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In welchem Maß hängt unsere Bereitschaft, eigene Daten preiszugeben, von einer kulturellen Prägung sowie von dem bestehenden rechtlichen Rahmen ab? Wie wirkt sich der grenzüberschreitende Charakter einer Vielzahl von Datenpreisgaben aus? Diese und weitere Fragen untersuchen Forscherinnen und Forscher aus drei Fakultäten der Universität Passau im Projekt „Vektoren der Datenpreisgabe“. Die Forschungsgruppe arbeitet gemeinsam im Rahmen eines internationalen Vergleichs und vereint dabei Perspektiven der Rechtswissenschaft, Kulturwissenschaft und Wirtschaftsinformatik.
Das Bayerische Forschungsinstitut für Digitale Transformation (bidt) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften unterstützt das Forschungsvorhaben mit insgesamt rund 940.000 Euro.
„Daten sind einer der zentralen Treiber von Innovationen im 21. Jahrhundert. In gleicher Weise entstehen durch die laufend sich fortentwickelnden Möglichkeiten zur Verarbeitung von Daten neue Gefährdungsszenarien. Wir untersuchen deswegen – wechselwirkend – Entscheidungsprozesse, kulturelle Einflüsse und rechtliche Schutzmechanismen“, fasst Projektleiter Prof. Dr. Moritz Hennemann zusammen. „Mit Hilfe der gewonnenen Erkenntnisse aus unterschiedlichen Perspektiven sollen innovationsfördernde und gefährdungsadäquate Lösungsansätze erarbeitet werden. Entsprechende Ansätze sollen in Regelungsempfehlungen für Normgeber und Handlungsempfehlungen für Unternehmen münden.“
Neben Hennemann (Lehrstuhl für Europäisches und Internationales Informations- und Datenrecht) gehören Prof. Dr. Kai von Lewinski (Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Medien- und Informationsrecht), Prof. Dr. Daniela Wawra (Lehrstuhl für Englische Sprache und Kultur) und Prof. Dr. Thomas Widjaja (Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik mit Schwerpunkt Betriebliche Informationssysteme) zur Forschungsgruppe. Ihr gemeinsames Ziel: die kulturellen und regulatorischen Einflüsse, die darüber entscheiden, ob wir personenbezogene Daten preisgeben oder nicht, zu identifizieren, ein Modell zu erarbeiten, welches die Einflüsse in diesem Entscheidungsprozess erklären kann, und regulatorische Vorschläge zu präsentieren. Dafür sollen auch die Grundprinzipien der Preisgabe von Daten im internationalen Vergleich erarbeitet werden.
„Ein wichtiges Teilziel unseres Projekts ist es, die kulturellen Einflussfaktoren zu identifizieren und besser zu verstehen“, so Prof. Dr. Daniela Wawra. „Dieses Verständnis hilft uns dabei, gemeinsam zu untersuchen, wie kulturelle und rechtliche Rahmenbedingungen individuelle Datenpreisgabeentscheidungen prägen“, ergänzt Thomas Widjaja. Auf dieser Basis werden Empfehlungen abgeleitet, wie Rechtsrahmen gestaltet und datenbasierte Geschäftsmodelle für unterschiedliche Rechtskreise adaptiert werden können. „Nicht nur die Analyse der Unterschiede in den Rechtsordnungen und Kulturen in aller Welt ist wichtig, sondern auch, dass diese Unterschiede zu Konflikten führen können, wenn Daten grenzüberschreitend genutzt werden“, betont Prof. Dr. Kai von Lewinski für sein Forschungsfeld.
Das Projekt startet zum 1. Januar 2021 und endet zum 31. März 2024.
Rückfragen zu dieser Pressemitteilung richten Sie bitte an das Referat für Medienarbeit der Universität Passau, Tel. 0851 509-1439.
Warum und wie geben wir Daten preis? Diese und weitere Fragen untersuchen Forscherinnen und Forscher ...
Symbolbild: Colourbox
Criteria of this press release:
Journalists
Cultural sciences, Information technology, Language / literature, Law
transregional, national
Research projects
German
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