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11/03/1998 00:00

Brusterhaltende Therapie bei Brustkrebs

Dr. Ellen Katz Kommunikation und Medien
Universitätsklinikum Tübingen

    Am Samstag, 7.11.98, findet am Universitätsklinikum Tübingen der erste Radiologische Senologie-Tag zum Thema "Was kann die Radiologische Diagnostik bei der Entscheidung
    zur Brusterhaltung und der dazugehörigen Therapie heute leisten?" statt.

    Brusterhaltende Therapie bei Brustkrebs

    Was kann die Radiologische Diagnostik bei der Entscheidung
    zur Brusterhaltung und der dazugehörigen Therapie heute leisten?

    1. Radiologischer Senologie*-Tag in Tübingen

    Am Samstag, 7. November findet am Universitätsklinikum Tübingen der erste Radiologische Senologie-Tag statt. Drei Zentren aus der Region Südwest haben sich zu dieser Fachtagung zusammengeschlossen: Die Abteilung für Radiologische Diagnostik des Universitätsklinikums Tübingen, das Institut für Klinische Radiologie des Klinikums Mannheim von der Universität Heidelberg und das Zentrum für Mamma-Diagnostik und -therapie aus Freiburg.

    Derzeit erkranken pro Jahr rund 45 000 Patientinnen in Deutschland an Brustkrebs, und mehr als 18 000 Todesfälle gehen jährlich auf das Konto dieser Erkrankung. Privatdozent Dr. med. Markus Müller-Schimpfle von der Abteilung für Radiologische Diagnostik am Uniklinikum Tübingen: "Das Ziel der radiologischen Diagnostik ist die Erkennung aller Krebsherde, damit anschließend auch alle Herde entfernt werden können. Im Gegensatz zu früher wird bei mehr als zwei Dritteln der Brustkrebsfälle auf die totale Entfernung der Brust verzichtet. Dies entspricht dem Wunsch vieler Patientinnen und erfordert eine sehr differenzierte, empfindliche Diagnostik. Unterschiedlich weit entwickelte Tumore müssen so sichtbar gemacht werden können, daß der Chirurg Lage, Ausdehnung und Anzahl genau kennt. Dies ist eines unserer Forschungsschwerpunkte."

    Drei bildgebende Methoden haben sich aus heutiger Sicht zur Krebserkennung bewährt: die Mammographie, die mit Röntgenstrahlen arbeitet, der Ultraschall und die aufwendigere Kernspin-Mammographie, die die Aufnahme eines intravenös gegebenen Kontrastmittels in die Brust registriert. Die Mammographie gehört dabei zu den Routineuntersuchungen. Sie zeigt morphologische Veränderungen in der Brust, z. B. Verkalkungen, und die verschiedenen Aufnahmen sind auch über Jahre sehr gut vergleichbar. Der Ultraschall liefert bei sehr dichtem Gewebe, z. B. bei der Beurteilung von Zysten, weitere Informationen.
    Das noch junge Verfahren der Kernspin-Mammographie zeigt neben der Morphologie auch physiologische Merkmale wie Durchblutung und Zellreichtum krebsverdächtiger Gewebeteile an. Die Methode, die am Uniklinikum Tübingen derzeit wissenschaftlich geprüft wird, ist besonders für die Erkennung von weiteren Frühstadiums-Karzinomen in der gleichen Brust oder in der anderen Brust geeignet und kann bei brusterhaltender Therapie dem Chirurgen wertvolle Informationen liefern.

    Die sicherste Methode, um dann bei nachgewiesenen Herden zwischen gut- und bösartigen Tumoren zu unterscheiden, d.h. eine exakte Aussage über das krebsverdächtige Gewebe zu bekommen, ist nach wie vor die Untersuchung einer Gewebeprobe. Minimalinvasiv wird heute in der Regel eine bildgebend gesteuerte Nadelstanzbiopsie gemacht, d.h. ein ca. 2 mm großes, zylinderförmiges Gewebestück wird per Hochgeschwindigkeitsschuß aus dem verdächtigen Bereich "herausgestanzt". Für Herde, die nur in der Kernspintomographie sichtbar sind, wird diese Methode nur in einer Handvoll Zentren in Deutschland , darunter auch in Tübingen, durchgeführt.

    Der Samstagvormittag wird sich mit den Anforderungen, z. B. der Gynäkologen und Chirurgen, an die Radiologische Diagnostik beschäftigen, nachmittags stehen die Möglichkeiten und Grenzen der Radiologischen Diagnostik auf dem Programm. Ziel der Fachtagung, die auch die niedergelassenen Ärzte ansprechen will, ist ein Erfahrungsaustausch über die Möglichkeiten der radiologischen Diagnostik, speziell bei der brusterhaltenden Therapie von Brustkrebs. Darüberhinaus soll ein Konsens erarbeitet werden mit dem Ziel, die Diagnostik vor brusterhaltender Therapie weitgehend zu vereinheitlichen und die Möglichkeiten in der Region für Diagnose und Behandlung auszuschöpfen.

    *Senologie = Lehre von der Brust

    Ansprechpartner für nähere Informationen:
    Privatdozent Dr. Markus Müller-Schimpfle
    Radiologische Universitätsklinik Tübingen
    Abtl. für Radiologische Diagnostik, Ärztlicher Direktor Prof. Claus Claussen
    Tel. 0 70 71 / 29-8 20 87, Fax 0 70 71 / 29-58 45
    e-mail: mms@uni-tuebingen.de


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Research projects, Scientific conferences
    German


     

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