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Wissenschaft
Dass Frauen unterschiedliche Verhaltensweisen von Männern anziehend finden, je nachdem, in welchem Teil des Zyklus sie sich gerade befinden, wurde bereits erforscht. Eine neue Studie der Universität Göttingen mit der bisher größten Stichprobengröße stellt diese Ergebnisse jedoch in Frage. Demnach hatten Veränderungen im Zyklus der Frauen keinen Einfluss auf ihre Präferenzen für ein bestimmtes Verhalten von Männern. Das Forschungsteam fand jedoch heraus, dass Frauen während ihrer fruchtbaren Tage alle Männer etwas attraktiver fanden.
(pug) Unabhängig vom Hormonzyklus bewerteten sie flirtende Männer als attraktiver für sexuelle Beziehungen, aber weniger attraktiv für langfristige Beziehungen. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift Psychological Science erschienen.
Nach einer Hypothese, der sogenannten „good genes ovulatory shift hypothesis“, fühlen sich Frauen während des Eisprungs zu Männern hingezogen, die gute Gene für möglichen Nachwuchs versprechen. Um diese Hypothese zu überprüfen, untersuchten die Forscherinnen und Forscher 157 heterosexuelle Teilnehmerinnen zwischen 18 und 35 Jahren mit einem natürlichen, regelmäßigen Zyklus. Die Probandinnen sahen sich dafür Videos an, die einen Mann zeigen, der eine Frau kennenlernt, die nicht im Bild zu sehen ist. In vier Testsitzungen bewerteten die Teilnehmerinnen die Männer sowohl nach der sexuellen Attraktivität für eine kurzfristige, unverbindliche Beziehung als auch nach der Attraktivität für eine langfristige Beziehung. Die Frauen wurden gebeten, sich auf das Verhalten der Männer zu konzentrieren. Um den aktuellen Hormonspiegel, vor allem die fruchtbaren Tage der Teilnehmerinnen zu analysieren, verwendete das Forschungsteam Speichelproben und hochempfindliche Urin-Ovulationstests.
Die Forscherinnen und Forscher fanden keine Hinweise darauf, dass sich die Präferenz der Frau für den Partner im Laufe des Ovulationszyklus ändert. Vielmehr scheinen Frauen während ihrer fruchtbaren Tage im Vergleich zu anderen Zyklusphasen jeden Mann als etwas attraktiver wahrzunehmen. Sie fanden auch heraus, dass Männer, die sich konkurrenzfähiger verhielten und mehr um Frauen warben, etwa durch Flirten, für kurzfristige sexuelle Beziehungen als attraktiver, aber als weniger attraktiv für langfristige Beziehungen bewertet wurden, unabhängig von der Zyklusphase oder vom Hormonspiegel.
Erstautorin Dr. Julia Stern vom Institut für Psychologie der Universität Göttingen sagt: „Es gibt eine Menge Forschung zu den Partnerpräferenzen von Frauen, sodass wir zunächst überrascht waren, dass wir nicht die gleichen Effekte sahen. Unsere neuen Ergebnisse stimmen jedoch mit anderen neueren Studien überein, die strengere Methoden als die bisherigen Studien anwenden. Dass die Probandinnen in der fruchtbaren Phase die Attraktivität der Männer unabhängig von deren Verhalten als höher bewerten, ist neu und deutet darauf hin, dass die Paarungsmotivation der Frauen in dieser Phase höher ist.“
Das Forschungsteam folgte strengen Methoden, beispielsweise durch die Vorregistrierung ihrer Studie vor der Datenerhebung und durch die Anwendung von „Open science“-Praktiken wie die öffentliche Bereitstellung ihrer Daten und Analysen.
Dr. Julia Stern
Georg-August-Universität Göttingen
Institut für Psychologie
Goßlerstraße 14, 37073 Göttingen
E-Mail: julia.stern@psych.uni-goettingen.de
Telefon: 0551 39 20700
www.psych.uni-goettingen.de/en/biopers/team/juenger
Prof. Dr. Lars Penke
Institut für Psychologie
E-Mail: lpenke@uni-goettingen.de
Telefon: 0551 39 20701
www.psych.uni-goettingen.de/en/biopers/team/penke
Originalveröffentlichung: Julia Stern, Tanja M. Gerlach, Lars Penke. Probing ovulatory cycle shifts in women’s preferences for men’s behaviors. Psychological Science (2019). DOI: 10.1177/0956797619882022
Die Teilnehmerinnen geben eine Speichelprobe zur Hormonanalyse ab.
Foto: Julia Stern, Universität Göttingen
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Bei vier verschiedenen Gelegenheiten sahen sich die Teilnehmerinnen Videos an, in denen ein Mann ein ...
Foto: Julia Stern, Universität Göttingen
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Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars
Psychology
transregional, national
Research results
German
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