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Notfallmediziner und Kardiologen warnen: Bei Verdacht auf Herzinfarkt oder andere Herznotfälle ist das Zögern vor dem Notruf 112 lebensgefährlich. Kliniken sind trotz Corona-Pandemie für Herz- und andere Notfälle gerüstet
Jedes Jahr sterben pro Jahr bundesweit fast 345.000 Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, davon rund 47.000 Menschen allein am Herzinfarkt. Allein in Bayern sterben jährlich rund 7.000 Menschen am Herzinfarkt. In den Zentren der aktuellen COVID-19-Pandemie ist aufgefallen, dass sich deutlich weniger Patienten mit Herzinfarkt in den Notaufnahmen vorstellen. Aus Erfahrungsberichten von Ärzten etwa in Italien und Spanien mehren sich die Hinweise, dass sich schwere Komplikationen bei Infarktpatienten im Zuge der Corona-Pandemie häufen. Dies berichten etwa Dott. Gabriele Gasparini aus Mailand, Italien, und Prof. Hector Bueno aus Madrid, Spanien. Kardiologen in deutschen Herzzentren schlussfolgern, dass wohl viele Patienten auch mit notfallartigen Beschwerden in der aktuellen Corona-Krise Angst vor einer möglichen Coronavirus-Infektion haben und deshalb nicht ins Krankenhaus kommen möchten. „Möglicherweise liegt es auch daran, dass die Patienten das medizinische Personal zur Behandlung von COVID-19 nicht ,belästigen‘ möchten“, berichtet Dott. Salvatore Cassese vom Deutschen Herzzentrum München.
Herzspezialist Prof. Dr. med. Heribert Schunkert, Vorstandsmitglied der Deutschen Herzstiftung und Direktor der Klinik für Herz- und Kreislauferkrankungen am Deutschen Herzzentrum München, warnt, dass der akute Brustschmerz sowie die akute Luftnot dringend abklärungspflichtige Symptome sind und erinnert eindringlich daran, dass die Brustschmerzambulanzen (Chest-Pain-Units) weiterhin für alle Notfälle offen stehen: „Der Herzinfarkt ist ein lebensbedrohliches Krankheitsbild, dass eine sofortige Behandlung im Krankenhaus bedarf. Eine Zeitverzögerung kann schwere gesundheitliche Folgen wie eine Herzschwäche oder Herzrhythmusstörungen mit dem plötzlichen Tod nach sich ziehen“, warnt Schunkert. Eine Notfallversorgung für diese Patienten wie auch für andere Herznotfälle ist weiterhin gewährleistet. „Krankenhäuser mit Chest-Pain-Units sind optimal ausgerüstet, um auch in diesen schweren Zeit Patienten mit Herzbeschwerden abzuklären und bei Herzinfarkt schnell und effektiv zu handeln“, bestätigt der Kardiologe und versichert: „Ebenso herrschen höchste hygienische Standards zur Vermeidung einer COVID-19 Erkrankung im Krankenhaus.“ Infos zur Ersten Hilfe bei Herzinfarkt und Herzstillstand unter www.herzstiftung.de/herznotfall-verhalten.html
Beim Herzinfarkt zählt jede Minute: bei Infarktverdacht immer sofort Notruf 112
Die Deutsche Herzstiftung und das Deutsche Herzzentrum München appellieren deshalb an die Bevölkerung, bei Verdacht auf Herzinfarkt sofort den Notruf 112 abzusetzen. „Auch in diesen Zeiten zählt beim Herzinfarkt jede Minute: also bei typischen Symptomen nicht zögern und gleich den Notarzt rufen“, so Herzstiftungs-Vorstandsmitglied Schunkert. Der Notarzt ist hier so wichtig, weil der Herzinfarkt jederzeit in Herzkammerflimmern übergehen und der Patient in wenigen Minuten am plötzlichen Herztod versterben kann. Ebenso kann durch den Infarkt ein größerer Teil des Herzmuskels irreparabel zerstört werden und der Patient entwickelt dadurch akut oder auch langfristig eine Herzschwäche. „Beim Herzinfarkt zählt deshalb jede Minute nach dem Prinzip: Zeit ist Herzmuskel.“
Herzinfarkt-Verdacht: auf diese Warnzeichen achten!
Typische Herzinfarkt-Symptome sind insbesondere plötzlich einsetzende starke Schmerzen, die länger als fünf Minuten anhalten und sich in Ruhe nicht bessern (häufig: kalter Schweiß, Blässe, Übelkeit, Atemnot, Unruhe und Angst). Die Schmerzen sind überwiegend im Brustkorb, häufig hinter dem Brustbein, bisweilen auch nur im Rücken zwischen den Schulterblättern oder im Oberbauch. Die Schmerzen können in den Arm, den Hals oder Kiefer ausstrahlen. Mehr Infos zu dem Herzinfarkt-Schmerzorten unter:
www.herzstiftung.de/Anzeichen-Herzinfarkt.html
Interview-Möglichkeit
Prof. Dr. Heribert Schunkert, Deutsches Herzzentrum München, Vorstandsmitglied der Deutschen Herzstiftung, steht für Interviews telefonisch zur Verfügung. Kontakt über Michael Wichert, Tel. 069 955128-114, presse@herzstiftung.de
Referenz:
“MI patients too scared to go to the ER? Prof. Hector Bueno - Madrid, Spain; for European Society of Cardiology, “COVID-19 and Cardiology” [https://youtu.be/tM8AB-CfyOk]
Tipp: Ein Notfallset mit dem Ratgeber „Was tun im Notfall?“ (14 S.) und 2
Notfallkärtchen fürs Portemonnaie mit Darstellungen der Herzinfarkt-Alarmzeichen und Erläuterungen zur Laien-Reanimation bietet die Herzstiftung kostenfrei unter Tel. 069 955128400 oder unter www.herzstiftung.de/herznotfall-set.html an.
Weitere Infos der Herzstiftung zum Coronavirus unter:
www.herzstiftung.de
Kontakt zur Pressestelle:
Michael Wichert/Pierre König, Tel. 069 955128114/-140, E-Mail: presse@herzstiftung.de, Web: www.herzstiftung.de
https://www.herzstiftung.de/herznotfall-verhalten.html
https://www.herzstiftung.de/Anzeichen-Herzinfarkt.html
https://www.herzstiftung.de/herznotfall-set.html
https://www.herzstiftung.de
Bei Herzinfarktverdacht zählt jede Minute, deshalb sofort den Notruf 112 absetzen.
Foto: Amilo Jimenez/Unsplash
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Prof. Dr. med. Heribert Schunkert, Vorsatndsmitglied der Deutschen Herzstiftung, Direktor der Klinik ...
Foto: Andreas Malkmus
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Criteria of this press release:
Journalists, all interested persons
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Social studies
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications
German
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