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Das Universitätsklinikum Ulm leistet einen entscheidenden Beitrag bei der Versorgung von Covid-19 Patient*innen in Ulm, dem Alb-Donau-Kreis und darüber hinaus. Über den aktuellen Stand im Umgang mit der Coronavirus-Pandemie am Universitätsklinikum hat sich am Donnerstag, 30. April 2020 die baden-württembergische Wissenschaftsministerin Theresia Bauer informiert. Im Mittelpunkt des Besuchs standen Gespräche mit Mitarbeiter*innen aus besonders betroffenen Bereichen sowie aktuelle Forschungsprojekte, die sich mit dem Coronavirus beschäftigen.
„Ich konnte mich heute davon überzeugen, welche hervorragende Arbeit hier in Ulm im Universitätsklinikum bei der Bekämpfung der Pandemie geleistet wird. Die Gespräche mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und die große Belastung insbesondere derjenigen, die in den Corona-Bereichen arbeiten, haben mich stark beeindruckt. Gleiches gilt für die Forschungsleistungen hier wie an den anderen Standorten der Hochschulmedizin“, sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer am Donnerstag in Ulm.
Die finanziellen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Unikliniken seien immens, das Krankenhausentlastungsgesetz des Bundes reiche bei weitem nicht aus. Theresia Bauer betonte: „Es braucht einen wirklichen Ausgleich – der Bund muss hier dringend nachbessern und für eine tatsächliche Entlastung sorgen. Das Land wird seiner Verantwortung gerecht, greift den Universitätsklinika kurzfristig unter die Arme und unterstützt sie mit insgesamt 600 Mio. Euro. Weitere 15 Mio. Euro stellen wir für die COVID-19-Forschung an den Medizinischen Fakultäten zur Verfügung. Wir müssen die besondere Leistung unserer Unikliniken honorieren, auch um sie damit in dieser Krisensituation leistungsfähig zu halten.“
Der Besuch der Ministerin startete mit der Begrüßung durch den Vorstandsvorsitzenden und Leitenden Ärztlichen Direktor, Professor Udo X. Kaisers, und einem persönlichen Gespräch. Um die aktuellen Abstands- und Hygieneregelungen einzuhalten, fanden die weiteren Programmpunkte im Hörsaal Chirurgie des Universitätsklinikums statt. Dort stellte der Coronavirus-Krisenstab um Professor Kaisers zunächst die Maßnahmen der vergangenen Wochen im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie vor. Hierzu zählen beispielsweise die Etablierung einer vorgelagerten Triage an der ZINA, der Zentralen Interdisziplinären Notaufnahme, der Freizug ganzer Stationsbereiche sowie die Schaffung eigener Covid-19-Stationen und die Erweiterung der Testkapazitäten. Im Hinblick auf die zuletzt sinkende Zahl der Neuinfektionen wurden zusätzlich Strategien für eine kontrollierte, schrittweise Rückkehr zum Normalbetrieb diskutiert. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Universitätsklinikums Ulm haben in den letzten Wochen Großes geleistet. Für ihr Engagement, ihre Leistungsbereitschaft und ihre Flexibilität möchte ich ihnen im Namen des gesamten Vorstands ganz herzlich danken“, sagte der Leitende Ärztliche Direktor und Vorstandsvorsitzende des Universitätsklinikums Ulm, Professor Dr. Udo X. Kaisers.
Das Universitätsklinikum nimmt nicht nur eine wichtige Rolle bei der Versorgung von Covid-19 Patient*innen ein – auch die Erforschung des Coronavirus und verschiedener Behandlungsmöglichkeiten spielt eine große Rolle in der Ulmer Universitätsmedizin. Ministerin Theresia Bauer informierte sich daher ebenfalls näher über aktuelle Forschungsprojekte. Das von der Europäischen Union geförderte Projekt „Fight nCoV“, an dem Professor Dr. Jan Münch und Prof. Dr. Frank Kirchhoff, Direktoren des Instituts für Molekulare Virologie am Universitätsklinikum Ulm, beteiligt sind, zielt beispielsweise darauf ab, die Entwicklung einer wirksamen antiviralen Therapie zu beschleunigen. Dazu erproben sie gemeinsam mit weiteren europäischen Partnern verschiedene potenzielle Wirkstoffe gegen das Coronavirus. In einem weiteren Projekt, der CAPSID-Studie, erforscht Professor Dr. Hubert Schrezenmeier, Leiter des Instituts für Klinische Transfusionsmedizin und Immungenetik, ob Plasma von Menschen, die eine Covid-19-Erkrankung überstanden haben, verwendet werden kann, um schwer an Covid-19 erkrankten Patient*innen zu helfen. „Als Universitätsklinikum haben wir nicht nur einen Versorgungsauftrag, sondern stehen auch in der Verantwortung, wenn es um die Erforschung des Coronavirus geht. Unsere weltweit renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler leisten auch in diesem Bereich hervorragende Arbeit“, erklärte Professor Kaisers. Auch von der Universität Ulm hat das Universitätsklinikum große Unterstützung erfahren. So stellte Professor Hans Kestler, Leiter des Instituts für Medizinische Systembiologie, sein webbasiertes Abfragesystem für Coronavirus-Testergebnisse „CTest“ sowie eine Übersichtsplattform regionaler Bettenkapazitäten – insbesondere für COVID-19-Patient*innen vor.
Um einen Eindruck von der täglichen Arbeit mit Covid-19-Patient*innen zu gewinnen, traf sich Wissenschaftsministerin Theresia Bauer im Anschluss mit Mitarbeiter*innen aus besonders von der Pandemie betroffenen Bereichen sowie mit Vertreter*innen des Personalrats. Gemeinsam sprachen sie über die aktuelle Arbeitssituation auf den Intensiv- und Isolierstationen sowie der Zentralen Interdisziplinären Notaufnahme. Vom Engagement und dem Durchhaltevermögen der Ärzt*innen und Pflegekräfte sowie dem besonderen Zusammengehörigkeitsgefühl, das am Universitätsklinikum Ulm zu spüren sei, zeigte sich die Wissenschaftsministerin beeindruckt. Die weitere Zeit nutzte die Ministerin für eine Führung durch den neuen „Ulmer Intensivbus“ – ein Spezialfahrzeug für die Verlegung von Covid-19-Patient*innen. Eingesetzt wird der größte Intensivtransportwagen Deutschlands von der DRK-Rettungsdienst Heidenheim-Ulm gGmbH, das ärztliche Fachpersonal stellt das Universitätsklinikum Ulm.
Zuletzt stand ein Treffen mit Heiner Scheffold, dem Landrat des Alb-Donau-Kreises, auf dem Programm, der die Bedeutung des regionalen Kliniknetzwerks im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie hervorhob. „Die medizinische Versorgung der regionalen Bevölkerung ist auch während der Coronavirus-Pandemie in vollem Umfang gewährleistet. Dass die Kliniken auch über die Landesgrenze hinaus untereinander kooperieren und in regelmäßigem Austausch stehen, zum Beispiel was die Behandlungskapazitäten angeht, ist dabei von großer Bedeutung. Das Universitätsklinikum Ulm übernimmt hier eine wichtige Rolle.“ Die Kliniken in Ulm, im Alb-Donau-Kreis und im Landkreis Neu-Ulm hatten Anfang April ein regionales Netzwerk aufgebaut, um ihre vorhandenen Kapazitäten während der Coronavirus-Pandemie bestmöglich zu nutzen. Als Klinikum der Maximalversorgung für die Region koordiniert das Universitätsklinikum Ulm die Kooperation.
Ministerin Theresia Bauer lobt die hervorragende Arbeit des Universitätsklinikums Ulm bei der Bekämp ...
Foto: Universitätsklinikum Ulm
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Die Task Force Corona des Universitätsklinikums Ulm informiert Ministerin Theresia Bauer über die Ma ...
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Criteria of this press release:
Journalists
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Organisational matters
German
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