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Wissenschaft
21/98 3.11.1998
RKI übernimmt Staffelstab: Bundes-Gesundheitsberichterstattung in der Routine
Das Robert Koch-Institut übernimmt nach der Übergabe des ersten "Gesundheitsberichts für Deutschland" durch das Statistische Bundesamt am heutigen 3. November offiziell die Verantwortung für eine künftige kontinuierliche Gesundheitsberichterstattung (GBE). Diese "Bundes-Gesundheitsberichterstattung in der Routine" ist im Auftrag des Gesundheitsministeriums als Gemeinschaftsaufgabe von RKI und Statistischem Bundesamt unter Einbeziehung der Akteure des Gesundheitswesens, wie z.B. den Krankenkassen, den Vertretern der Ärzteschaft und von Selbsthilfegruppen, zu realisieren.
Das Robert Koch-Institut betrachtet die Gesundheitsberichterstattung als eine seiner wichtigsten Aufgaben. Geht es doch unter anderem darum, verbesserte rationale Grundlagen für gesundheitspolitische Entscheidungen bereitzustellen und die Bevölkerung über ihren Gesundheitsstatus zu informieren. Durch eine adressatengerechte Aufbereitung der Gesundheitsberichte sollen diese genau dort zur Kenntnis genommen werden, wo sie letztendlich zur Verbesserung des Gesundheitszustands und der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung genutzt werden können. Dies sind beispielsweise Einrichtungen, die sich mit der gesundheitlichen Aufklärung der Bevölkerung oder mit der Entwicklung von Präventionskonzepten befassen.
Um dem Anliegen der Gesundheitsberichterstattung Rechnung zu tragen, hat das Robert Koch-Institut eine neue Abteilung für "Epidemiologie und Gesundheitsberichterstattung" geschaffen, zu deren vornehmlichen Aufgaben die Realisierung der Bundes-Gesundheitsberichterstattung gehören wird. Auch der vom RKI konzipierte und über das gesamte Jahr 1998 in der Bundesrepublik durchgeführte Gesundheitssurvey, bei dem von 7 200 Bundesbürgern gesundheitsrelevante Daten erhoben werden, dient der Aktualisierung und Ergänzung der für eine aktuelle Berichterstattung erforderlichen Informationen.
Die bislang beim Aufbau einer Bundes-GBE gesammelten Erfahrungen bei der Themenauswahl, der Erstellung von Gesundheitsberichten, der Einbeziehung und Betreuung verschiedenster Autoren und der Nutzung einer externen Qualitätskontrolle werden vom Robert Koch-Institut aufgegriffen und fortgeführt. Schon während der durch das Forschungsministerium und Gesundheitsministerium geförderten Forschungsphase zum Aufbau einer Gesundheitsberichterstattung des Bundes haben Mitarbeiter des Robert Koch-Instituts sowohl an der inhaltlichen Konzipierung dieses Projekts als auch an der Berichterstellung selbst, wie auch an der Betreuung von Autoren mitgewirkt. Bereits seit mehr als einem Jahr wird an der Weichenstellung zur möglichst reibungslosen Übergabe der in der Aufbauphase vom Statistischen Bundesamt wahrgenommenen Koordinationsaufgaben gearbeitet.
In einer im Sommer dieses Jahres zwischen dem Statistischen Bundesamt und dem Robert Koch-Institut abgeschlossenen Kooperationsvereinbarung wurden die Zuständigkeiten und Arbeitsabläufe geregelt. Das Informations- und Dokumentationszentrum Gesundheitsdaten (IDG) verbleibt am Statistischen Bundesamt, das RKI trägt die inhaltliche Verantwortung für die Berichterstellung. Durch Berufung einer RKI-Kommission "Gesundheitsberichterstattung", in der sowohl GBE-Experten aus der Forschungsphase als auch Vertreter der Bundesländer, Datenlieferanten, GBE-Adressaten und Journalisten vertreten sein werden, sollen sowohl die Kontinuität als auch die kreative Weiterentwicklung der Gesundheitsberichterstattung sichergestellt werden.
Das RKI will künftig als Schnittstelle zwischen der Gesundheitsberichterstattung auf Bundesebene einerseits und den teilweise schon länger existierenden Berichterstattungssystemen auf Länder- und Kommunalebene andererseits fungieren. Ebenso bemüht es sich um eine Verbindung der deutschen Gesundheitsberichterstattung mit den entsprechenden Aktivitäten innerhalb der Europäischen Union, aber auch auf anderen internationalen Ebenen.
+ + + Ende RKI-P + + +
Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Research projects
German
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