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Wissenschaft
Trockenheit, sommerliche Hitzewellen und ein ausgeprägtes Niedrigwasser in den Bundeswasserstraßen prägten das Jahr 2015. Im Auftrag und mit fachlicher Unterstützung der BfG wurde dieses hydrologische Extremereignis umfassend untersucht. Über die Ergebnisse und die angewendeten Methoden informiert ein jetzt erschienener Bericht.
Beim Thema Niedrigwasser erinnern sich viele an den Sommer 2018, der im Jahresverlauf große Niederschlagsdefizite und hohe Temperaturen verzeichnete. In der Folge sanken die Flusswasserstände kontinuierlich ab – mit weitreichenden Auswirkungen für Umwelt, Industrie und Binnenschifffahrt. Aktuell herrscht zudem nach dem ebenfalls abflussschwachen Vorjahr 2019 erneut Niedrigwasser in Deutschland. Betroffen sind derzeit vorwiegend die freifließenden Bundeswasserstraßen Mittel- und Ostdeutschlands.
Das Niedrigwasserjahr 2015 und das in einigen Stromgebieten ebenfalls abflusschwache Nachfolgejahr 2016 sind aufgrund der jüngeren Vergangenheit deshalb ein wenig in den Hintergrund gerückt. Dabei war gerade 2015 hydrometeorologisch betrachtet ein weltweites Extremjahr mit Höchsttemperaturen. Auch in allen deutschen Stromgebieten lag die mittlere Jahrestemperatur deutlich höher als im Mittel der Referenzperiode von 1981 bis 2010. In den Sommermonaten traten zudem gleich mehrere Hitzewellen auf. Gemeinsam mit dem wissenschaftlich orientierten Ingenieurbüro IAWG analysierten Expertinnen und Experten der BfG rückblickend die Ursachen und das Ausmaß des Niedrigwassers 2015/2016. Eine Besonderheit des Berichts ist die Vielzahl unterschiedlicher, teils neuer statistischer Methoden sowie Nutzung eines umfangreichen bundesweiten Datenkollektivs. Die Ereignisdokumentation reiht sich ein in vorausgegangene Untersuchungen zu den Niedrigwasserjahren 2011 sowie 2003 und bietet Fachleuten eine umfangreiche Methodenübersicht zur Analyse hydrologischer Ereignisse.
Das Niedrigwasser 2015 im Überblick
Das Kalenderjahr 2015 war (nach 2014) das zweitwärmste Jahr seit 1950. Dem Niedrigwasser ging ein trockener und warmer Winter voraus. Dies führte während der Grundwasserneubildungsphase im Winter zu niedrigen Grundwasserständen und Quellschüttungen im Frühjahr. Die Grundwassersituation verschärfte sich im Jahresverlauf weiter. Doch es war nicht nur zu warm, es regnete auch weniger als gewöhnlich. Infolge der meteorologischen Dürre und der niedrigen Grundwasserstände herrschte im Jahr 2015 in den meisten deutschen Stromgebieten wie auch in weiten Teilen Zentraleuropas ausgeprägtes Niedrigwasser. Bis zum Jahresende entspannte sich die Situation, wobei sich das Zentrum der Dürre von Nord nach Süd verlagerte. Einzig die Ems stellte eine Ausnahme dar: Für das Einzugsgebiet verzeichneten die Forscherinnen und Forscher ganzjährig eine ausgeglichene Niederschlagsbilanz und kaum aus dem Rahmen fallende Abflüsse.
Die langanhaltende Dürre- und Niedrigwassersituation 2015 (in geringerem Umfang auch 2016) wirkte sich auf weite Bereiche des öffentlichen Lebens aus. Eine vertiefte, breitangelegte Untersuchung für die Jahre 2015 bis 2018 durch die BfG, die auch verkehrswirtschaftliche, wasserwirtschaftliche und ökologische Aspekte behandelt, ist in Vorbereitung.
Jörg Uwe Belz (belz@bafg.de), Peter Krahe (Krahe@bafg.de)
http://doi.bafg.de/BfG/2020/BfG-2015.pdf
Schleppereinsatz bei Niedrigwasser in der Gebirgsstrecke bei Oberwesel („Jungferngrund“ / Strom-km 5 ...
Esther Behring, BfG
Niedrigwasser der Elbe 2015 am Magdeburger Dom-felsen
Esther Behring, BfG
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars
Environment / ecology, Geosciences
transregional, national
Research results, Scientific Publications
German
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