idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
12/23/2003 11:37

Lebend-Transplantation im Universitätsklinikum

Dr. Andreas Archut Dezernat 8 - Hochschulkommunikation
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

    Am Universitätsklinikum Bonn hat jetzt eine Mutter ihrer Tochter das wohl außerordentlichste Weihnachtsgeschenk gemacht: Die 58-Jährige spendete ihrem Kind einen großen Teil ihrer Leber. Die Bonner Uni-Chirurgen entnahmen der Spenderin den kompletten rechten Leberlappen und setzten ihn der 36-jährigen Tochter ein. Die Organspenderin und die Empfängerin - selbst Mutter zweier Kinder - sind eine Woche nach dem Eingriff wohlauf. Die Leber-Lebendspende-Transplantation war der erste Eingriff dieser Art in Bonn. Seit wenigen Jahren wird dieses Verfahren schon in Berlin, Essen, Hamburg und Hannover durchgeführt.

    Professor Dr. Andreas Hirner, Direktor der Chirurgie am Universitätsklinikum, leitete den langen und komplexen Eingriff zusammen mit den Oberärzten Dr. Martin Wolff und Dr. Jörg Kalff. Dabei wurden der Mutter 900 Gramm Lebergewebe entfernt - ein Verlust auf Zeit: "Die Leber wächst im Gegensatz zu anderen Organen wieder nach," sagt Professor Hirner. Schon nach wenigen Monaten wird die Leber wieder ihre ursprüngliche Größe erreichen.

    "Eine solche Operation bedarf einer Vorbereitung von bis zu sechs Wochen", erklärt Professor Hirner. Die Mediziner stellen dabei sicher, dass Spenderin und deren Leber kerngesund sind. Parallel sind die Gefahren und die psychologischen Aspekte des Eingriffs Thema zahlreicher Gespräche mit Mutter und Tochter. Und schließlich klärt eine unabhängige Ethikkommission, dass keine finanziellen Abhängigkeiten zwischen Mutter und Tochter bestehen.

    In Deutschland herrscht ein akuter Organmangel. Viele Patienten haben aber keine Zeit mehr, auf eine Spender-Leber zu warten. Einziger Ausweg: Enge Verwandte oder der Ehepartner geben ein Stück ihrer Leber. Jede zehnte Lebertransplantation in Deutschland ist eine solche Lebend-Spende.

    Sieben Tage nach der Transplantation sind Mutter und Tochter wohl auf. "Für mich war es gar kein Thema einen Teil meiner Leber zu spenden", sagt die Mutter der Empfängerin strahlend. Auch ihre Tochter ist erleichtert, dass beide alles gut überstanden haben: "Ich bin froh, dass es meiner Mutter gut geht. Wir haben großes Vertrauen in alle hier im Universitätsklinikum."

    Ansprechpartner:
    Professor Dr. Andreas Hirner
    Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Zhorax- und Gefäßchirurgie
    des Universitätsklinikums Bonn
    Telefon: 0228/287-5215
    E-Mail: hirner@chir.uni-bonn.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    regional
    Organisational matters
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).