional, national
Studies and teaching
German
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