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Auch wenn die aktuelle Zeit in der Corona-Krise einige gravierende Einschränkungen mit sich bringt, so bietet sie auch Chancen über christliche Werte, Begriffe wie Solidarität, Nächstenliebe oder Dankbarkeit (neu) nachzudenken und hebt die Wichtigkeit (guter) Pflege nochmal auf eine neue Bedeutungsebene. Die Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar (PTHV) veröffentlicht ab sofort regelmäßig erscheinende Impulse und Interviews mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der PTHV und liefert damit geistige Anregungen zu drängenden Fragen im Rahmen der Corona-Krise für Kirche, Gesellschaft und Politik.
Impuls von: Prof. Dr. Dr. Holger Zaborowski, bis zum 01.04.2020 Rektor der PTHV
Mit aller Deutlichkeit zeigt die Corona-Krise die Bedeutung der Solidarität und der Verantwortung füreinander. Mit seltenem Einklang wird die Bedeutung solidarischen Handelns – auch über Grenzen hinaus – betont. Es gibt zahllose Beispiele dafür, dass Menschen heute über die gebotene Pflicht hinaus Verantwortung für andere Menschen übernehmen.
An der Koblenzer Rheinpromenade saß vor einigen Tagen eine Frau, die, so ein Plakat, das sie an einen Baum gehängt hatte, für Gespräche und Spaziergänge zur Verfügung stand. Für manche Menschen, die alleine leben oder keine Familie haben, ist das ein wichtiges Angebot. Nachbarn, die sich gestern vielleicht noch gar nicht kannten, bieten einander Hilfe an. Im Internet gibt es viele Initiativen, die einem nicht nur das Herz wärmen. Sie bedeuten für viele Menschen eine echte Hilfe und Unterstützung in schwierigen Zeiten. Die Krise lässt Menschen näher zusammenrücken. Viele wollen nicht einfach nichts tun, sondern sich für andere Menschen einsetzen. Man spürt, dass man zusammen gehört und nur zusammen diese Krise bestehen kann.
Das ist berührend. Es ist aber auch erstaunlich, da in unserer Gesellschaft oft Haltungen beschworen oder absolut gesetzt werden, die in einer Spannung zum solidarischen Handeln stehen können – wie zum Beispiel die Selbstverwirklichung auch auf Kosten anderer Menschen oder der Natur. Und es ist notwendig. Es geht auch gar nicht anders: Das Corona-Virus anerkennt keine Grenzen. Es betrifft alle Menschen. Mit dieser Krise hat auch die Stunde solidarischer Verantwortung füreinander geschlagen.
Wenn in hoffentlich nicht allzu ferner Zukunft die unmittelbaren gesundheitlichen Gefahren nicht mehr bestehen, hört die Notwendigkeit, füreinander da zu sein, nicht auf. Ganz im Gegenteil: Um die weltweiten, heute noch gar nicht abzuschätzenden Folgen der Krise zu überwinden, wird weiterhin ein zutiefst von Solidarität gekennzeichnetes Miteinander notwendig sein. Wir müssen ganz neu darüber nachdenken, in welcher Gesellschaft wir leben wollen.
Diese Aufgabe gilt nicht alleine für Rheinland-Pfalz, die Bundesrepublik oder Europa. Es gilt in Anbetracht einer globalen Krise für die gesamte Welt, die auf eine Globalisierung der Solidarität und Verantwortung angewiesen ist. Wir erleben diese Krise in einem der reichsten Länder der Welt mit einem der besten Gesundheitssysteme der Welt. Vergessen wir nicht die Menschen in anderen Ländern, denen es in wirtschaftlicher Hinsicht nicht so gut geht und die mit großer Angst in die Zukunft schauen.
Information zur PTHV:
Die Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar (PTHV) ist eine kirchlich und staatlich anerkannte wissenschaftliche Hochschule (im Rang einer Universität) in freier Trägerschaft. Die Gesellschafter der PTHV gGmbH sind die Vinzenz Pallotti gGmbH und die Marienhaus Holding GmbH. Rund 50 Professoren und Dozenten forschen und lehren an der PTHV und betreuen etwa 500 Studierende beider Fakultäten.
Kontakt zur Pressestelle der PTHV:
Verena Breitbach, Tel.: 0261/6402-290, E-Mail: vbreitbach@pthv.de
Besuchen Sie uns auch im Internet unter: www.pthv.de
Criteria of this press release:
Journalists, all interested persons
Philosophy / ethics, Religion, Social studies
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Transfer of Science or Research
German
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