idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
12/15/2003 14:33

RUB-Historiker untersuchen die Macht der Töne

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Der Sammelband "Die Macht der Töne. Musik als Mittel politischer Identitätsstiftung im 20. Jahrhundert" untersucht das Wechselverhältnis von Musik und Macht. Die Initiative ging von Historikern der RUB aus.

    Bochum, 15.12.2003
    Nr. 386

    Macht der Töne
    Wechselverhältnis Musik und Politik
    RUB-Historiker stellen Ergebnisse vor

    Politiker und Parteien setzen Musik zur Propaganda und Identitätsstiftung ein. Umgekehrt formulieren Komponisten und Musiker ihren Anspruch, mit Musik politisch wirken zu wollen. Die zwölf Beiträge des Sammelbands "Die Macht der Töne. Musik als Mittel politischer Identitätsstiftung im 20. Jahrhundert" untersuchen dieses Wechselverhältnis von Musik und Macht. Die interdisziplinär angelegte Aufsatzsammlung fasst die Ergebnisse einer Tagung zusammen, die im Herbst 2002 in der Katholischen Akademie Schwerte stattfand. Die Initiative zur Tagung und zur Publikation ging von ehemaligen und derzeitigen Doktoranden des emeritierten Bochumer Zeithistorikers Hans Mommsen aus.

    Politische Instrumentalisierung der Musik

    Auf Parteitagen, Aufmärschen oder bei politischen Festakten ist Musik mehr als nur schmückendes Beiwerk. Sie transportiert Stimmungen und setzt bei den Zuhörern Emotionen frei. So können Nationalhymnen das Gefühl der Zusammengehörigkeit und der Begeisterung wecken oder gar Hass oder Gewaltbereitschaft auslösen.

    Die Dimensionen des Politischen in der Musik

    Musik ist unspezifischer codiert als Sprache. Um die Wechselwirkung von Musik und Politik untersuchen zu können, unterscheiden die Autoren vier Dimensionen des Politischen in der Musik: Die Senderintention, die Botschaft, den Empfänger und die Musikhandlung. Thematisch knüpfen die Beiträge einen breiten Spannungsbogen. Analysiert werden unterschiedliche Formen und Inhalte der Identitätsstiftung durch Musik. Die Fakultät der Geschichtswissenschaften der RUB ist gleich mit vier Beiträgen vertreten: nach der Einleitung von Christian Jansen untersucht Tillmann Bendikowski das Öffentliche Singen als politisches Ereignis, Sabine Gillmann amerikanische Gewerkschaftslieder und die New Deal-Politik und Dirk Pöppmann die Verarbeitung des Holocaust in der Musik. Aus musikphysiologischer Perspektive analysieren die Hannoveraner Wissenschaftler Michael Grossbach und Eckart Altenmüller das Verhältnis von Musik und Emotionen. Der Sozialwissenschaftler und NRW-Verfassungsschützer Thomas Pfeiffer setzt sich in seinem Beitrag mit der Funktion und der Bedeutung der Musik für den Rechtsextremismus in Deutschland auseinander. Weitere Beiträge behandeln Musik in der Emigration und den politischen Anspruch der Avantgarde seit den Sechziger Jahren.

    Titelaufnahme

    Die Macht der Töne. Musik als Mittel politischer Identitätsstiftung im 20. Jahrhundert, hg. von Tillmann Bendikowski, Sabine Gillmann, Christian Jansen, Markus Leniger, Dirk Pöppmann, Münster 2003, Verlag Westfälisches Dampfboot, 219 Seiten, ISBN 3-89691-547-9

    Weitere Informationen

    HD Dr. Christian Jansen, Fakultät für Geschichtswissenschaft der Ruhr-Universität Bochum, 44780 Bochum, GA 4/149, Tel: 0234/ 32-25026, E-Mail: Christian.Jansen-2@rub.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Art / design, History / archaeology, Law, Music / theatre, Politics
    transregional, national
    Research results, Scientific Publications
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).