idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Social-Media Plattformen wie YouTube und Instagram sind beliebt. Viele, die (Video-)bloggen, verdienen mit den Kanälen ihren Lebensunterhalt. Das Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen (UDE) hat in einem vom Mercator Research Center Ruhr geförderten Projekt am Beispiel des Bloggens und Vloggens untersucht, welche neuen Formen digitaler Erwerbsarbeit sich im Internet herausbilden und wie sie funktionieren.
Einige der Social Media-Stars erreichen Millionen von Zuschauenden. ‚Influencer‘, ‚Content-Creator‘ oder ‚YouTuber‘ gilt gerade bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen als Traumberuf – digital im Netz, unabhängig, flexibel mit freier Zeiteinteilung. Man präsentiert sich dabei auf selbst geführten Blog-Homepages oder Social Media-Plattformen wie YouTube oder Instagram, die von großen Internetkonzernen betrieben werden.
Die IAQ-Forschenden Dr. Fabian Hoose und Dr. Sophie Rosenbohm fanden eine Vielzahl von Möglichkeiten, um Einkommen zu generieren. So gibt es Modelle, bei denen die Blogger über Werbung, Sponsoring und Produktplatzierungen verdienen. Klickzahlen und Abonnements machen Aufmerksamkeit und Reichweite messbar und nachweisbar. Das ist auch eine wichtige Einnahmequelle der Plattformen selbst: das Wissen über inhaltliche Vorlieben von Zuschauenden wird an Werbepartner weitergegeben. Aber auch auf anderen Wegen wird Geld verdient: über Abonnements, Crowdfunding oder den Verkauf von Produkten (z.B. Merchandising-Artikel, Kleidung) und Dienstleistungen (z.B. Online-Kurse).
Die Plattformbetreiber sind zwar formal nur Vermittler. Sie bestimmen aber über die technische Infrastruktur, die Festlegung und Kontrolle von Regeln sowie den Zugriff auf die anfallenden Daten maßgeblich die Transaktionen und zugleich auch die Arbeitsbedingungen. Dies kann die Erwerbsmöglichkeiten beeinträchtigen und die wirtschaftliche Existenz treffen. Denn bei einseitiger Änderung der Regeln können Einkommensmöglichkeiten wegfallen oder stark eingeschränkt werden.
Die IAQ-Ergebnisse zeigen: Auch die Inhalte sowie die Arbeitszeitgestaltung orientieren sich daran, was durch die Algorithmen von YouTube und Co. mit mehr Aufmerksamkeit belohnt wird. Das erklärt, warum einige Blogger abseits dieser Plattformen aktiv werden oder eigene Websites betreiben, um finanziell unabhängiger zu werden.
Die Ergebnisse belegen, dass neben einfachen Dienstleistungstätigkeiten wie Crowd- und Gigwork auch Social Media-Plattformen neue Formen von Internetarbeit ermöglichen. Hierauf den Blick zu richten, ist wichtig, um die Strukturprobleme dieser neuen Tätigkeiten genauer analysieren zu können.
Redaktion: Claudia Braczko, IAQ, Tel. 0157/71283308, claudia.braczko@uni-due.de
Dr. Fabian Hoose, fabian.hoose@uni-due.de
Dr. Sophie Rosenbohm, sophie.rosenbohm@uni-due.de
https://www.iaq.uni-due.de/iaq-report/2020/report2020-11.pdf
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars
Economics / business administration, Social studies
transregional, national
Scientific Publications
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).