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Die Deutsche Physikalische Gesellschaft beglückwünscht Roger Penrose, Andrea Ghez und das DPG-Mitglied Reinhard Genzel zum Nobelpreis für Physik
Berlin/Bad Honnef, 6. Oktober 2020 – „Wir freuen uns sehr, dass mit Reinhard Genzel vom Max-Planck-Institut für Extraterrestrische Physik, Garching, ein weiteres Mitglied der Deutschen Physikalischen Gesellschaft mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet wurde“, sagt Lutz Schröter, Präsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG). „Damit erhöht sich unsere Zahl nun auf zehn.“
Zusammen mit vielen Journalisten verfolgte Schröter im Magnus-Haus Berlin, der Hauptstadtrepräsentanz der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG), sowie über eine Video-Konferenzschaltung die Live-Übertragung zur Bekanntgabe des Nobelpreises für Physik.
Genzel und Andrea Ghez von der University of California, LA, USA, teilen sich eine Hälfte des diesjährigen Physik-Nobelpreises. Sie lieferten den bisher überzeugendsten Beweis für ein supermassives Schwarzes Loch im Zentrum der Milchstraße. Es befindet sich in der Umgebung eines rund 26.000 Lichtjahre entfernten Objekts mit dem Namen Sagittarius A*. Roger Penrose von der University of Oxford, UK, erhielt die andere Hälfte des Physik-Nobelpreises für seine theoretische Vorhersagen.
Genzel und Ghez entwickelten Teleskope und Methoden, um durch die riesigen Wolken aus interstellarem Gas und Staub bis ins Zentrum der Milchstraße zu blicken. Sie kartierten die Bahnen der hellsten Sterne, die der Mitte der Milchstraße am nächsten liegen und mit schwindelerregender Geschwindigkeit um ein extrem schweres, unsichtbares Objekt – einem Schwarzen Loch – umherhetzen mit großer Genauigkeit. Es zeigt sich, dass es etwa die Masse von rund vier Millionen Sonnenmassen hat aber nur in einer Region zusammengepackt ist, die nicht größer ist als unser Sonnensystem. Ihre Pionierarbeit lieferten damit den bisher überzeugendsten Beweis für ein supermassives Schwarzes Loch im Zentrum der Milchstraße.
Für seine zielstrebigen, originellen und einflussreichen Beiträge zur instrumentellen Entwicklung in der Infrarot-Astronomie und adaptiven Optik, die insbesondere bahnbrechende Beobachtungen zur Physik des galaktischen Zentrums erlaubt haben, hatte Genzel im Jahr 2003 bereits die Stern-Gerlach-Medaille der DPG erhalten. Das ist die höchste Auszeichnung der DPG für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der experimentellen Physik.
Roger Penrose benutzte geniale mathematische Methoden, um zu beweisen, dass Schwarze Löcher eine direkte Folge der allgemeinen Relativitätstheorie von Albert Einstein sind. Im Jahr 1965, zehn Jahre nach Einsteins Tod, bewies Penrose, dass Schwarze Löcher wirklich entstehen können, und beschrieb sie im Detail. Schwarze Löcher sind mathematisch gesehen Singularitäten, in denen alle uns bekannten Naturgesetze in sich zusammenbrechen.
Die Deutsche Physikalische Gesellschaft e. V. (DPG), deren Tradition bis in das Jahr 1845 zurückreicht, ist die älteste nationale und mit über 55.000 Mitgliedern auch größte physikalische Fachgesellschaft der Welt. Als gemeinnütziger Verein verfolgt sie keine wirtschaftlichen Interessen. Die DPG fördert mit Tagungen, Veranstaltungen und Publikationen den Wissenstransfer innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft und möchte allen Neugierigen ein Fenster zur Physik öffnen. Besondere Schwerpunkte sind die Förderung des naturwissenschaftlichen Nachwuchses und der Chancengleichheit. Sitz der DPG ist Bad Honnef am Rhein. Hauptstadtrepräsentanz ist das Magnus-Haus Berlin. Website: https://www.dpg-physik.de
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars
Physics / astronomy
transregional, national
Contests / awards, Personnel announcements
German
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