idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
01/20/2021 12:44

Pandemie beeinflusst Nutzung der Verkehrsmittel

Mechtild Freiin v. Münchhausen Referat für Kommunikation und Marketing
Leibniz Universität Hannover

    Studie an der Leibniz Universität Hannover untersucht Mobilitätsverhalten in Stadt und Region

    Weniger Fahrten mit Bus und Bahn, dafür mehr mit dem Fahrrad oder dem Auto: Die Einschränkungen rund um die Zeit des ersten Lockdowns aufgrund der Corona-Pandemie haben sich in vielerlei Hinsicht auf die Mobilität in der Region Hannover ausgewirkt. Dies hat eine Studie von Dr. Kerstin J. Schäfer und Dr. Leonie Tuitjer am Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie der Leibniz Universität Hannover (LUH) ergeben, die auf Daten eines Studierendenprojektes basiert.

    Grundlage war eine Online-Befragung in der zweiten Juni-Hälfte des vergangenen Jahres, die auf den Seiten des Großraum-Verkehrs Hannover (GVH) veröffentlicht wurde. Thema war das Mobilitätsverhalten vor und zu Beginn der Corona-Krise im Frühjahr und Sommer 2020. Insgesamt haben 4359 Teilnehmende den Fragebogen ausgefüllt. Viele der Beteiligten waren Studierende; Menschen im Alter von 65 Jahren aufwärts und Menschen mit niedrigem Einkommen waren – wie häufig bei Online-Befragungen – eher unterrepräsentiert. Etwa zwei Drittel der Befragten gaben an, aus der Stadt Hannover zu kommen, ein Drittel wohnt in der Region.

    Die politisch angeordneten Maßnahmen wie Homeoffice, die zeitweise Schließung von Schulen und Kitas, von Geschäften, Bars und Restaurants führten insgesamt zu einem signifikanten Rückgang der Alltagsmobilität. 71 Prozent der Studien-Teilnehmenden gaben an, deutlich weniger unterwegs gewesen zu sein als vor der Corona-Krise. Insgesamt ist dabei auch die Nutzung öffentlicher Transportmittel deutlich zurückgegangen. 30 Prozent der Befragten nutzten verstärkt das Fahrrad und 23 Prozent gaben an öfter das Auto zu nutzen. Dabei geben die Radfahrerinnen und -fahrer ein auffällig höheres Umweltbewusstsein an. Die Autonutzung ist vor allem bei Personen aus der Stadt Hannover gestiegen, im Umland ist sie dagegen leicht gesunken.

    Mobilität steht allerdings für mehr als das Zurücklegen von Strecken. Das eigene Wohlbefinden, die psychische Gesundheit können durch Immobilität gefährdet sein. Gleichzeitig ist der Zugang zu einer intakten Transportinfrastruktur mitentscheidend für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und möglichst gleichwertige Lebensbedingungen. In Hannover zeigten sich Unterschiede zwischen den sozialen Gruppen. Die Gruppe, deren Mobilität - unabhängig vom Transportmittel – insgesamt am stärksten zurückging, waren Bachelorstudierende. Als mögliche Ursachen benennt die Studie Maßnahmen wie die Schließung der universitären Räumlichkeiten und die daraus resultierende Online-Lehre, aber auch das Zurückfahren der Freizeitangebote wie Sport im Verein und die Schließung potentieller Arbeitgeber. Insbesondere weibliche Studierende gaben an, ihren Job aufgrund der Pandemie verloren zu haben.

    Deutlich mehr Frauen als Männer äußerten sich dahingehend, dass sie aus Sorge vor einer möglichen Ansteckung mit dem Corona-Virus Fahrten mit dem Bus oder der Bahn meiden. Außerdem waren Frauen nach eigenen Angaben weniger unterwegs als die männlichen Befragten. Insbesondere Akademikerinnen mit Kindern unter 18 Jahren blieben während der Krise zuhause, vor allem um die Kinder zu betreuen. Berufstätige Frauen ohne akademischen Abschluss und ohne Kinder bildeten dagegen die Gruppe, die in dieser Zeit am mobilsten blieb, da häufig aufgrund des Berufsfeldes kein Homeoffice möglich war.

    Dr. Kerstin J. Schäfer und Dr. Leonie Tuitjer stellen ihre Ergebnisse innerhalb einer Vortragsreihe des Forschungszentrums TRUST am Donnerstag, 4. Februar 2021, um 18 Uhr in einem Online-Beitrag vor:

    COVID-19 Pandemie - Mobilitätseinschränkungen, ÖPNV-Nutzung und Alternativen: Sind wir alle gleichermaßen betroffen? - Eine Untersuchung in der Region Hannover
    Um eine Anmeldung unter info@trust.uni-hannover.de wird gebeten.
    https://www.trust.uni-hannover.de/de/trust-lecture-wise-20-21/

    Hinweis an die Redaktion:
    Für weitere Informationen stehen Ihnen Dr. Kerstin J. Schäfer, Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie der Leibniz Universität Hannover, unter Telefon 01522 9 14 14 62 oder per E-Mail unter schaefer@wigeo.uni-hannover.de und Dr. Leonie Tuitjer, unter Telefon +49 511 762 8040 oder per E-Mail unter tuitjer@kusogeo.uni-hannover.de gern zur Verfügung.


    Images

    Pandemie beeinflusst Nutzung der Verkehrsmittel
    Pandemie beeinflusst Nutzung der Verkehrsmittel

    Dr. Timo Kleiner-Schäfer


    Criteria of this press release:
    Business and commerce, Journalists, all interested persons
    interdisciplinary
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).