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Wissenschaft
Die TH Bingen erhält im Wintersemester die Klara Marie Faßbinder-Gastprofessur des Landes Rheinland-Pfalz. Mit dem Programm kommt Dr. Claudia Schon an die Hochschule und forscht zum Thema Digitalisierung und Künstliche Intelligenz.
Frauen sind in der Informatik unterrepräsentiert. Das will die Technische Hochschule (TH) Bingen ändern. Mit dem rheinland-pfälzischen Klara Marie Faßbinder-Programm lehrt und forscht Dr. Claudia Schon im Wintersemester an der Hochschule. Die Gastprofessorin erweitert mit ihrem Fachgebiet „Künstliche Intelligenz“ (KI) das Lehrangebot in einem Zukunftsthema. TH-Präsident Professor Klaus Becker erklärt: „Wir freuen uns sehr auf Dr. Schon. Mit ihr wird die Digitalisierung noch stärker in der Forschung der TH Bingen verankert.“ Ihre Antrittsvorlesung, zu der die Öffentlichkeit eingeladen ist, hält Schon am Donnerstag, 24. Oktober ab 14 Uhr auf dem Campus der TH Bingen.
Für die Wissenschaftlerin ist die KI schon lang ein großes Thema. „Sie hat mich bereits im Studium fasziniert. Deshalb war für mich schnell klar, dass ich in diesem Bereich forschen möchte“, sagt Schon. Sie promovierte 2016 und übernahm anschließend die Leitung eines KI-Forschungsprojekts an der Universität Koblenz-Landau. KI-Systeme werden heutzutage vielseitig eingesetzt. So können sie zum Beispiel helfen zu prüfen, ob Menschen kreditwürdig sind oder wie wahrscheinlich Straftäter oder Straftäterinnen rückfällig werden. „Gerade bei diesen Systemen wünscht man sich, dass sie frei von Vorurteilen sind. Dies entspricht allerdings nicht immer der Realität“, weiß Schon. Bei ihrem Gastsemester an der TH Bingen hat sie es sich zur Forschungsaufgabe gemacht, Vorurteile zum Beispiel in automatischen Assistenten wie Siri oder Alexa zu messen und die Gründe dafür zu suchen. Außerdem möchte sie Vorschläge entwickeln, wie Stereotype vermieden werden können. Dabei schaut sich Schon speziell geschlechterspezifische Vorurteile an.
Im Wintersemester wird sie interdisziplinäre Vorlesungen in den Studiengängen Mobile Computing, Maschinenbau, Informatik und Wirtschaftsingenieurwesen halten. „Ich habe die TH Bingen als schöne Hochschule mit motivierten Studierenden kennengelernt. Ich freue mich sehr darauf, meinen Kontakt zur Hochschule im Rahmen der Gastprofessur weiter auszubauen“, betont Schon. Einen Eindruck von ihrem Forschungsthema gibt die Wissenschaftlerin allen Interessierten bei ihrer Antrittsvorlesung.
Die Klara Marie Faßbinder-Professur wird seit 2001 semesterweise durch das rheinland-pfälzische Wissenschaftsminsterium vergeben. Sie hat zum Ziel, die Frauen- und Geschlechterforschung zu fördern. Benannt ist die Gastprofessur nach der ersten Frau, die an einer deutschen Universität studierte. Klara Marie Faßbinder engagierte sich in der Zeit des zweiten Weltkriegs zudem für Frieden und Völkerverständigung. Als erste Gastprofessorin hat bereits im Wintersemester 2012/2013 die Informatikerin Dr. Andrea Herrmann an der TH Bingen geforscht.
Antrittsvorlesung von Dr. Claudia Schon: Vorurteile in KI-Systemen
Haben Systeme der Künstlichen Intelligenz (KI) Vorurteile? Sind sie denen der menschlichen Vorurteile ähnlich? Sind sie eher allgemein oder speziell im Bereich der Geschlechtervorurteile?
Donnerstag, 24. Oktober 2019, 14:00 bis 16:00 Uhr
TH Campus, Berlinstr. 109, Gebäude 5, Raum 103 (5-103)
55411 Bingen am Rhein
http://www.th-bingen.de/campus/veranstaltungen
Dr. Claudia Schon tritt demnächst die Klara Marie Faßbinder-Gastprofessur an der TH Bingen an.
Quelle: Jan Reutelsterz
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interdisciplinary
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