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Die einen gehen regulär in Rente, die anderen treten so früh wie möglich in den Ruhestand und nehmen dafür auch Abschläge in Kauf. Diese Polarisierung zeigt der neue Altersübergangsreport des Instituts Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen (UDE). Untersucht wird darin, wie sich die schrittweise Anhebung der Altersgrenze auf 67 Jahre auf den Rentenzugang in Deutschland auswirkt.
Im Jahr 2017 ging mehr als jeder zweite Neurentner vor dem 65. Lebensjahr in den Ruhestand. „Die Anhebung der Regelaltersgrenze fördert die Polarisierung im Rentenzugangsalter und verschärft in der Folge die soziale Ungleichheit im Alter“, folgert der IAQ-Forscher Arthur Kaboth. „Denn wer vorzeitig in Rente geht, weil er oder sie beispielweise durch gesundheitliche Einschränkungen oder fehlende Erwerbsperspektiven quasi dazu gezwungen ist, muss geringere Rentenanwartschaften und Abschläge akzeptieren. Das bedeutet: mit weniger Geld auskommen.“
Zwar erfreut sich die abschlagsfreie Altersrente für besonders langjährig Versicherte (Rente ab 63) insbesondere bei Männern großer Beliebtheit (36,2 Prozent). Auch Frauen gehen mittlerweile häufiger auf diesem Weg in den Ruhestand (27,1 Prozent). Dennoch wurde fast jede vierte Altersrente mit Abschlägen in Anspruch genommen. „Das zeigt, dass der vorzeitige Renteneintritt nach wie vor attraktiv und für bestimmte Personen notwendig ist und alle rentenrechtlichen Möglichkeiten ausgeschöpft werden“, stellt der IAQ-Rentenexperte Prof. Dr. Martin Brussig fest.
Auf der einen Seite nehmen Übergänge in Rente aus stabiler Beschäftigung zu und spiegeln somit auch die Arbeitsmarktsituation Älterer wider, die sich in den letzten Jahrzehnten verbessert hat. Andererseits erreichen die verbesserten Chancen nicht alle Versicherten. Nach wie vor geht ein erheblicher Anteil aus Langzeitarbeitslosigkeit in den Ruhestand.
Der Altersübergangs-Report des IAQ veröffentlicht seit 2004 in unregelmäßiger Folge Ergebnisse des ‚Altersübergangs-Monitors‘, der von der Hans-Böckler-Stiftung gefördert wird.
Redaktion: Claudia Braczko, Tel. 0157/71283308, claudia.braczko@uni-due.de
Prof. Dr. Martin Brussig, IAQ, Tel. 0203/37 9-3931, martin.brussig@uni-due.de,
Arthur Kaboth, IAQ, Tel. 0203/37 9-1297, arthur.kaboth@uni-due.de
http://www.iaq.uni-due.de/auem-report/
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars
Social studies
transregional, national
Scientific Publications
German
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