idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
10/04/2019 10:13

„Hot Spots sind keine Lösung“

Thomas Richter Öffentlichkeitsarbeit
Georg-August-Universität Göttingen

    Ein internationales Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern hat die Situation in der Ägäis und insbesondere im griechischen Flüchtlingslager Moria kritisiert. Die Forscherinnen und Forscher des EU-geförderten Forschungsprojekts „Respond“, an dem auch die Universität Göttingen beteiligt ist, fordern Reaktionen der zuständigen Politikerinnen und Politiker auf der Basis der Menschenrechte.

    Nach dem dritten Tod eines Menschen in Moria, einem sogenannten Hot Spot auf der Insel Lesbos, in den vergangenen Wochen ist die Situation in dem völlig überfüllten Lager Gegenstand weltweiter Berichterstattung. In dem ursprünglich für 3.000 Menschen eingerichteten Lager leben derzeit rund 13.000 Geflüchtete. Die Europäische Union und die griechische Regierung wollten mit dem Hot Spot Moria die Flüchtlingsströme der Jahre 2015 und 2016 regeln. Nach Ansicht der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ist dieser Ansatz gescheitert.

    „Der Hot Spot-Ansatz hat rechtlich und sozial zu einer äußerst chaotischen Situation geführt, in der die Würde der Asylbewerberinnen und -bewerber, die im internationalen Menschenrecht, in der Europäischen Menschenrechtskonvention und im Europäischen Asylsystem verankert ist, mit Füßen getreten wird“, schreiben die Forscherinnen und Forscher in einer aktuellen Stellungnahme.

    „Hot Spots sind keine Lösung. Nach fast zwei Jahren unserer Forschung müssen wir zusammenfassen, dass sich die Situation in der Ägäis verschlechtert. Der Hot Spot-Ansatz und Maßnahmen wie das Abkommen zwischen der EU und der Türkei haben es nicht geschafft, das Problem der Fluchtmigrationsströme zu regeln, insbesondere, da ihnen wesentliche Menschenrechtsstandards und rechtliche (Verfahrens-)Normen fehlen.“

    Die ausführliche Stellungnahme und Informationen über das Projekt „Respond“ sind unter http://www.uni-goettingen.de/de/578814.html zu finden.


    Contact for scientific information:

    Prof. Dr. Sabine Hess
    Georg-August-Universität Göttingen
    Philosophische Fakultät
    Institut für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie
    Heinrich-Düker-Weg 14, 37073 Göttingen
    Telefon (0551) 39-25349
    E-Mail: shess@uni-goettingen.de
    Internet: http://www.uni-goettingen.de/de/588196.html


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists, all interested persons
    Politics, Social studies
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Transfer of Science or Research
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).