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Wissenschaft
Noch gelten in Berlin bei Veranstaltungen wie Kongressen Obergrenzen, so dass das Live-Programm des Online-Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) wie geplant durchführbar wäre. Doch das DGN-Präsidium hat entschieden, den Live-Strang auf ein Minimum zu reduzieren, um ein klares Zeichen der Solidarität und Einsicht in die Notwendigkeit der Maßnahmen zum Infektionsschutz zu setzen. Neurologinnen und Neurologen wissen um die Gefahr der Pandemie und möchten mit gutem Beispiel vorangehen.
Die SARS-CoV-2-Pandemie verlangt uns allen viel ab – Einschränkungen, aber auch eine besondere Verantwortung. Jeder einzelne ist gefragt, zur Pandemieeindämmung beizutragen, zum Schutz der anderen und sich selbst. Die Politik steckt den Rahmen, doch nicht immer ist das, was (noch) erlaubt ist, für einzelne Akteure und in besonderen Situationen auch vernünftig und verantwortbar. Das gilt insbesondere für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitswesen.
Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) hat daher beschlossen, das drei-strängige Live-Programm des Online-Kongresses, das in Berlin ab Mittwoch mit Vorort-Präsenz von ca. 30-40 Referentinnen und Referenten täglich produziert und den etwa 7.000 Online-Teilnehmern in Echtzeit ausgestrahlt werden sollte, angesichts der am Freitag über 18.000 SARS-CoV-2-Neuinfektionen nahezu komplett auf eine virtuelle Produktion umzustellen. Nur eine Rahmenmoderation soll von den drei bereits in einem Berliner Hotel errichteten und speziell gestalteten Studios aus erfolgen. Die Referentinnen und Referenten, die nach Berlin kommen wollten, wurden am Freitag vom DGN-Präsidium gebeten, ihre Vorträge vom Rechner daheim oder in der Klinik zu halten – das Risiko der An- und Abreise der Teilnehmer sei derzeit nicht zu verantworten. Das DGN-Kongress-Team arbeitet nun rund um die Uhr an der logistischen Umsetzung und Umorganisation des Liveprogramms.
„Die Sicherheit der Referentinnen und Referenten hat für uns höchste Priorität, zumal es sich bei ihnen um Ärztinnen und Ärzte handelt, die natürlich als besonders systemrelevant einzustufen sind“, erklärt DGN-Generalsekretär Prof. Dr. Peter Berlit. „Darüber hinaus sehen wir uns als medizinische Fachgesellschaft in der Verantwortung, aktiv dazu beizutragen, das Infektionsgeschehen einzudämmen und ein klares Zeichen der Solidarität und Einsicht in die Notwenigkeit der Maßnahmen zu setzen. Jeder Bürger ist gefragt, alle Kontakte auf ein Minimum zu beschränken und in einer solchen Situation möchten wir von der Präsenzteilnahme unserer Expertinnen und Experten absehen, auch wenn deren Zahl unter der erlaubten Höchstgrenze bleibt. Wir Neurologinnen und Neurologen wissen um die Gefahr der Pandemie – COVID-19 kann auch schwere neurologische Begleit- und Folgeerkrankungen auslösen – und möchten, auch wenn es für die DGN schmerzlich ist, mit gutem Beispiel vorangehen.“
Schmerzlich ist es allemal – nicht nur wegen der bereits getätigten Investitionen, sondern auch, weil viele Kongresshöhepunkte nun kurzfristig auf ihre rein virtuelle Durchführbarkeit überprüft werden müssen. Die Sitzungen des Live-Programms wurden so geplant, dass neben der Wissenschaftlichkeit und dem Innovationswert der Inhalte auch Interaktivität und ein gewisses „Edutainment“ geboten wird, mit einem Fokus auf Pro-Contra-Diskussionen, Interview- und Gesprächsformate. Beispielsweise endet jeder Kongresstag mit einer Expertendiskussion im Talkrundenformat. „Natürlich können wir die Podiumsgäste auch virtuell zuschalten, aber jeder weiß, dass es bei aller technischen Perfektion trotzdem dann nie ganz so „lebendig“ und kontrovers wird, als wenn die Diskutanten in einem Raum sitzen. Um den Live-Charakter in Teilen aufrecht zu erhalten, prüfen wir aktuell, zu welchen Sessions wir eine sehr geringe Zahl Berliner Kolleginnen und Kollegen ins Studio bitten können“, so Kongresspräsident Prof. Dr. Matthias Endres, Charité Universitätsmedizin Berlin. „Die nächsten zwei Tage werden für die Beteiligten und das Organisations-Team noch einmal sehr turbulent, aber wir sind uns sicher, dass wir trotz allem einen attraktiven, inhaltsreichen, vor allen Dingen aber sicheren und verantwortungsvollen Online-Kongress durchführen können.“
Weitere Informationen unter www.dgnkongress.org
Pressekontakt
Pressestelle der Deutschen Gesellschaft für Neurologie
c/o Dr. Bettina Albers, albersconcept, Jakobstraße 38, 99423 Weimar
Tel.: +49 (0)36 43 77 64 23
Pressesprecher: Prof. Dr. med. Hans-Christoph Diener, Essen
E-Mail: presse@dgn.org
Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN)
sieht sich als wissenschaftliche Fachgesellschaft in der gesellschaftlichen Verantwortung, mit ihren über 10.000 Mitgliedern die neurologische Krankenversorgung in Deutschland zu sichern und zu verbessern. Dafür fördert die DGN Wissenschaft und Forschung sowie Lehre, Fort- und Weiterbildung in der Neurologie. Sie beteiligt sich an der gesundheitspolitischen Diskussion. Die DGN wurde im Jahr 1907 in Dresden gegründet. Sitz der Geschäftsstelle ist Berlin. www.dgn.org
Präsidentin: Prof. Dr. med. Christine Klein
Stellvertretender Präsident: Prof. Dr. med. Christian Gerloff
Past-Präsident: Prof. Dr. Gereon R. Fink
Generalsekretär: Prof. Dr. Peter Berlit
Geschäftsführer: Dr. rer. nat. Thomas Thiekötter
Geschäftsstelle: Reinhardtstr. 27 C, 10117 Berlin, Tel.: +49 (0)30 531437930, E-Mail: info@dgn.org
Criteria of this press release:
Journalists
Medicine
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
German
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