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Wissenschaft
Datenbank vereint große Sammlungen verschiedener europäischer Institutionen und bietet damit verbesserten Zugang für Forschungen zu Judentum, Christentum und Islam sowie antiken und außereuropäischen Religionen
Im EU-Projekt "Research Infrastructure on Religious Studies" (ReIReS) engagieren sich seit mehr als zweieinhalb Jahren verschiedene europäische Institutionen, darunter die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), für die Etablierung einer innovativen Infrastruktur für Religionsforschung in Europa. Ziel ist der transnationale und virtuelle Zugang zu wichtigen Quellen und Forschungsmaterialien im Bereich der europäischen Religionsforschung. In diesen Tagen startet nun mit ReIReSearch unter https://reiresearch.eu/ eine web-basierte Forschungsdatenbank, die als Suchwerkzeug einen verbesserten Zugang für Forschungen zu Judentum, Christentum und Islam sowie antiken und außereuropäischen Religionen bietet.
Die historische Religionsforschung stellt verschiedene Herausforderungen: Sie untersucht Ereignisse, die über verschiedene Epochen, Kontexte und Kulturen hinweg stattgefunden haben. Dies erfordert eine Vielzahl von Quellen, Datentypen und Forschungsmethoden, die über die Welt verteilt und teils nicht leicht aufzufinden sind. Die Vielfalt der Katalogsysteme, die Bibliotheken und Archive zur Benutzung ihrer Sammlungen verwenden, erschwert den Zugang. Viele Quellen sind bislang nicht digitalisiert, aber auch Bestände in Open Access sind oftmals schwer zu finden, wenn sie nur durch institutseigene Systeme zugänglich gemacht werden.
Verbesserter Zugang durch technologische Entwicklungen
Um Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Suche nach Daten von einem einzigen Standort aus zu erleichtern und gleichzeitig bislang wenig sichtbare Datensätze für ein breiteres Publikum zugänglich zu machen, wurde nun die ReIReSearch, eine kombinierte Forschungsdatenbank, entwickelt. Hier sollen so viele Daten wie möglich integriert und auf einer einzigen Plattform verfügbar gemacht werden. Das Design der ReIReSearch-Plattform basiert dabei auf den Bedürfnissen der wissenschaftlichen Forschung. In der Datenbank sollen zudem kontinuierlich weitere Materialien veröffentlicht werden, die derzeit nur in lokalen Netzwerken oder an speziellen Standorten ge¬hostet werden.
Neue technologische Entwicklungen ermöglichen es heute, große Datenmengen zu finden, auf diese zuzugreifen und sie wiederzuverwenden. Indem ReIReSearch reiche Sammlungen von Institutionen in ganz Europa zusammenführt, können Qualität und Effizienz in der Religionsforschung verbessert werden. Die europäische Forschungslandschaft wird von diesem verbesserten Zugang zu Informationen profitieren, indem die Kluft zwischen den verschiedenen Forschungstraditionen überbrückt und die Perspektiven erweitert werden.
Datenbank wird ständig erweitert
Zum offiziellen Start der Datenbank enthält ReIReSearch bereits Bestände aus den wissenschaftlichen Bibliotheken der Fondazione per le Scienze Religiose Giovanni XXIII, der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, der KU Leuven und der Universität St. Kliment Ohridski in Sofia. Gegenwärtig sind unter anderem hebräische Manuskripte aus den Jahren 1700 bis 1920 aus der Jüdischen Gemeinde Mainz, eine digitalisierte Version der Quellen von Kirchenräten, eine Auswahl seltener Bücher und Manuskripte aus der Maurits Sabbe Library Leuven sowie Bücher aus den Bereichen Slavistik und Religion erfasst. ReIReSearch liefert auch Suchergebnisse aus der Datenbank Index Religiosus, die von Brepols Publishers für Nutzerinnen und Nutzer, die Zugang zu dieser abonnierten Datenbank haben, zur Verfügung gestellt wird. Weiterhin fortlaufend sollen zudem Daten aus anderen Bibliotheken und Forschungsdatenbanken importiert und damit der Nutzen der Datenbank stetig gesteigert werden.
Mainzer Teilprojekt im EU-Netzwerk
Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist eine von insgesamt 12 wissenschaftlichen Einrichtungen aus ganz Europa, die seit Februar 2018 im ReIReS-Projekt kooperieren. Neben der Katholisch-Theologischen Fakultät der JGU, der hiesigen Bereichsbibliothek Theologie mit der Jüdischen Bibliothek und dem Gesangbucharchiv sind auch die Wissenschaftliche Stadtbibliothek und die Martinus-Bibliothek beteiligt. Das Mainzer Teilprojekt bringt somit die großen historischen Bücherschätze von Stadt, Kirche und Universität zusammen und will deren internationale Sichtbarkeit und transnationale Zugänglichkeit steigern, unter anderem durch die Vergabe von Stipendien an europäische Gastwissenschaftler.
Über ReIReS
ReIReS ist eine "starting community" mit dem Ziel, eine innovative Infrastruktur für Religionsforschung innerhalb Europas zu schaffen. Insgesamt 12 europäische Forschungsinstitutionen sind beteiligt. Das Projekt startete im Februar 2018 und wird drei Jahre lang aus dem Rahmenprogramm für Forschung und Innovation der EU Horizon 2020 finanziert.
Weiterführende Links:
https://reires.eu/ – EU-Projekt „Research Infrastucture on Religious Studies” (ReIReS) ;
https://reiresearch.eu/ – ReIReS-Forschungsdatenbank zur europäischen Religionsforschung
Alexandra Nusser
Research Infrastructure on Religious Studies (ReIReS)
Katholisch-Theologische Fakultät
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
D 55099 Mainz
E-Mail: nusser@uni-mainz.de
https://www.historia.kath.theologie.uni-mainz.de/research-infrastructure-on-reli...
http://Lesen Sie mehr:
https://www.magazin.uni-mainz.de/10197_DEU_HTML.php – JGU MAGAZIN: „Neues Netzwerk zur Religionsforschung“ (11.04.2019) ;
https://www.uni-mainz.de/presse/aktuell/5629_DEU_HTML.php – Pressemitteilung „EU-Projekt baut innovative Infrastruktur für Religionsforschung auf“ (03.07.2018)
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars, Students, all interested persons
Cultural sciences, History / archaeology, Religion, Social studies
transregional, national
Cooperation agreements, Organisational matters
German
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