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Wissenschaft
Auf den Spuren einer neuen Kunstwelt
Neuausgabe des Open-Access „Journal for Art Market Studies“ des Fachgebiets Kunstgeschichte der Moderne der TU Berlin ist online
Die spanische Entdeckung der Neuen Welt und die im Zuge des globalen Handels florierenden Zentren von Sevilla, Flandern und Mexico City bis nach Lima, in denen sich spanische und lokale Einflüsse mischten, führten zum Handel mit Kunst und Kulturgütern in beide Richtungen. Was ist heute über den Kunsthandel oder auch den Handel mit Künstlerbedarf wie Pigmenten aus jener Zeit bekannt? Welche Orte und Künstler spielten dabei eine Rolle?
Die neue Online-Ausgabe „The Global Art Market under the Spanish Empire 1500-1800“ des englischsprachigen „Journal for Art Market Studies“ (JAMS) des Fachgebiets Kunstgeschichte der Moderne der TU Berlin führt zurück in die Zeit der Globalisierung im 16. Jahrhundert, als die sogenannte Silber-Route Spanien und Europa mit Südamerika und China verband. Die erste Weltumsegelung 1519 durch Fernando Magallanes und Juan Sebastián Elcano hatte zur Entdeckung Amerikas geführt und ebnete nicht nur für die wissenschaftlichen Forschungen, sondern auch für interkontinentale Handelsbeziehungen den Weg. Die Schiffsroute der spanischen Manila-Galeonen, die zur Zeit des spanischen Kolonialreiches den Warenverkehr zwischen Manila, der Hauptstadt der von Neuspanien aus als Subkolonie verwalteten Philippinen, und Acapulco besorgte, transportierte auch Kunst- und Kulturgegenstände, und zwar in beide Richtungen. Dr. Pilar Diez del Corral Corredoira, die die letzte Ausgabe des JAMS in diesem Jahr als Gastherausgeberin konzipiert hat, geht darauf in ihrer Einleitung explizit ein. Sie lehrt im kunstgeschichtlichen Forschungsbereich „Museums, Markets, and Critical Heritage“ an der Universidad Nacional de Educación a Distancia (UNED) in Madrid.
Des Weiteren befasst sich der Autor Felipe Álvarez de Toledo in der Ausgabe mit Sevilla als künstlerischem Zentrum und kann anhand von Daten belegen, dass es sich hier nicht nur um einen wichtigen Hafen, sondern auch um ein Zentrum mit Hunderten von aktiven Künstlern handelte. Der Aufsatz von Miguel Ángel Herrero Cortell verfolgt die Auswirkungen geographischer Expansion auf den Handel mit Malpigmenten und Färbesubstanzen, die nach 1500 vermehrt aus Asien und Lateinamerika nach Europa kamen.
Mit dieser Ausgabe sollen weitere Forschungen zu diesem Bereich in der Kunstmarktforschung angeregt werden. Daher schließt die Ausgabe mit einem Interview mit Prof. Dr. Luisa Elena Alcalá, die eine führende Forscherin auf diesem Gebiet ist. Sie veröffentlichte unter anderem 2014 zusammen mit Jonathan Brown das Buch „Painting in Latin America, 1550–1820. From Conquest to Independence“ (Yale University Press) und war kürzlich eine der Kurator*innen der Ausstellung „Pinxit Mexici. Painted in Mexico 1700–1790“ im Los Angeles County Museum of Art und the Metropolitan Museum of Art (2017–2018).
Leitende Redakteurin der JAMS ist Dr. Susanne Meyer-Abich, die die Ausgaben des englischsprachigen Journals jeweils in Zusammenarbeit mit wechselnden Wissenschaftler*innen erarbeitet. Herausgegeben wird das Journal von Prof. Dr. Bénédicte Savoy, Leiterin des Fachgebiets Kunstgeschichte der Moderne der TU Berlin und Lehrstuhlinhaberin am Collège de France, Paris, zusammen mit Dr. Dorothee Wimmer und Dr. Johannes Nathan.
Inhalt der letzten Ausgabe im Jahr 2019:
1. Editorial
2. Pilar Diez del Corral Corredoira - Introduction
3. Ana Diéguez-Rodríguez - The artistic relations between Flanders and Spain in the sixteenth Century: an approach to the Flemish painting trade
4. Miquel Àngel Herrero-Cortell - Las colores de un Imperio. Hispanic production and international trade of pigments and pictorial materials in the sixteenth century
5. Akemi Luisa Herráez Vossbrink - The Circulation of Zurbarán and Murillo’s paintings in the New World
6. Felipe Álvarez de Toledo López-Herrera - Beyond Murillo: New Data-Driven Research on the Painting Market in Early Modern Seville
7. Pilar Diez del Corral Corredoira - Interview with Luisa Elena Alcalá
Die neue JAMS-Ausgabe „The Global Art Market under the Spanish Empire 1500-1800“ ist online: https://fokum-jams.org/index.php/jams/issue/view/11
Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:
Dr. Susanne Meyer-Abich
TU Berlin
Kunstgeschichte der Moderne
Tel.: 030 314-28922
E-Mail: s.meyer-abich@tu-berlin.de
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars
Art / design, Cultural sciences, History / archaeology
transregional, national
Scientific Publications
German
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