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Neues Simulationstraining für Studierende im Bergmannsheil
Ein Motorradfahrer wird nach einem Unfall mit schwersten Verletzungen in die Notaufnahme eingeliefert. Jetzt ist das Behandlungsteam gefordert: Alle lebensrettenden Maßnahmen müssen zügig, routiniert und nach Dringlichkeit der Verletzungsmuster durchgeführt werden. Angehende Ärztinnen und Ärzte haben diese Abläufe jetzt im Bergmannsheil im Rahmen eines neuen Simulationstrainings geprobt. In speziellen Trainingsräumen (Skills Lab) können alle erdenklichen Behandlungen sehr realitätsnah geprobt werden. Wie im Schockraum einer Notaufnahme sind auch hier alle nötigen Geräte wie Monitoring, EKG und Beatmungssystem vorhanden. Als Patient dient eine „intelligente“ Simulationspuppe: Sie weist alle typischen Lebenszeichen wie Atmung, Blutdruck, Puls oder Schweißbildung auf, sie kann sprechen, und man kann ihr sogar Medikamente verabreichen. Angeleitet werden die Teilnehmer von erfahrenen Chirurgen und Anästhesisten des Bergmannsheils.
Training für den Ernstfall
„Bei der Versorgung von Schwerstverletzten kommt es ganz entscheidend darauf an, den Zustand der Patienten möglichst schnell und genau abzuklären und umgehend die richtigen Behandlungsschritte einzuleiten“, erklärt Dr. Emre Yilmaz von der Chirurgischen Universitätsklinik des BG Universitätsklinikums Bergmannsheil (Direktor: Prof. Dr. Thomas A. Schildhauer). „Deshalb ist das Training dieser Handlungsabläufe extrem wichtig, damit unsere angehenden Kolleginnen und Kollegen auch den Ernstfall routiniert managen können. Unser Skills Lab bietet dafür die bestmöglichen Voraussetzungen.“
„Einmaleins“ für Notfallmediziner
Grundlage des Schockraummanagements ist das sogenannte ABCDE-Schema. Beginnend bei A (Airway) stellen die Mediziner zunächst sicher, dass die Atemwege des Patienten frei sind. Ist hier keine Beeinträchtigung festzustellen, folgt Schritt B (Breathing): Hierbei wird der gesamte Brustraum überprüft und die Atmung sichergestellt. Lassen sich auch hier keine schwerwiegenden Auffälligkeiten finden, folgt Schritt C (Circulation), also die Überprüfung des Kreislaufs und die Abklärung möglicher innerer und äußerer Blutungen. Mit Schritt D (Disability) schließt sich eine umfassende Untersuchung des neurologischen Zustandes des Patienten an. Damit können Ärzte Hinweise über mögliche Schädigungen des Zentralen Nervensystems gewinnen. Schließlich wird der Patient vollständig entkleidet (E, Exposure), um keine möglichen Verletzungen zu übersehen.
Sollten bereits vor dem Abarbeiten des Schemas massive äußere Blutungen auffallen, müssen diese mit oberster Priorität behandelt werden. Erst dann folgt die weitere Untersuchung und Behandlung nach den Punkten A, B, C, D und E. Ist das Schema abgearbeitet und das Problem erkannt, können die weiteren Maßnahmen eingeleitet und beiläufige Verletzungen nach und nach ermittelt werden.
Pilotprojekt soll dauerhaft etabliert werden
Am vergangenen Donnerstag konnten zehn Studierende verschiedene Szenarien und Praktiken einüben, darunter auch das Beispiel des verunfallten Motorradfahrers. Jede Trainingseinheit wurde abschließend gemeinsam von den Instruktoren und Studierenden analysiert, mögliche Fehler im Ablauf wurden konstruktiv beschrieben und korrekte Handlungsleitlinien verdeutlicht. Die Resonanz der Teilnehmer war durchweg positiv, vor allem die absolut realitätsgetreue Umgebung und die fachkundige Anleitung wurden gelobt. Das Bergmannsheil plant daher, Studierenden das neue Simulationstraining nach dem ATLS-Ausbildungskonzept künftig regelmäßig anzubieten. „Unsere angehenden Ärztinnen und Ärzte waren mit großem Einsatz bei der Sache und haben ihre Sache sehr gut gemacht“, resümiert Dr. Yilmaz.
Über das Bergmannsheil
Das BG Universitätsklinikum Bergmannsheil zählt zu den größten Akutkliniken der Maximalversorgung im Ruhrgebiet. 1890 als erste Unfallklinik der Welt zur Versorgung verunglückter Bergleute begründet, vereint das Bergmannsheil heute 23 hochspezialisierte Kliniken und Fachabteilungen unter einem Dach. Rund 2.200 Mitarbeiter stellen die qualifizierte Versorgung von rund 84.000 Patienten pro Jahr sicher. Weitere Informationen: www.bergmannsheil.de
Das BG Universitätsklinikum Bergmannsheil gehört zur Unternehmensgruppe der BG Kliniken. Die BG Kliniken sind spezialisiert auf die Akutversorgung und Rehabilitation schwerverletzter und berufserkrankter Menschen. In neun Akutkliniken, einer Klinik für Berufskrankheiten und zwei Ambulanzen versorgen über 14.000 Beschäftigte mehr als 560.000 Fälle pro Jahr. Träger der BG Kliniken sind die gewerblichen Berufsgenossenschaften und Unfallkassen. Weitere Informationen: www.bg-kliniken.de
Pressekontakt:
Robin Jopp
Leitung Stabsstelle Unternehmenskommunikation
Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil gGmbH
Bürkle-de-la-Camp-Platz 1
44789 Bochum
Tel.: 0234 / 302-6125
E-Mail: robin.jopp@bergmannsheil.de
Melina Jasmine Kalwey
Volontärin Unternehmenskommunikation
Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil gGmbH
Bürkle-de-la-Camp-Platz 1
44789 Bochum
Tel.: 0234 / 302-3597
E-Mail: melina.kalwey@bergmannsheil.de
Studierende trainieren die Versorgung von Schwerstverletzten an der Simulationspuppe
Melina Kalwey
Bergmannsheil
Criteria of this press release:
Journalists
Medicine
transregional, national
Advanced scientific education
German
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