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12/03/2003 10:02

Medizinischer Fortschritt: Nutzen, Risiken und Finanzierbarkeit

Angelika Rockel Hochschulkommunikation und -marketing
Universität Bremen

    Symposium über den Wettlauf von Bewertung und Regulation in der Medizinentwicklung an der Universität Bremen

    Roboter nehmen Hüftoperationen vor, mit bisweilen schlimmen Folgen wie jüngst in den USA - kann bei uns so etwas auch passieren? Wundermittel gegen Krebs, Aids oder Alzheimer geistern durch die Medien - kommen aber nicht auf den Markt. Was ist eigentlich los in der Welt von Medizin und Technik? Auf der einen Seite entsteht der Eindruck, dass medizinisch-technische Weiterentwicklungen ohne besondere Prüfungen eingesetzt werden können. Andererseits scheint es für Patienten unerträglich lange zu dauern, bis neue Medikamente zugelassen werden und helfen können. Mit dem Spannungsfeld von Nutzen und Risiken des medizinischen und technischen Fortschritts setzt sich das Symposium "Medizinischer/technischer Fortschritt - Bewertung und Regulation im Wettlauf" auseinander, das am 6. Dezember 2003 an der Universität Bremen stattfindet. Veranstalter ist das Kompetenzzentrum für Klinische Studien Bremen. Es wird geleitet von den Professoren Bernd Mühlbauer, Direktor des Instituts für Klinische Pharmakologie Bremen, und Jürgen Timm, Sprecher des Instituts für Risikoforschung Umwelt und Gesundheit der Universität Bremen.

    Unstrittig ist: Medizinischer Fortschritt hat zu einer deutlichen Verbesserung der Lebenschancen und der Lebensqualität geführt. Mit den medizinischen und technischen Neuerungen sind jedoch auch Gefahren und Probleme verbunden, auf die der Gesetzgeber mit Regelungen auf nationaler und europäischer Ebene reagiert hat. Die ungeheuere Beschleunigung der medizinisch-technischen Innovation stellt gegenwärtig eine neue Herausforderung dar, die zahlreiche Fragen aufwirft: Reichen die Regulierungsverfahren, um Gefahren von Patienten und Gesellschaft abzuwehren? Oder umgekehrt gefragt: Behindern unsere Regelungen einen notwendigen Fortschritt? Kann die öffentliche Debatte mit dem Innovations-Tempo Schritt halten? Ist es den Menschen zu vermitteln, warum neue "Wundermittel" erst nach Jahren zugelassen werden? Und wie steht es um die Akzeptanz neuer medizinischer Entwicklungen in der Gesellschaft? Muss alles entwickelt werden, was entwickelt werden kann? Ist eine Finanzierung überhaupt möglich?

    Bei der Diskussion um Nutzen, Risiken und die Finanzierbarkeit des technischen und medizinischen Fortschritts wird dem Vorteil für den einzelnen Patienten auch zunehmend die Abschätzung der wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Konsequenzen gegenübergestellt. Ein hilfreiches Mittel hierfür bietet das "Health Technology Assessment". Hinter diesem Begriff verbirgt sich die umfassende Bewertung von alten und neuen Anwendungen im Gesundheitswesen. Das kann der Herzschrittmacher sein, ein neuartiges Fieberthermometer oder eine Form betreuten Wohnens. Diese Bewertung gewinnt angesichts des rasanten Entwicklungsprozesses im Gesundheitsbereich an Bedeutung.

    Vor dem Hintergrund dieser Fragen veranstaltet das Kompetenzzentrum für Klinische Studien Bremen mit Unterstützung durch die Nolting-Hauff-Stiftung das Symposium.
    Als Referenten geladen sind namhafte Wissenschafterinnen und Wissenschaftler aus der Gesundheitsforschung, der Sozial- und Rechtsmedizin, der Pharmazeutischen Industrie und der Klinischen Forschung. Daneben wird der Abteilungsleiter im Ressort Gesundheitswesen beim Senator für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales des Landes Bremen, Dr. Matthias Gruhl, zur anschließenden Podiumsdiskussion erwartet.

    Das Kompetenzzentrum für Klinische Studien Bremen ist eine gemeinsame Einrichtung des Instituts für Risikoforschung Umwelt und Gesundheit der Universität Bremen und des Instituts für Klinische Pharmakologie am Klinikum Bremen-Mitte. In dem 2001 gegründeten Kompetenzzentrum werden bisher verteilte Fachkapazitäten aus Wissenschaft und Praxis zusammengeführt mit dem Ziel, die klinische Forschung in der Region durch Beratung sowie Unterstützung und Durchführung von klinischen Studien zu fördern. Darüber hinaus sollen Methoden entwickelt werden, die die Abschätzung der vielfältigen Folgen von Innovationen im Gesundheitswesen erleichtern. Diese Aktivitäten kommen auch der Qualität der Patientenversorgung in Bremen zugute. Neben Medizinern, Juristen, Statistikern und Naturwissenschaftlern arbeiten im Kompetenzzentrum für Klinische Studien auch Medizinische Dokumentationsassistenten und Fachkräfte für Health Technology Assessment.

    Weitere Informationen:

    Kompetenzzentrum für Klinische Studien
    Universität Bremen
    Monica Steinbach
    Tel. 0421 218 8994
    E-Mail: monica@math.uni-bremen.de


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    regional
    Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
    German


     

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