idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Forscherinnen und Forscher des Thünen Institutes für Ökologischen Landbau und von der Universität Göttingen haben erstmals eine sehr frühe Impfung bei männlichen Ferkeln erprobt, um Ebergeruch beim Fleischverzehr zu vermeiden. Das Projektteam erhob umfangreiche Daten zu den Auswirkungen auf die Mastleistung, auf die Fleisch- und Fettqualität sowie auf das Verhalten und Wohlbefinden der Tiere. Die Er-gebnisse der Studie sind in der Fachzeitschrift Animals erschienen.
(pug) Insgesamt 109 Schweine wurden in drei Versuchsdurchgängen entweder sehr früh, also in der 3. und 7. Lebenswoche, oder herkömmlich während der Mast in der 12. und 19. Lebenswoche mit Improvac© ge-impft. Bei über 90 Prozent der Versuchstiere wurde die Entwicklung von Ebergeruch zuverlässig gehemmt. Die Produktionsleistungen sowie das Verhalten und Wohlbefinden der Tiere unterschieden sich nicht zwi-schen den beiden Impfverfahren. Bei der Fleisch- und Fettqualität gab es keine nennenswerten Unterschie-de zur herkömmlichen Anwendung der Immunokastration während der Mast.
„Die frühe Impfung gegen Ebergeruch lässt sich gut in die jeweiligen Arbeitsabläufe bei ökologischen und konventionellen Ferkelerzeugern integrieren, was vor allem das Handling im Vergleich zum älteren Mast-schwein deutlich erleichtert“, erläutert Ralf Bussemas vom Thünen-Institut für Ökologischen Landbau in Trenthorst. „Mit Hilfe dieser bis dato einzigartigen Studie zeigen wir eine Möglichkeit, die Impfung gegen Ebergeruch auch für kleine und mittlere Betriebe umsetzbar zu machen“, ergänzt Dr. Johanna Mörlein vom Department für Nutztierwissenschaften der Universität Göttingen.
Die Ergebnisse verdeutlichten, dass die Immunokastration als nicht-invasive Maßnahme besonders geeignet ist, um bereits im frühen Stadium die Entstehung von Ebergeruch zu beeinflussen, ohne die Ferkel dem Stress einer chirurgischen Kastration auszusetzen. Offen bleibt, ob eine höhere als die im Versuch einge-setzte Impfdosis Geruchsabweichungen vollständig verhindern kann.
Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags gefördert.
Prof. Dr. Daniel Mörlein
Georg-August-Universität Göttingen
Fakultät für Agrarwissenschaften
Abteilung Produktqualität tierischer Erzeugnisse
Kellnerweg 6, 37077 Göttingen
Telefon (0551) 39-25601
E-Mail: daniel.moerlein@uni-goettingen.de
www.uni-goettingen.de/moerlein
Werner, D.; Baldinger, L.; Bussemas, R.; Büttner, S.; Weißmann, F.; Ciulu, M.; Mörlein, J.; Mörlein, D. Early Immunocastration of Pigs: From Farming to Meat Quality. Animals 2021, 11, 298. https://www.mdpi.com/2076-2615/11/2/298
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars
Zoology / agricultural and forest sciences
transregional, national
Research results
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).