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Wissenschaft
Der erste Band des „Handbuchs zur Geschichte Südosteuropas“ ist erschienen. Er behandelt Herrschaft und Politik im südöstlichen Europa von der römischen Antike bis zum Jahr 1300. Damit nimmt auch ein einzigartiges Nachschlagewerk Gestalt an: Das auf sieben Bände angelegte Handbuch, an dem rund 90 führende Südosteuropaforscher mitarbeiten, bietet umfassende und neue Einblicke für Wissenschaft, Lehre und die breite Öffentlichkeit.
Nach mehrjähriger Vorarbeit wurde in dieser Woche Band eins des „Handbuchs zur Geschichte Südosteuropas“ im Verlag De Gruyter Oldenbourg veröffentlicht. Sein Titel: „Herrschaft und Politik in Südosteuropa von der römischen Antike bis 1300“. In den kommenden Jahren sollen sechs weitere Bände das Handbuch komplettieren. Koordiniert wird es am Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung (IOS) in Regensburg, das dafür rund 90 renommierte Wissenschaftler aus verschiedenen Ländern und Fachdisziplinen als Autoren gewinnen konnte.
Die sieben Bände behandeln mehr als 2000 Jahre Geschichte und drei Themenblöcke: „Herrschaft und Politik“, „Sprache und Kultur“, Wirtschaft und Gesellschaft“. Gleichzeitig widmen sie sich mit Südosteuropa einem äußerst spannenden Raum. Die Forschung hat zu diesem politisch, wirtschaftlich und ethnisch überaus heterogenen Teil Europas große Fortschritte erzielt. Dabei zeigte sich auch dessen historische Bedeutung für die mit ihm vielfach verflochtenen europäischen Nachbarregionen und den östlichen Mittelmeerraum. Dies sichtbar zu machen, ist denn auch ein Ziel des Handbuchprojekts. Daneben soll es epochenübergreifende Zusammenhänge aufzeigen, die inner- und außerhalb der Region uneinheitliche Forschungslandschaft bündeln, Forschungslücken benennen und neue Impulse geben. „So ein Handbuchprojekt zeigt exemplarisch den Mehrwert der außeruniversitären Forschung: über viele Jahre hinweg – unter Einbindung eines guten Teils der relevanten Forschungscommunity – konsequent ein Ziel zu verfolgen und dann etwas zu produzieren, was für Jahre als Standardwerk gelten kann", erklärt Prof. Ulf Brunnbauer, Direktor des IOS und einer der Herausgeber der Reihe.
Den Auftakt dazu bildet der Mitte Dezember erschienene erste Band. In 19 Großkapiteln behandelt er – unter den Gesichtspunkten von Herrschaft und Politik – Südosteuropa im römischen Imperium und die Region im Mittelalter. Zusätzlich führt eine umfangreiche Einleitung in das Gesamtprojekt und die Geschichte Südosteuropas ein. Einzigartig ist dabei der zeitliche Horizont des Bandes von der Antike, angefangen mit der Vorgeschichte sowie Etablierung und Konsolidierung römischer Herrschaft, bis hin zur fränkischen Vormachtstellung im südlichen Balkan im Hochmittelalter. Die Verknüpfung dieser beiden Großepochen hat es in der historischen Praxis zuvor nicht gegeben. Außerdem bietet der Band umfangreiches Kartenmaterial und andere Hilfsmittel.
Folgen soll im Herbst 2020 Band zwei zu „Herrschaft und Politik in Südosteuropa von 1300 bis 1800“. Ausgewählte Beiträge aus allen sieben Bänden sind schon jetzt in einem begleitendem „Online-Handbuch zur Geschichte Südosteuropas“ (www.hgsoe.ios-regensburg.de) abrufbar.
Dr. Edvin Pezo (Redaktion Handbuch)
Tel: 0941/943-5479
pezo@ios-regensburg.de
Handbuch zur Geschichte Südosteuropas. Bd. 1: Herrschaft und Politik in Südosteuropa von der römischen Antike bis 1300. Hgg.: Fritz Mitthof/Peter Schreiner/Oliver J. Schmitt. Berlin, Boston: De Gruyter Oldenbourg, 2019. XLIV, 1122 Seiten. ISBN 978-3-11-063966-7. 189,95 Euro.
https://www.degruyter.com/view/product/518101
Cover des ersten Bandes des "Handbuchs zur Geschichte Südosteuropas".
None
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Journalists, Scientists and scholars, Students, all interested persons
History / archaeology
transregional, national
Scientific Publications
German
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