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Wissenschaft
Mit großer Wahrscheinlichkeit ist es noch in diesem Jahrzehnt möglich, unter Verwendung kohlendioxidhaltiger Prozessgase Methanol, Harnstoff, höhere Alkohole und Polymere herzustellen – und zwar im Industriemaßstab. Zu dieser Erkenntnis sind die Partner im BMBF-Projekt Carbon2Chem® gelangt. Ihre Ergebnisse stellen sie im Rahmen der 3. Konferenz zur nachhaltigen chemischen Konversion in der Industrie am 27. und 28. Oktober 2020 vor.
Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Verbundprojekt Carbon2Chem® ist im März 2016 gestartet. Zielsetzung: die Stahlproduktion klimafreundlich zu gestalten. In dieses Vorhaben sind knapp 20 Unternehmen und Forschungseinrichtungen involviert. Ihre Koordination liegt bei dem Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion, dem Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT und thyssenkrupp.
In den ersten vier Jahren sind Verfahrenskonzepte am Beispiel von Deutschlands größtem Stahlwerk in Duisburg entstanden, mit deren Hilfe CO2-haltige Prozessgase aufgefangen, gereinigt und mittels »grünem« Wasserstoff in Grundstoffe für Chemikalien, Kraftstoffe oder Dünger umgewandelt werden können. Diese erste Projektphase steht im Zentrum der Konferenz Ende Oktober 2020.
Dabei geht es am ersten Tag vor allem um die Einordnung der gewonnenen Erkenntnisse und die politische Weichenstellung für ihre Umsetzung. Ans Podium treten deshalb Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung, mit einem Grußwort sowie Peter Altmaier, Bundesminister für Wirtschaft und Energie, mit einer Keynote.
Darüber hinaus kommen die Koordinatoren von Carbon2Chem® zu Wort: Prof. Dr. Robert Schlögl (Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion) stellt beispielsweise Highlights und Herausforderungen der ersten Projektphase vor, Dr. Arnd Köfler (thyssenkrupp Steel Europe) zeigt Optionen einer CO2-freien Stahlproduktion auf. Zudem gewähren Forschende und Industriepartner Einblicke sowohl in laufende Veränderungsprozesse energieintensiver Industrien als auch in Grundlagen industrieller Defossilisierung und Dekarbonisierung.
Am zweiten Tag geht es ins Detail: Wie geschieht eine Systemintegration der verschiedenen Technologien? Welche Arbeiten laufen aktuell in den Testanlagen? Und wie lassen sich die gewonnenen Erkenntnisse auf andere Branchen übertragen?
Last but not least wird auch ein Blick auf die kommenden vier Jahre geworfen: In der zweiten Phase des Verbundprojektes geht es darum, zu zeigen, dass die entwickelten Verfahren auch im Großen stabil funktionieren, und die Basis für einen emissionsarmen Betrieb des Stahlwerks in Duisburg sowie für Stahlproduktionen weltweit zu legen. Dafür stellt das BMBF bis 2024 weitere 75 Millionen Euro zur Verfügung.
Die 3. Konferenz zur nachhaltigen chemischen Konversion in der Industrie findet am 27. und 28. Oktober 2020 als hybrides Format statt. Das heißt: Die kostenlose Teilnahme ist sowohl vor Ort im Berliner Ellington Hotel als auch online möglich. Details zur Anmeldung und natürlich zum Programm sind unter https://s.fhg.de/mVC zu finden.
Criteria of this press release:
Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars
Chemistry, Environment / ecology
transregional, national
Scientific conferences
German
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