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Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V. zeichnet Philipp Bengel aus für seine Forschung zum Einfluss eines Natriumkanals auf Herzrhythmusstörungen bei Herzschwäche. Der Rudi-Busse-Young-Investigator Award ist mit 1.500 Euro dotiert.
(umg) Dr. med. univ. Philipp Bengel, Assistenzarzt der Klinik für Kardiologie und Pneumologie der Universitätsmedizin Göttingen (UMG), ist von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V. (DGK) mit dem Rudi-Busse-Young-Investigator-Award für Experimentelle Herz-Kreislaufforschung geehrt worden. Ausgezeichnet werden experimentell tätige junge Wissenschaftler*innen bis zum vollendeten 35. Lebensjahr. Der Preis ist mit 1.500 Euro dotiert. Die Auszeichnung wurde anlässlich der DGK-Jahrestagung Mitte Oktober vergeben. Während des Online-Kongresses stellten vier Vortragende ihre Projekte in der Grundlagenforschung vor, Philipp Bengel setzte sich mit seinem Vortrag über den Einfluss eines speziellen Natriumkanals auf die Entstehung von Herzrhythmusstörungen und den Verlauf der Herzschwäche durch.
Die Hälfte aller Patient*innen mit einer Herzschwäche verstirbt an bösartigen Herzrhythmusstörungen (Arrhythmien). Diese entstehen durch komplexe strukturelle und funktionelle Veränderungen des Herzmuskels („Remodeling“), die die elektrische Erregung des Herzens krankhaft beeinflussen. Grundlegend für die elektrische Erregung sind sogenannte Ionenkanäle.
Die Göttinger Herzforscher*innen um Dr. med. univ. Bengel konnten in ihrem Projekt zeigen, dass ein spezieller Natriumkanal mit einem zentralen Protein in der Herzschwäche interagiert. Der Kanal kommt überwiegend in Nervenzellen vor und wurde erst vor kurzem auch in geringerer Ausprägung im Herzen entdeckt. Die Interaktion mit dem Protein führt zu einer verspäteten Schließung dieses Natriumkanals, dadurch bedingt zu einer Erhöhung des Natriumstroms und begünstigt so das Auftreten von Herzrhythmusstörungen. Bei Untersuchungen in einem Mausmodell für „Herzschwäche“ führte das gezielte Ausschalten dieses Kanals zu weniger Arrhythmien und damit zu einem verbesserten Überleben bei Herzschwäche.
„Mit dieser Erkenntnis könnte ein möglicher neuer Ansatz für die Behandlung von Herzrhythmusstörungen bei Herzschwäche entwickelt werden, der nun in weiterführenden Experimenten genauer untersucht werden muss“, sagt Philipp Bengel.
„Ich freue mich sehr über die Auszeichnung von Herrn Dr. Bengel mit dem Young-Investigator-Award, der mit seinen Kolleginnen und Kollegen eine wichtige Forschungsarbeit geleistet hat. Die gewonnenen Ergebnisse sind eine hervorragende Grundlage für die Entwicklung neuer Therapieansätze für die Behandlung von Herzrhythmusstörungen", sagt Prof. Dr. Gerd Hasenfuß, Direktor der Klinik für Kardiologie und Pneumologie und Vorsitzender des Herzzentrums der Universitätsmedizin Göttingen.
Hintergrundinformationen
Allein in Deutschland haben zwischen zwei bis drei Millionen Menschen eine Herzschwäche, mehr als 386.000 herzinsuffiziente Patient*innen werden jährlich in eine Klinik eingewiesen. Wird die Erkrankung nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, versterben die Patient*innen in den meisten Fällen am Versagen der mechanischen Funktion des Herzens oder an starken Herzrhythmusstörungen, die schließlich zum Herzstillstand führen. Für ein besseres Verständnis der Erkrankung ist daher die Erforschung der grundlegenden Prozesse des Herzens von zentraler Bedeutung.
Weitere Informationen:
Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität
Herzzentrum Göttingen
Dr. med. univ. Philipp Bengel
Assistenzarzt der Klinik für Kardiologie und Pneumologie
Telefon 0551 / 39-63678
philipp.bengel@med.uni-goettingen.de
herzzentrum.umg.eu
Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität
Herzzentrum Göttingen
Dr. med. univ. Philipp Bengel
Assistenzarzt der Klinik für Kardiologie und Pneumologie
Telefon 0551 / 39-63678
philipp.bengel@med.uni-goettingen.de
herzzentrum.umg.eu
Originalpublikation: P. Bengel, S. Ahmad, P. Tirilomis, M. C. Krekeler, J. Mustroph, S. Pabel, K. Toischer, K. Streckfuß-Bömeke, G. Hasenfuß, L. S. Maier, N. Dybkova, S. T. Sossalla. “Proarrhythmic interaction of NaV1.8 and Ca2+/Calmodulin dependent protein-kinase II as an antiarrhythmic target in heart failure.”
Criteria of this press release:
Journalists
Medicine
transregional, national
Contests / awards, Scientific Publications
German
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